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Tuesday, October 4, 2022

Über 12.600 Punkte : Warum sich der DAX so rasant erholt | tagesschau.de - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 04.10.2022 12:57 Uhr

Der DAX hat binnen 24 Stunden über 700 Stellen zulegen können. Heute durchbricht der deutsche Leitindex sogar die Marke von 12.600 Punkten. Die Gründe für den rasanten Kursanstieg sind vielfältig.

Die neue Börsenwoche steht ganz im Zeichen einer ausgedehnten Erholungsrally an den Aktienmärkten. Der DAX schnellt heute bis auf 12.602 Punkte in die Höhe - ein Plus von 3,2 Prozent. Damit hat der DAX seit seinem gestrigen Tief bei 11.894 Zählern über 700 Punkte zulegen können.

Short-Squeeze im DAX

Experten sprechen mit Blick auf die starken Kursgewinne im DAX von einem Short-Squeeze. Sie machen also die gestiegene Nachfrage von Short-Sellern für die steigenden Aktienkurse verantwortlich. Denn die Short-Seller sehen sich angesichts der steigenden Kurse gezwungen, ihre zuvor leerverkauften Positionen glattzustellen, also den DAX zu kaufen. Das treibt wiederum die DAX-Kurse noch weiter in die Höhe.

"Diejenigen, die auf weiter fallende Kurse spekuliert haben, werden jetzt auf dem falschen Fuß erwischt", erklärt Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Um ihre Verluste zu begrenzen, müssen sie jetzt in den steigenden Markt hinein kaufen."

Mangel an neuen Verkäufern

Das ist aber nicht der einzige Grund, warum die Kurse steigen. Tatsächlich befanden sich die Aktienmärkte nach Meinung vieler Marktbeobachter in einem "überverkauften" Zustand, die Kauflaune der Anleger war am Boden. Das bedeutete aber auch: Alle, die schon verkaufen wollten, hatten schon längst verkauft. Um aber die Kurse noch weiter in die Tiefe zu treiben, hätte es neuer Verkäufer bedurft.

Gehen die Notenbanken jetzt vom Gaspedal?

Rückenwind für die Märkte kommt auch von den Notenbanken: An den Finanzmärkten scheint sich allmählich die Überzeugung durchzusetzen, dass die Notenbanken angesichts des nachlassenden Wirtschaftsschwungs ihre Geldpolitik nicht ganz so straff gestalten dürften, wie noch zuletzt befürchtet.

In dieses Bild passte am Morgen eine überraschend kleine Leitzinsanhebung um gerade einmal 25 Basispunkte in Australien, nachdem in der Vorwoche die Bank of England schon ein Anleihekaufprogramm angekündigt hatte.

Hoffen auf ein versöhnliches Abschlussquartal an der Börse

Auch die US-Zinserwartungen sind gesunken. Zuletzt hatten die Märkte mit einem Anstieg des Leitzinses in den USA bis auf 5,0 Prozent gerechnet. "Jetzt sind es 4,5 Prozent durchgängig von Dezember 2022 bis September 2023, eine Abmilderung. Neu ist auch, dass der Anstieg schon in der Dezember-Sitzung enden soll, also in gut zwei Monaten", betont Marktexperte Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest.

"Es sieht also alles danach aus, als könnten sich die Aktienmärkte so langsam, aber sicher vom Feindbild Geldpolitik wieder lösen und etwas positiver in die Zukunft schauen", meint Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege RoboMarkets. Der aktuelle Turnaround mache "Hoffnung auf eine endlich mal wieder positive Handelswoche und vielleicht auch ein versöhnliches Abschlussquartal eines bislang trüben Börsenjahres".

Wall Street: Erholungsrally vor Fortsetzung

Auch an den US-Börsen dürfte sich heute die jüngste Erholung fortsetzen. Der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial springt über 300 Punkte in die Höhe und notiert zur Stunde 1,2 Prozent im Plus. Noch deutlicher geht es für den Future des Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 nach oben, er legt 1,9 Prozent zu.

Euro bleibt auf Erholungskurs

Im mittäglichen Devisenhandel tendiert der Euro bei 0,9869 Dollar 0,4 Prozent höher und macht damit weiter Boden gut. Die europäische Gemeinschaftswährung war Ende September bis auf 0,9538 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren abgerutscht. Die Feinunze Gold kostet am Morgen 1703 Dollar.

Ölpreise können Gewinne halten

Die Ölpreise können ihre kräftigen Aufschläge vom Vortag verteidigen. Zur Mittagszeit kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 89,62 US-Dollar. Das sind 1,1 Prozent mehr als gestern. Insidern zufolge erwägt die OPEC+ eine Reduzierung der Fördermengen um eine Million Barrel pro Tag nach. Es wäre die größte Kürzung seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie Anfang 2020.

RWE will bis 2030 aus Braunkohle aussteigen

Der Versorger RWE will im Jahr 2030 und damit acht Jahre früher als ursprünglich geplant die Braunkohleverstromung beenden. Diese Entscheidung sei Bestandteil einer Verständigung des Unternehmens mit dem Bundeswirtschaftsministerium und dem NRW-Wirtschaftsministerium, teilte RWE heute mit. RWE wolle zudem massiv in erneuerbare Energien investieren, um einen weiteren Beitrag zum Ausstieg aus der Kohle zu leisten.

Mögliche Verzögerung bei Großauftrag drückt Rheimetall

Ein drohender Dämpfer für das Geschäft im laufenden Jahr schickt Rheinmetall auf Talfahrt. Die Aktien des Rüstungskonzerns und Autozulieferers fallen gegen den starken Markttrend um rund sieben Prozent und sind damit der einzige Verlierer im MDAX. Börsianer verweisen auf Berichte, denen zufolge sich die Entscheidung für einen Großauftrag des australischen Militärs bis 2023 verzögern könnte.

Sixt will 100.000 Elektroautos von BYD kaufen

Der Autovermieter Sixt will über die kommenden Jahre rund 100.000 Elektroautos des chinesischen Herstellers BYD kaufen. Eine erste Bestellung umfasst mehrere Tausend Fahrzeuge, wie Sixt heute mitteilte. Demnach sollen die ersten Fahrzeuge noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen. Zunächst werden sie in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien angeboten.

VW, Porsche und BMW mit Absatzplus in den USA

Der deutsche Branchenriese VW hat seinen US-Absatz in den drei Monaten bis Ende September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,0 Prozent auf 88.820 Neuwagen gesteigert. Grund war vor allem ein starkes SUV-Geschäft mit den Modellen Atlas, Tiguan und Taos.

Volkswagens Sportwagentochter Porsche erhöhte den US-Absatz im dritten Quartal nach eigenen Angaben um 8,5 Prozent auf 16.581 Autos. Auch der deutsche Oberklasse-Hersteller BMW steigerte seine Verkäufe auf dem wichtigen US-Markt und lieferte dort 78.031 Neuwagen seiner Stammmarke aus; damit erhöhte er den Absatz im Jahresvergleich um 3,2 Prozent.

Millionen-Unterstützung für BASF genehmigt

Deutschland darf den Chemie-Konzern BASF mit 134 Millionen Euro unterstützen. Die EU-Wettbewerbshüter haben grünes Licht für die millionenschwere Förderung gegeben, wie die EU-Kommission gestern in Brüssel mitteilte. Unterstützt werden soll die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff, etwa für den Verkehr. Sogenannter Grüner Wasserstoff ist CO2-frei, weil er mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird.

Überraschender Chefwechsel bei ProSiebenSat.1

Beim Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 kommt es zu einem überraschenden Chefwechsel. Der frühere RTL-Chef Bert Habets übernimmt zum 1. November den Vorstandsvorsitz des bayerischen Fernsehkonzerns. Bereits seit Mai 2022 ist der gebürtige Niederländer bei ProSiebenSat.1 als Aufsichtsratsmitglied tätig. Der bisherige Chef Rainer Beaujean habe sein Amt in gegenseitigem Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat niedergelegt, hieß es.

Credit Suisse: Kurserholung nach Rekordtief

Die Aktie der Credit Suisse zeigt sich zur Mittagszeit mit einem Kursplus von rund vier Prozent erholt. Gestern war das Vertrauen der Anleger in die krisengeplagte Großbank weiter erodiert, die Titel der zweitgrößten Schweizer Bank stürzten zeitweise um mehr als elf Prozent auf ein Rekordtief von 3,52 Franken ab.

Apple-Zulieferer "vorsichtig optimistisch"

Der Apple-Zulieferer Foxconn ist nach Rekorderlösen im September für das vierte Quartal trotz Rezessionsängsten "vorsichtig optimistisch" gestimmt. Im September schnellte der Umsatz um 40,4 Prozent in die Höhe, im dritten Quartal kletterte er insgesamt um 24,4 Prozent. Das seien jeweils Rekordwerte, erklärte Foxconn.

Rivian-Aktie nach Zahlen gefragt

Aktien des Elektroautobauers Rivian Automotive dürften vorbörslichen Indikationen zufolge mit starken Gewinnen in den Handel an der Nasdaq starten. Das Unternehmen hatte gestern Abend nach US-Börsenschluss Quartalszahlen vorgelegt. Im dritten Quartal produzierte Rivian 7363 Fahrzeuge und lieferte 6584 Fahrzeuge aus. Im Vorquartal hatte das Unternehmen 4401 Fahrzeuge hergestellt und 4467 an die Kunden übergeben.

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