Bei Aldi kommt es erneut zu einem Rückruf. Insgesamt sind fünf Produkte von zwei Marken des Discounters von der Warnung betroffen.
Dortmund – Aldi hat es momentan nicht leicht. Nach einem Käse-Rückruf und einem Nachweis von Fremdkörpern in Hackfleisch, trifft es nun das nächste Produkt, das aber nur in einigen Filialen des Discounters verkauft wurde. Das Brisante: Die Steinfrüchte von Aldi sind nicht zum ersten Mal von einem Rückruf betroffen.
Nächster Rückruf trifft Aldi – Verzehr von Pistazien kann zu Nierenschäden führen
Konkret geht es bei der Produktwarnung um den Nachweis von Ochratoxin-A bei Pistazienkernen. Zuletzt mussten Aldi und Kaufland die Pistazien im November 2022 zurückrufen. Ebenfalls, weil das Schimmelpilzgift nachgewiesen werden konnte.
Wie auch beim letzten Mal wurden die Pistazienkerne sowohl bei Aldi Süd als auch Aldi Nord verkauft. Beide Discounter müssen daher handeln und den Snack aus dem Verkauf ziehen. Über den aktuellen Rückruf informierte Aldi am Donnerstag (23. Februar) und gab folgende Details bekannt:
- Aldi Nord:
- Trader Joe’s, Pistazienkerne geröstet (Mindesthaltbarkeitsdatum: 15.09.2023), 100 Gramm-Packung
- Trader Joe’s, Pistazienkerne geröstet & gesalzen (Mindesthaltbarkeitsdatum: 16.09.2023), 100 Gramm-Packung
- Aldi Süd:
- Farmer naturals Pistazienkerne-Beerenmix (Mindesthaltbarkeitsdatum: 16.08.2023 und 19.09.2023), 100 Gramm-Packung
- Farmer naturals Pistazienkerne geröstet & ungesalzen (Mindesthaltbarkeitsdatum: 14.08.2023 und 17.09.2023), 100 Gramm-Packung
- Farmer Pistazienkerne geröstet & gesalzen (Mindesthaltbarkeitsdatum: 15.08.2023 und 17.09.2023),100 Gramm-Packung
In diesen Städten hat Aldi die Pistazien verkauft
Laut der PL FoodCom GmbH waren die Pistazien jedoch nicht in deutschlandweit allen Aldi-Filialen im Angebot. So wurden die Pistazienkerne der Marke „Trader Joe‘s“ nur bei Aldi Nord in den Filialen der folgenden Gesellschaften verkauft: Bargteheide, Jarmen, Lehrte (Sievershausen), Rinteln, Salzgitter, Schloß Holte-Stukenbrock, Seevetal und Weyhe.
Bei Aldi Süd hingegen trifft es Filialen in: Adelsdorf, Dormagen, Ebersberg, Kirchheim a.d. Weinstraße, Langenfeld, Mörfelden-Walldorf und Rheinberg.
Rückruf von Aldi-Pistazien – Lieferant reagiert umgehend auf den Nachweis von Schimmelpilzgift
Der Lieferant, der Aldi mit den Pistazien versorgt, ist die PL FoodCom GmbH. Er gibt an, dass man gemeinsam mit Aldi Süd und Nord umgehend auf den Nachweis des Schimmelpilzgiftes reagiert und die Pistazien vorsorglich aus dem Verkauf genommen habe. Außerdem klärt die PL FoodCom GmbH über mögliche gesundheitliche Risiken auf.
„In den genannten Chargen der obengenannten Produkte wurden Pistazienkerne mit einem erhöhten Ochratoxin-A-Gehalt (OTA, Schimmelpilzgift) eingesetzt. OTA wirkt bei stark erhöhter Langzeitaufnahme nierenschädigend und karzinogen“, heißt es in der Mitteilung.
Rückruf wegen Schimmelpilzgift – Verzehr kann langfristig nieren- und leberschädigend sein
Das bayrische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit geht bei der Bewertung möglicher Folgen für die Kunden noch mehr ins Detail. Laut der Behörde wirkt Ochratoxin A „nieren- und leberschädigend und wird wegen seiner krebserzeugenden Wirkung bei Versuchstieren als eine für den Menschen möglicherweise krebserzeugende Substanz eingestuft“.
Außerdem „ist es ein Nervengift, wirkt fruchtschädigend und greift das Immunsystem an. Das Hauptzielorgan ist die Niere.“ Das Landesamt gibt zu bedenken, dass Bewertungen des European Food Safety Authority (EFSA) ergaben, dass gesundheitsgefährdende Risiken noch nicht im Detail geklärt sind.
Nach aktuellem Stand gilt insbesondere der Verzehr von großen Mengen oder über einen langen Zeitraum als bedenklich. Wie das Landesamt angibt, sei daher von „geringen Sicherheitsbedenken“ auszugehen, dennoch sind „gesundheitliche Bedenken“ nicht auszuschließen. Je nach Alter, Ernährungsverhalten und Körpergewicht müsse das entsprechende Risiko individuell bewertet werden.
Derzeit gilt laut der EU-Verordnung Nr. 2022/1370 für Pistazien, „die für den Endverbraucher in Verkehr gebracht wurden oder zur Verwendung als Lebensmittelzutat bestimmt sind“ ein Höchstgehalt von 5 µg pro Kilogramm. Wird dieser Wert überschritten, kommt es zum Rückruf.
Rückruf bei Aldi Süd und Nord – das müssen betroffene Discounter-Kunden jetzt wissen
Dass erneut Pistazien von einem Rückruf aufgrund von Ochratoxin-A betroffen sind, ist wenig verwunderlich. Denn Ochratoxin-A gehört zu den in der Natur am häufigsten vorkommenden Schimmelpilzen. Er kann sich schon während des Wachstums der Pflanze bilden und zählt zu den typischen Lagerpilzen.
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Der giftige Schimmelpilz bildet sich auf natürliche Weise. Feuchte während der Ernte, Lagerung oder Weiterverarbeitung kann die Bildung von Ochratoxin-A begünstigen.
Laut dem EFSA sind daher Getreidearten wie Mais, Buchweizen, Weizen oder Hafer, Zitrusfrüchte, Trauben und Feigen besonders gefährdet. Aber auch bei Kaffee, Kakao, Schokolade, Nüssen und Hülsenfrüchte bilden sich häufig Ochratoxine. Auch wenn insbesondere der häufige oder langfristige Verzehr von mit Ochratoxin A belasteten Lebensmitteln ein Gesundheitsrisiko birgt, sollten Kunden von Aldi den Rückruf ernst nehmen.
Der Discounter sowie der Lieferant weisen die Verbraucher darauf hin, dass sie die betroffenen Produkte zurückgeben sollen. In den entsprechenden Filialen bekommen sie auch ohne Vorlage des Kassenbons den Einkaufspreis zurück.
Die PL FoodCom GmbH klärt auf, dass andere Pistazien der genannten Marken sowie andere Chargen nicht von dem Rückruf betroffen seien. Sie können bedenkenlos verzehrt werden.
Aldi-Rückruf: Gift kann zu Nierenschäden führen - Warnung vor fünf Produkten - fr.de
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