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Monday, December 12, 2022

DAX-Anleger in der Defensive: Mit Verlusten in die Notenbanken-Woche - tagesschau.de

Marktbericht

Stand: 12.12.2022 09:25 Uhr

Diese Börsenwoche steht ganz im Zeichen der Treffen von EZB und Fed. Im Vorfeld wichtiger geldpolitischer Entscheidungen meiden Anleger das Risiko. Der DAX startet mit Kursverlusten.

Anleger nehmen zu Wochenbeginn das Risiko raus und verabschieden sich von Aktien. Der DAX gibt zum Handelsstart auf XETRA 0,5 Prozent auf 14.303 Punkte nach. Bereits in der vergangenen Woche hatte das deutsche Börsenbarometer vom Rally- in den Korrekturmodus geschaltet.

DAX-Anleger schauen auf Notenbanker-Treffen

Aus technischer Perspektive sollten Anleger nun die Unterstützung bei 14.149 Zählern im Auge behalten. Ein Rutsch darunter würde eine größere Abwärtsdynamik im DAX entfachen.

Aus fundmentaler Perspektive mahnen derweil die anstehenden geldpolitischen Entscheidungen die DAX-Anleger zur Zurückhaltung. Die Währungshüter aus den USA, der Euro-Zone und Großbritannien entscheiden in den kommenden Tagen darüber, wie hoch sie die Zinsen im Kampf gegen die ausufernde Teuerung schrauben wollen. Im Fokus steht vor allem die Frage, ab welcher Zinshöhe die Notenbanken planen, den Straffungszyklus im kommenden Jahr zu stoppen.

Rezessionsängste an der Wall Street

Wichtig für die US-Inflationserwartungen und damit den weiteren Kurs der Fed dürften dabei die US-Verbraucherpreise für November sein, die morgen veröffentlicht werden. Zuletzt hatten die US-Erzeugerpreise diesbezüglich eine negative Indikation geliefert, waren sie doch im Oktober stärker gestiegen als am Markt erwartet worden war.

Neben dem Inflationsthema waren zuletzt die Konjunkturerwartungen wieder stärker in den Fokus der Investoren an den internationalen Finanzmärkten gerückt. Am Anleihemarkt in den USA werfen Staatspapiere mit nur zwei Jahren Laufzeit eine höhere Rendite ab als zehnjährige Bonds - Tendenz steigend. Eine solche sogenannte inverse Zinsstrukturkurve war in der Vergangenheit ein verlässliches Signal für eine bevorstehende Rezession.

Negative Vorgaben von Dow und Nasdaq

Von der Wall Street kommen durchwachsene Vorgaben für den Börsenhandel in Europa. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging am Freitag 0,9 Prozent tiefer auf 33.476 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq gab 0,7 Prozent auf 11.004 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,7 Prozent auf 3934 Punkte ein.

Asien-Börsen mit Kursverlusten

An den wichtigsten asiatischen Börsen ist es am Morgen bergab gegangen. An den chinesischen Märkten fielen die Kursverluste angesichts der Corona-Infektionszahlen besonders deutlich aus: Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen sank um 1,1 Prozent, der Hang-Seng-Index in Hongkong büßte sogar 2,5 Prozent ein. Derweil schloss der japanische Leitindex Nikkei 225 lediglich mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 27.842 Punkten.

Gold reduziert Kursverluste

Im Devisenhandel hat der Euro seine frühe Schwäche abgelegt und zieht um 0,1 Prozent auf 1,0526 Dollar an. Gold kann seine Verluste etwas eindampfen: Aktuell werden für eine Feinunze Gold 1791 Dollar gezahlt.

Ölpreise starten mit leichten Aufschlägen

Die Ölpreise sind mit leichten Aufschlägen in die neue Woche gegangen. Am Morgen kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 76,54 US-Dollar. Das sind 44 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 60 Cent auf 71,62 Dollar.

SAP stellt Entwicklung von Business ByDesign ein

Im DAX rückt am Morgen die SAP-Aktie in den Fokus. Der Technologiekonzern schiebt den einstigen Hoffnungsträger Business ByDesigns womöglich aufs Abstellgleis. Ab dem zweiten Quartal 2023 würden für die Mittelstandssoftware keine neuen Funktionen mehr entwickelt, berichtete das "Handelsblatt".

RWE-Chef: keine Entwarnung beim Gas

Der Vorstandschef des Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, erwartet für die Stromversorgung in Deutschland in diesem Winter keine Probleme. Bei der Gasversorgung sei die Lage schwieriger, sagte der Manager der "Rheinischen Post".

Air India vor Mega-Order bei Airbus und Boeing

Die indische Fluggesellschaft Air India steht Insidern zufolge kurz vor einer Bestellung historischen Ausmaßes bei Airbus und Boeing. Air India könnte in den nächsten Tagen bei den beiden konkurrierenden Flugzeugbauern bis zu 500 Jets für eine Summe von über 100 Milliarden Dollar ordern, hieß es gestern aus Branchenkreisen.

Morphosys nach Studiendaten gefragt

Neue Studiendaten zu seinem Hoffnungsträger-Medikament Pelabresib geben Morphosys Aufwind. Das Biotech-Unternehmen hatte positive Ergebnisse aus mehreren Analysen einer Phase-2-Studie mit dem Mittel zur Behandlung von Myelofibrose, eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, veröffentlicht.

Uniper: erstes LNG-Gas soll am 22. Dezember fließen

Am neuen LNG-Anlandeterminal in Wilhelmshaven soll am 22. Dezember zum ersten Mal Gas ins deutsche Erdgasnetz fließen. Dies geht aus einer im Internet veröffentlichten Marktmitteilung des Gasimporteurs Uniper hervor. Das Düsseldorfer Unternehmen betreibt das Terminal.

Microsoft steigt bei Börsenbetreiber LSE ein

Im Rahmen einer technischen Kooperation steigt Microsoft bei der LSE ein. Der Softwarekonzern übernehme vier Prozent der Anteile, teilte der britische Börsenbetreiber mit. Die Vereinbarung sei Teil eines Zehn-Jahres-Vertrags, um die Daten-Plattform des Deutsche Börse-Rivalen in die Cloud zu überführen.

Sanofi raus, Amgen einziger Bieter für Horizon

Der französische Pharmakonzern Sanofi will nicht in einem möglichen Bietergefecht um das US-Biotechunternehmen Horizon Therapeutics mitmischen. Sanofi plane keine Offerte für Horizon, teilte das Unternehmen gestern Abend mit. Damit ist der US-Konzern Amgen der einzige verbleibende Bieter für die an der Börse mit rund 18 Milliarden Dollar bewertete Horizon.

FDA prüft BioNTech-Impfstoff gegen Grippe und Corona

Ein von BioNTech und Pfizer entwickelter Kombinationsimpfstoff, mit dem künftig gleichzeitig gegen Covid-19 und Grippe geimpft werden könnte, ist von der US-Arzneimittelbehörde FDA in ein beschleunigtes Zulassungsverfahren aufgenommen worden.

Pharmachef verlässt Roche

Der Schweizer Pharma- und Diagnostikkonzern Roche muss sich einen neuen Chef für seine Pharmasparte suchen. Bill Anderson habe sich entschieden, das Unternehmen zum Jahresende zu verlassen, teilte Roche heute mit. Die Position soll bis März neu besetzt werden.

Clariant mit Millionen-Abschreibung

Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant nimmt eine Wertberichtigung von rund 225 Millionen Franken auf seine Bio-Ethanol-Anlage im rumänischen Podari vor. Aufgrund des verzögerten Hochfahrens sei eine Abschreibung nötig geworden. Die Wertberichtigung werde sich im Jahresergebnis 2022 niederschlagen, so Clariant.

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