Die Ver.di-Mitglieder der Deutschen Post haben mit großer Mehrheit dem Mitte März ausgehandelten Tarifvertrag für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten zugestimmt. Das teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. In der Urabstimmung votierten demnach 61,7 Prozent der Befragten dafür, das Tarifergebnis anzunehmen. Auch die Ver.di-Tarifkommission habe dem Kompromiss zugestimmt. »Damit tritt der Tarifvertrag in Kraft.«
Der ausverhandelte Tarifvertrag beim Bonner Logistikriesen hat eine Laufzeit von zwei Jahren bis Ende 2024. Er sieht eine Sonderzahlung zum Inflationsausgleich von insgesamt 3000 Euro netto für die Beschäftigten vor, gezahlt über 15 Monate. Davon sollen 1020 Euro im April gezahlt werden, der Rest monatlich verteilt bis März 2024. Ab dem 1. April 2024 erhalten dann alle Beschäftigten monatlich 340 Euro mehr. Dies bedeutet laut Post eine durchschnittliche Lohnerhöhung um 11,5 Prozent.
»Die deutliche Zustimmung zum Tarifergebnis zeigt, dass wir mit unserem Ziel, insbesondere für die unteren Entgeltgruppen einen Inflationsausgleich zu schaffen, richtig lagen«, sagte Ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.
15 Prozent gefordert
Ver.di und Deutsche Post hatten sich am 11. März, nach der vierten Runde und einem Verhandlungsmarathon in Düsseldorf auf ein Kompromisspaket geeinigt. Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie sagte damals: »Wir sind im Interesse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch unserer Kunden über unsere finanzielle Schmerzgrenze hinaus gegangen. Wichtig ist, dass wir längere Streiks zulasten unserer Kunden und des Unternehmens vermeiden konnten.«
Ver.di hatte mit Blick auf die hohe Inflation ursprünglich 15 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von einem Jahr gefordert. Zugleich hatte die Gewerkschaft mit einem unbefristeten Ausstand gedroht, nachdem ihre Mitglieder bei der Post einen vorangegangenen Vorschlag in einer Urabstimmung abgelehnt hatten.
Deutsche Post: Ver.di-Mitglieder stimmen Post-Tarifvertrag zu - Streik abgewendet - DER SPIEGEL
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