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Thursday, December 1, 2022

Inflation: Einzelhandel setzt deutlich weniger um - DER SPIEGEL - DER SPIEGEL

Einkaufsstraße in Hamburg: Händler sorgen sich ums Weihnachtsgeschäft

Einkaufsstraße in Hamburg: Händler sorgen sich ums Weihnachtsgeschäft

Foto: Nikito / IMAGO

Die Deutschen leiden unter Inflation – und geben deutlich weniger für den alltäglichen Konsum aus. Die Umsätze im Einzelhandel fielen im Oktober um 1,7 Prozent niedriger aus als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Inflationsbereinigt (real) sanken die Umsätze mit 2,8 Prozent noch deutlicher. Ökonomen hatten hier lediglich mit einem Minus von 0,6 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Oktober 2021 gab der reale Umsatz sogar um 5,0 Prozent nach.

Ein Grund für die Kaufzurückhaltung dürfte die hohe Inflation sein, die im Oktober mit 10,4 Prozent auf den höchsten Stand seit 1951 kletterte. Das nagt an der Kaufkraft der Verbraucher. Im Sommerquartal fielen die Reallöhne bereits im Rekordtempo um 5,7 Prozent.

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    »Wegen der Inflationssense werden die Verbraucher die Köpfe weiter einziehen«, sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger. Die schlechte Konsumstimmung – die den GfK-Marktforschern zufolge im Oktober auf ein Rekordtief fiel – habe bereits miese Umsatzzahlen angedeutet. »Spätestens jetzt sind sie da, und besser dürfte es vorerst nicht werden.«

    Verbreitet Verzicht auf nicht lebensnotwendige Dinge

    Besonders stark leidet der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln: Dessen realer Umsatz fiel im Oktober um 11,2 Prozent niedriger aus als im Vormonat, ebenso der im Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf. Der lange boomende Internet- und Versandhandel kam auf ein Minus von 7,2 Prozent.

    »Das Zahlenwerk untermauert die These der beginnenden Winterrezession«, sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. »Die Konsumenten verzichten vor allem auf diejenigen Dinge, die nicht unbedingt lebensnotwendig sind.«

    Auf das laufende Weihnachtsgeschäft blicken die Einzelhändler pessimistisch. 70 Prozent rechnen mit einem schlechteren Verlauf als im Vorjahr, wie aus einer Umfrage für den Handelsverband Deutschland (HDE) hervorgeht. Die Mehrheit der Unternehmen zeigte sich mit der Umsatzentwicklung am ersten Adventswochenende unzufrieden.

    »Das Weihnachtsgeschäft steht unter dem Eindruck der Energiekrise«, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der HDE erwartet für November und Dezember einen Gesamtumsatz von mehr als 120 Milliarden Euro. Das wäre zum Vorjahr ein nominales Plus von 5,4 Prozent, aber nach Abzug steigender Preise ein reales Minus von vier Prozent.

    apr/Reuters

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