Der Mainzer Pharmakonzern Biontech baut sein Geschäft zur Bekämpfung von Krebs weiter aus.
Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, erwirbt Biontech von der chinesischen Biotechfirma DualityBio die globalen Lizenzen für zwei potenzielle Krebsmittel zur Behandlung von soliden Tumoren.
DualityBio erhält hierfür eine Vorauszahlung von 170 Millionen Dollar. Darüber hinaus haben die Chinesen Anspruch auf erfolgsabhängige Zahlungen von potenziell mehr als 1,5 Milliarden Dollar sowie gestaffelte Lizenzgebühren für mögliche künftige Produktumsätze.
Biontech, das als Hersteller des Coronaimpfstoffs Comirnaty weltbekannt wurde, hatte erst vor zwei Wochen einen millionenschweren Deal mit dem US-Krebsspezialisten OncoC4 verkündet. Nun haben sich die Mainzer für beide chinesische Mittel die weltweiten kommerziellen Rechte gesichert: mit Ausnahme von Festlandchina, Hongkong und Macau. In den USA könnte eines der Präparate gemeinsam vermarktet werden.
Beide Mittel gehören zu Klasse der sogenannten Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC). Sie sollen gezielt Krebszellen vernichten und dabei eine Schädigung von gesundem Gewebe vermeiden. Diese Therapie soll besser verträglich sein als eine Chemotherapie.
Pharmakonzerne wie die britische AstraZeneca und die japanische Daiichi Sankyo mit ihrem Brustkrebsmittel Enhertu setzen daher auf diese Technologie. Der US-Arzneimittelriese Pfizer hatte erst kürzlich die Übernahme des Biotechunternehmens Seagen – einer der Pioniere auf dem Gebiet der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate – für 43 Milliarden Dollar bekannt gegeben.
Biontech hatte bereits angekündigt, seine Pipeline dank der Milliardeneinnahmen aus seinem Coronaimpfstoff mit weiteren Partnerschaften ausbauen zu wollen.
Mit dem China-Deal ergänzen nun die Mainzer ihr Onkologieangebot um Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten, also eine neue Wirkstoffklasse. »Die Aufnahme dieser beiden ADCs in unser Portfolio stärkt unsere Immuntherapie-Pipeline und erweitert unsere Fähigkeiten in diesem Bereich«, sagte Vorstandschef Uğur Şahin.
Biontech fädelt Milliardendeal für neue Krebsmedikamente ein - DER SPIEGEL
Read More
No comments:
Post a Comment