Die Übernahme der italienischen Nationalairline steht unmittelbar bevor. Und immer mehr Informationen über die Konditionen des Einstiegs von Lufthansa bei ITA Airways sickern durch.
Bald dürfte klar sein, wer ITA Airways wie übernimmt. Und in den italienischen Medien ist man sich ziemlich einig, dass jetzt doch Lufthansa zum Zug kommen dürfte. Der deutsche Airline-Konzern und die italienische Regierung verhandeln nun offenbar über die Konditionen der Übernahme, die vom Modell her ähnlich wie die von Brussels Airlines verlaufen könnte – ein Einstieg und dann irgendwann die komplette Übernahme.
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg ist Lufthansa bereit, 350 Millionen Euro für 40 Prozent der italienischen Nationalairline zu zahlen. Die Zeitung Corriere della Sera schreibt von 300 Millionen. Vor allem aber möchte Lufthansa sich offenbar absichern.
Gegen Klagen ehemaliger Manager geschützt
Für den Fall, dass die Integration von ITA bei der Lufthansa-Gruppe nicht funktionieren sollte, will der Konzern eine Exit-Option – die Möglichkeit also, vom Kauf zurückzutreten. Außerdem möchte die Airline-Gruppe sich auch rechtlich absichern, denn es gibt einige offene Klagen ehemaliger ITA-Manager.
Diese stehen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden des ehemaligen Präsidenten Alfredo Altavilla. Der klagte. Im Fall einer Niederlage drohen ITA Kosten von sechs bis sieben Millionen Euro an Schadensersatz, schreibt der Corriere.
Auch für zweiten Investor ist die Tür offen
Auch wenn das Ziel von Lufthansa langfristig der Besitz von 100 Prozent der Airline ist – offenbar ist auch weiterhin die Tür offen für einen weiteren Investor, mit an Bord zu kommen. Die einstige Lufthansa-Partnerin MSC hat sich inzwischen selbst aus dem Rennen genommen. Doch auch über die italienische Staatsbahn Ferrovie dello State war bereits spekuliert worden.
Das Dekret der italienischen Regierung zur Übernahme von ITA Airways war am 2. Januar veröffentlicht worden. Es las sich wie auf Lufthansa zugeschnitten. So sollte etwa ein Luftfahrtunternehmen zwingend an der Übernahme beteiligt sein – und zwar eines aus Europa.
Finanzministerium ist bereit, Kontrolle abzugeben
Für Lufthansa relevant dürfte auch eine Passage zur Kontrolle der Airline sein: Auch wenn das Finanzministerium zuerst die Mehrheitsbeteiligung an der Airline behalten sollte, ist der Branchenpartner derjenige, der die Kontrolle über die Fluggesellschaft hat.
Lufthansa will ITA - aber mit Exit-Option - aeroTELEGRAPH
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