Mit seinen Quartalszahlen bleibt Tesla unter den Erwartungen von Analysten. Deutliche Preisnachlässe bei seinen Fahrzeug-Modellen schmälern den Gewinn des Elektroautobauers deutlich. Die Aktie des Autobauers fällt nachbörslich.
Der Preiskrieg hinterlässt Spuren in der Bilanz des Elektroauto-Pioniers Tesla. Das von Elon Musk geführte Unternehmen meldete am Mittwoch nach Börsenschluss in den USA eine Gesamtbruttomarge von 19,3 Prozent - ein Maß, auf das die Experten dieses Mal besonders gespannt waren. Von Refinitiv befragte Analysten hatten 22,4 Prozent erwartet, zum Jahresauftakt 2022 war noch eine Rekordrendite von 32,9 Prozent eingefahren worden. Der Umsatz lag im ersten Quartal bei 23,3 Milliarden Dollar, ein Anstieg von 24 Prozent, und damit leicht über den Vorhersagen. Der Nettogewinn fiel allerdings um 24 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. Die Tesla-Aktie gab nachbörslich zunächst fast vier Prozent nach. Seit Jahresbeginn ist der Kurs aber um fast 50 Prozent gestiegen.
Tesla lieferte im ersten Quartal 422.875 E-Autos aus. Damit stellte das Unternehmen seinen bisherigen Rekord ein, blieb aber auch hier unter den Erwartungen. Der weltweite Marktführer hatte einen Preiskrieg bei E-Autos angezettelt, der insbesondere in China heftig tobt. Musk kurbelte die Verkäufe mit hohen Rabatten an, in diesem Jahr gab es bereits allein sechs Preissenkungsrunden in den USA. Darunter leidet die Profitabilität, auch wenn Tesla im Branchenvergleich hohe Gewinnspannen hat.
Musk begründet die niedrigeren Preise damit, E-Autos für die breite Masse erschwinglich machen zu wollen. Eine mangelnde Nachfrage gebe es nicht. Tesla stellte im Quartal jedoch rund 18.000 Fahrzeuge mehr her, als das Unternehmen auslieferte. Mit den Rabatten will sich Tesla gegen die Konkurrenz von etablierten Autobauern wehren, die zunehmend Elektroautos auf den Markt bringen. In China kommt dazu der Aufstieg von Firmen wie BYD, das inzwischen Nummer eins auf dem weltweit wichtigsten Automarkt ist.
Musk gibt sich unbeeindruckt
Tesla-Finanzchef Zachary Kirkhorn kündigte im Januar an, dass der durchschnittliche Preis für die Tesla-Fahrzeuge bei 47.000 Dollar liegen dürfte. Analysten sagen jedoch weitere Preissenkungen voraus: "Auch wenn viele Investoren hoffen, dass die Margen im ersten Quartal ihr Tief erreicht haben, glauben wir nicht, dass das auch so kommt, zumal weitere Preissenkungen wahrscheinlich sind", schrieben die Bernstein-Experten.
Kirkhorn versprach zugleich, dass die Rendite nicht unter 20 Prozent fallen wird. Dabei setzt Tesla auf Skaleneffekte, wenn die Produktion in den Werken in Grünheide bei Berlin und in Austin im US-Bundesstaat Texas hochgefahren wird. Dazu kommt der rückläufige Preis für Lithium: Der Preis des Metalls, das für Elektroauto-Batterien benötigt wird, hatte im November noch ein Rekordhoch erreicht, ist inzwischen aber um rund ein Drittel gefallen.
Musk sagte nach Vorlage der aktuellen Quartalszahlen, er halte es für die richtige Strategie, auf ein höheres Volumen zu setzen anstatt auf ein weniger Absatz und höhere Margen. Den Werken in Grünheide bei Berlin und Texas müssten deshalb wohl zunächst einmal mit "Gegenwind" bei der Gewinnspanne rechnen, bis Tesla das gewünschte Volumen erreicht habe.
Profitabilität leidet: Preisschlacht lässt Tesla-Gewinn einbrechen - n-tv NACHRICHTEN
Read More
No comments:
Post a Comment