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Der Kaufpreis legt den weiteren Angaben zufolge einen Unternehmenswert von 6,8 Milliarden US-Dollar zugrunde. Der Zukauf soll ab dem ersten Jahr mit einem EBITDA von rund 600 Millionen Dollar zum RWE-Konzernergebnis beitragen. Finanziert werden sollen die Akquisition und das zusätzliche Wachstum durch Fremdkapitalinstrumente und eine Eigenkapitalmaßnahme der RWE AG. Das Eigenkapital will RWE durch die Ausgabe einer Pflichtwandelanleihe an eine Tochtergesellschaft des katarischen Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA) erhöhen.
Die Pflichtwandelanleihe hat einen Gesamtnennbetrag von 2,428 Milliarden Euro und eine Laufzeit von bis zu einem Jahr. Die Wandelanleihe wird in neue Inhaberstückaktien gewandelt, die voraussichtlich knapp 10 Prozent des aktuellen RWE-Grundkapitals entsprechen.
"Unsere Eigenkapitalmaßnahme schafft die Grundlage für die Finanzierung des Erwerbs von Con Edison CEB und des zusätzlichen grünen Wachstums in den kommenden Jahren", sagte RWE-Vorstandsvorsitzender Markus Krebber. "Ich freue mich, dass QIA die Ambitionen von RWE, schneller und stärker zu wachsen, mit zusätzlichem Eigenkapital unterstützt."
An dem Plan, für das Jahr 2022 eine Dividende von 0,90 Euro je Aktie zu zahlen, hält RWE nach eigenem Bekunden fest.
RWE bezeichnet die Transaktion als "Meilenstein". Mit Vollzug der Transaktion, mit der in der ersten Hälfte des kommenden Jahres gerechnet wird, werde RWE zur Nummer 4 im Bereich der Erneuerbaren Energien und zur Nummer 2 unter den Betreibern von Solaranlagen in den USA, einem der weltweit größten und am schnellsten wachsenden Märkte für Erneuerbare Energien. Der "Inflation Reduction Act" setze zudem einen stabilen und verlässlichen Zehn-Jahres-Rahmen für Investitionen in saubere Energien.
Für den Ausbau des Geschäfts mit Erneuerbaren Energien und das Ziel von RWE, bis 2040 klimaneutral zu werden, spielen die USA eine Schlüsselrolle.
Gas sparen: Ältere Braunkohlekraftwerke dürfen wieder Strom erzeugen
Zur Stärkung der Strom-Versorgungssicherheit haben ab diesem Samstag die Energieunternehmen RWE und Leag die rechtliche Möglichkeit, zusätzliche Braunkohlekraftwerke wieder an den Markt zu bringen. Es handelt sich um fünf Blöcke, die bislang in der Sicherheitsbereitschaft waren. Im Lausitzer Revier sind es die Leag-Kraftwerksblöcke Jänschwalde E & F, im Rheinischen Revier die RWE-Kraftwerksblöcke Niederaußem E & F und Neurath C. Sie dürfen zunächst befristet bis zum 30. Juni 2023 an den Markt zurückkehren.
Die Braunkohleblöcke sollen in der Energiekrise dazu beitragen, dass weniger Erdgas verstromt wird. Sie haben eine Kapazität von zusammen 1,9 Gigawatt. Zum Vergleich: Die drei deutschen Atomkraftwerke haben jeweils eine Leistung von 1,4 bis 1,5 Gigawatt.
Die Unternehmen entscheiden selbst, wann genau sie ihre Kraftwerke wieder ans Netz bringen. Die erforderliche Verordnung war erst am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedet worden. Sie wurde am Freitagabend im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Wann die Blöcke in Jänschwalde genau ans Netz gehen, ist noch unklar. RWE hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass die drei RWE-Blöcke "in den kommenden Tagen in Betrieb gehen" sollen. Ursprünglich war vorgesehen, dass sie am 30. September 2022 beziehungsweise am 30. September 2023 endgültig stillgelegt werden.
Laut RWE gingen dem Wiederanfahren der Kraftwerke aufwendige Arbeiten voraus, um die Anlagen auf einen längeren Einsatz mit hoher Auslastung vorzubereiten. Das Personal wurde verstärkt, indem etwa Mitarbeiter erst später in den Vorruhestand gehen. Ein Sprecher des Betreibers Leag hatte gesagt, die Instandhaltungsarbeiten seien aufwendig, Bauteile seien ausgewechselt worden. Das Energieunternehmen habe zusätzliche Beschäftigte eingestellt.
Zwei Steinkohlekraftwerke aus der sogenannten Netzreserve sind bereits an den Markt zurückgekehrt. Weitere sollen in den kommenden Wochen folgen.
Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hatte die Rückkehr klimaschädlicher Kohlekraftwerke mit Blick auf den Klimaschutz wiederholt als bittere Nachricht bezeichnet. Die Rückkehr sei aber wegen der Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine auf die Gasversorgung unvermeidlich. "Das Ziel, den Kohleausstieg idealerweise schon im Jahr 2030 zu vollenden, bleibt bestehen", hatte die Bundesregierung mehrfach betont.
Im XETRA-Handel ging es für die RWE-Aktie zuletzt 1,91 Prozent auf 38,51 Euro aufwärts.
FRANKFURT/COTTBUS/ESSEN (Dow Jones/dpa-AFX)
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