Er ist, als sei man zurück in Zeiten, als Kommissar Maigret oder Louis de Funès noch über die Leinwände zogen. Damals war die „Ente“ 2CV als PKW oder als Kastenwagen „Fourgonnette“ als beständiger Begleiter im Alltagsgeschehen präsent. Nun hat Citroen sein Nutzfahrzeug Berlingo als 2CV Fourgonnette auf eine Zeitreise in die Vergangenheit gebeamt – zeitgemäß natürlich auch als vollelektrische Version in historischem Gewand. Die Ente ist zurück! Außen nahezu mit der Karosserie im Design von 1951, als die Fourgonnette auf den Markt kam und von der bis zum Produktionsende 1987 über 1,25 Millionen Fahrzeuge verkauft wurden, aber unter der Haut mit allen Qualitäten des aktuellen Berlingo, was Fahrverhalten, modernste Konnektivität oder Ladekapazitäten angeht.
Wer mit dem neuen Berlingo 2CV Fourgonette fährt, dem ist viel Aufmerksamkeit sicher. Der Kastenwagen ist auf jeden Fall ein Hingucker. Die so vertraut wirkende Silhuette wärmt die Herzen und frischt die Erinnerung auf, als Generationen mit der „Ente“ ganz Europa erkundete.
Variables Transporter-Konzept
Mit der Vintage-Version zeigt der Berlingo auf nahezu spielerische Weise, wie variabel das Transporter-Konzept ist. Dabei ist der Berlingo selber schon eine Legende. Seit der Einführung im Jahr 1996 wurden mehr als 1,8 Millionen Fahrzeuge verkauft; im vergangenen Jahr war der extrem vielseitige Berlingo mit 17 Prozent Marktanteil das zweiterfolgreichste Fahrzeug in seinem Segment in Europa. Als Familienfahrzeug ist der Berlingo übrigens ausschließlich als vollelektrisches Modell zu kaufen – mit 275 Kilometer Reichweite.
Entwickelt wurde das Vintage-Modell vom italienischen Karosseriebauers Caselani in Zusammenarbeit mit dem Citroen-Designteam. „Bei den Designvorgaben ging es nicht darum, die Formen des alten Transporters im engeren Sinne einfach zu kopieren“, betont Designer David Obendorfer: „Vielmehr ging es darum, in die Vergangenheit zu reisen und seinen einzigartigen Charme auf ein Fahrzeug des 21. Jahrhunderts zu übertragen.“
Kein Zweizylinder knattert mehr
Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts war der 2CV Fourgonnette ein innovatives Fahrzeug. Der Kleintransporter konnte Durchschnittsgeschwindigkeiten zwischen 40 und 50 km/h erreichen und bis zu 250 kg Nutzlast befördern. Natürlich hat die neue Version das nervige Geräusch des Zweizylindermotors eliminiert, das früher auf längeren Strecken alle „Enten“-Passagiere nervte. Und das Loch im Kühlergrill für die Kurbel ist auch weg. Dafür bringt der Berlingo 2CV Fourgonnette die Qualitäten des aktuellen Berlingo in Bezug auf Komfort, Platz, Modularität und Sicherheit mit. So beträgt Ladekapazität jetzt 1000 Kilo und sein effektives Volumen hat sich verdreifacht. Den 2CV Fourgonnette gibt es als Familienfahrzeug mit bis zu zwei seitlichen Schiebetüren und Vollverglasung oder als geschlossenes Kastenfahrzeug mit zwei hochkant stehenden Fenstern in den geteilten Hecktüren.
Trotz seiner kompakten und wendigen Bauweise bietet der Berlingo viel Platz an Bord, was die Version als Nutzfahrzeug zum idealen Begleiter für Gewerbetreibende und Handwerker macht. Die Nutzlänge lässt sich durch Verschieben des Beifahrersitzes auf bis zu 3,09 Meter verlängern.
Gebaut werden nur 200 Exemplare
Am Armaturenbrett des 2CV Fourgonnette kündet eine Messing-Plakette mit eingeprägter Seriennummer davon, dass es sich um ein ganz besonderes Fahrzeug handelt. Denn der Karosseriebauer Caselani, eine Manufaktur mit rund 25 Mitarbeiter*innen, wird insgesamt nur 200 Exemplare bauen. Die Wellblech-Außenhaut, die einst für Stabilität sorgte, besteht nun aus GFK-Material, das an den vorhandenen Bauteilen befestigt wird. Komplett ausgetauscht wurden nur die Motorhaube, der Frontbereich und die Scheinwerfer. Dadurch ist das Gesamtfahrzeug nur rund 38 Kilo schwerer als der normale Berlingo.
Für Citroen, Teil des riesigen Mischkonzerns Stellantis, ist der 2CV Fourgonnette keine Frage des wirtschaftlichen Erfolgs, sondern des Imagegewinns. Mit solchen Experimenten macht sich eine Marke interessant und befördert auch den Verkauf des normalen Berlingo. Der 2CV Fourgonnette verfügt wie der normale Berlingo über bis zu 20 Fahrerassistenzsysteme und mondernste Konnektivitätstechnologien, um das Fahren, Beladen und Manövrieren zu erleichtern. Dazu gehören das farbige Head-up-Display, schlüsselloser Zugang und Start, Überlastanzeige, Rundumsicht nach hinten, Active Safety Brake, Grip Control mit Hill Assist Descent und das Toter-Winkel-Überwachungssystem.
Vollelektrisch mit 275 Kilometer Reichweite
Der Berlingo ist als dieselbetriebener 1.5 BlueHDi, als benzinbetriebener 1.2 PureTech und mit EAT8-Automatikgetriebe erhältlich. Die elektrische Version hat eine Reichweite von bis zu 275 Kilometer und sorgt für eine geräusch- und vibrationsfreie Fahrt. Sie hat das gleiche Nutzvolumen und der Akku kann an einer öffentlichen Ladestation in 30 Minuten auf 80 Prozent aufgeladen werden. Einen ausführlichen Testbericht des Berlingo finden Sie im Tagesspiegel unter https://ift.tt/HhfWwl4
Bestellen kann man das Sondermodell bereits über die Citroen-Händler oder auch direkt bei Caselani. Den e-Fourgonnette als Lastenfahrzeug gibt es ab 49.000 Euro; in der vollelektrischen PKW-Version werden 59.000 Euro aufgerufen. Wer möchte, kann einen vorhandenen Berlingo auch nachträglich umrüsten lassen - für 16.000 Euro.
Citroen 2CV Fourgonnette: Die Ente ist zurück – und quakt elektrisch - Tagesspiegel
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