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Monday, November 28, 2022

Kursverluste ausgebaut : DAX-Anleger verlieren die Lust am Risiko - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 28.11.2022 09:28 Uhr

Die Risikolust der Anleger am deutschen Aktienmarkt hat spürbar nachgelassen. Die größte Protestwelle in China seit Jahrzehnten dämpft auch hierzulande die Kauflaune. Der DAX fällt zeitweise unter 14.400 Punkte.

Die Aktienmärkte haben zu Wochenbeginn in den "Risk off"-Modus gewechselt. Anleger trennen sich von riskanten Anlagen wie Aktien und Öl, sichere Häfen wie Gold sind dagegen gefragt. Es sind vor allem die jüngsten Entwicklungen in China, welche die Risikobereitschaft auch am Frankfurter Aktienmarkt dämpfen.

Im Reich der Mitte nehmen die Proteste der Bevölkerung gegen die strikten Maßnahmen der Null-Covid-Politik des Staates zu. Das sorgt für wachsende Unsicherheiten unter den Anlegern - und bekanntermaßen hassen die Märkte nichts mehr als Unsicherheit. Die aktuellen Covid-Ausbrüche schüren unter Anlegern zudem die Angst vor einer längeren wirtschaftlichen Durststrecke in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.

Gewinnmitnahmen im DAX

Der DAX baut seine Kursverluste im Handelsverlauf deshalb aus. Das vorläufige Tagestief liegt bei 14.381 Punkten, das entspricht einem Minus von 1,1 Prozent. Mit Blick auf die jüngste starke Kursrally im DAX ist es allerdings nicht sonderlich überraschend, dass einige Anleger die Entwicklungen in China nutzen, um ein paar Gewinne mitzunehmen.

Erst am Freitag hatte der DAX bei 14.572 Zählern den höchsten Stand seit fünf Monaten markiert, seit seinem Tief Ende September hatte der deutsche Leitindex knapp 23 Prozent hinzugewonnen. Marktbeobachter sprachen von einer "überkauften" Lage im DAX.

US-Rezessionsfrühindikator schlägt aus

Für Sorgenfalten sorgt bei Anlegern derweil auch der Blick auf den US-Anleihemarkt. So war die Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen und 2-jährigen US-Bonds mit minus 80 Basispunkten zuletzt so stark im negativen Bereich wie seit den frühen 1980er-Jahren nicht mehr. Experten sprechen in einem solchen Fall von einer inversen Zinskurve. Diese gilt als verlässlicher Frühindikator einer US-Rezession.

Wall Street dürfte im Minus eröffnen

Auch an der Wall Street dürfte es zu Wochenbeginn vor dem Hintergrund der Entwicklungen in China bergab gehen. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial Average notiert zur Stunde 0,5 Prozent tiefer. Für den Future auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 geht es um 0,8 Prozent bergab.

Protestwelle in China lässt Ölpreise fallen

Die Ölpreise sind zu Wochenbeginn stark gefallen und haben damit an die Verluste der vergangenen Woche angeknüpft. Zum Wochenauftakt habe die Sorge vor der weiteren Entwicklung in China die Notierungen unter Druck gesetzt, hieß es von Marktbeobachtern. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet zur Mittagszeit 81,11 US-Dollar. Das sind 3,3 Prozent weniger als am Freitag.

Euro zieht Richtung 1,05-Dollar-Marke an

Der Euro hat seinen Gewinne zum Dollar im Handelsverlauf weiter ausbauen können. Zur Mittagszeit werden für einen Euro 1,0476 Dollar gezahlt, das entspricht einem Plus von 1,1 Prozent. Dass der Euro trotz der wachsenden Risikoaversion der Anleger so deutlich hinzugewinnen kann, ist ein klares Zeichen der Stärke.

Marktbeobachter führen dies auf die sich allmählich wieder etwas schließende Zinsschere zwischen Europa und den USA zurück: An den Futures-Märkten gehen die Anleger für die kommenden Monate von einer weniger aggressiven Fed im Vergleich zur EZB aus.

Fresenius-Aktie thront an DAX-Spitze

An der DAX-Spitze rangiert zur Mittagszeit die Fresenius-Aktie, sie kann von einer Kaufempfehlung der UBS profitieren. Analyst Graham Doyle betonte, das jährliche Gewinnwachstum des Medizinkonzerns sei mit weniger Risiken verbunden als ein gleichwertiges Wachstum anderer Sektorunternehmen. Doyle monierte daher den 70-prozentigen Abschlag, mit dem die Aktie gehandelt werde. Die Aktie sei in jeglicher Hinsicht günstig.

Brenntag-Aktie im Ausverkauf

Mit Abstand größter Verlierer im DAX ist die Brenntag-Aktie mit einem Kursminus von knapp acht Prozent. Papiere des Chemikalienhändlers leiden unter Übernahmegesprächen des Managements mit dem US-Rivalen Univar Solutions. Analysten sehen Licht und Schatten. Ein solcher Deal könnte Synergien freisetzen, die Frage des Kaufpreises sei aber noch offen.

Ein Zusammenschluss könnte ein Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 30 Milliarden US-Dollar schaffen. Univar-Aktien wurden auf der Handelsplattform Tradegate zuletzt elf Prozent höher gehandelt.

Mögliche Lieferverzögerungen bei Airbus

Mit einem Kursminus von über drei Prozent ist die Airbus-Aktie der zweitgrößte Verlierer im DAX. Insidern zufolge bereitet Airbus derzeit die Kunden auf Verzögerungen bei den geplanten Auslieferungen einiger Mittelstreckenflugzeuge vor. Hintergrund seien Unsicherheiten zur Lieferung von Triebwerken und anderen Teilen für die Maschinen, dazu komme ein möglicher Personalengpass. Airbus äußerte sich nicht zu den Informationen.

VW stoppt Produktion in einem chinesischen Werk

Volkswagen hat wegen der Corona-bedingten Einschränkungen in China die Bänder in einem Werk angehalten und produziert andernorts weniger. "Die Produktion im Werk Chengdu wurde im Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Welle vorübergehend gestoppt", teilte ein Sprecher heute auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters mit. Auch zwei Produktionslinien im Werk Changchun seien betroffen.

BMW erwartet 2023 stabiles Geschäft

BMW-Vorstandschef Oliver Zipse erwartet im kommenden Jahr ein stabiles Geschäft. In den verschiedenen Weltmärkten gebe es unterschiedliche Herausforderungen und Chancen. Sorge machten ihm die Lockdowns im größten Automarkt China, sagte Zipse. In Deutschland dürfe es diesen Winter genug Gas geben, aber die Autoindustrie und ihre Zulieferer brauchten eine sichere Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen.

Adler-Group-Aktie springt hoch

Aktien der Adler Group schlagen nach oben aus. Der stark angeschlagene Immobilienkonzern hat sich mit einer Kerngruppe von Gläubigern über eine Anpassung der Bedingungen der von Adler ausgegebenen Anleihen geeinigt. Zuletzt betrug das Kursplus über 50 Prozent. Erstmals seit Ende August näherte sich der Kurs wieder der 3-Euro-Marke.

Barclays-Chef unterzieht sich Krebsbehandlung

Der Chef der britischen Großbank Barclays, C.S. Venkatakrishnan, muss sich wegen einer Krebserkrankung behandeln lassen. Venkatakrishnan werde demnächst von zuhause arbeiten, teilte das Geldhaus mit. Die Behandlung solle zwölf bis 16 Wochen dauern. "Das Unternehmen wird in dieser Zeit normal operieren und ich werde weiterhin aktiv in dessen Führung engagiert bleiben", erklärte der Bankchef. Es sei kein Interim-CEO ernannt worden, bestätigte das Institut.

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