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Friday, May 5, 2023

Marktbericht: Apple schiebt die Wall Street an - tagesschau.de

marktbericht

Stand: 05.05.2023 22:22 Uhr

Ein guter Apple-Quartalsbericht und ein weiterhin robuster Arbeitsmarkt sorgten zum Wochenschluss für gute Laune an der Wall Street. Auch der DAX profitierte und legte zu.

Überraschend starke Quartalszahlen von Apple haben die Wall Street nach zuletzt mehreren Verlusttagen in Folge gestützt. Zudem linderten überraschend robuste US-Arbeitsmarktdaten Rezessionsängste im Gefolge der Zinserhöhungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Im April kamen 253.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu. Ökonomen hatten nur mit 180.000 gerechnet.

"Es ist ein starker Bericht. Er zeigt, dass der Arbeitsmarkt widerstandsfähig ist, und rechtfertigt die letzte Zinserhöhung der Fed um 25 Basispunkte", sagte Cardillo.

Am Ende des Tages legten alle großen US-Börsenindizes deutlich zu, wobei sie ihre Gewinne im Verlauf stetig ausbauten. Der Leitindex Dow Jones ging bei 33.674 Punkten um 1,65 Prozent höher aus dem Handel. Damit wurde der Wochenverlust auf 1,2 Prozent eingegrenzt.

An der Technologiebörse Nasdaq zündeten die Apple-Zahlen besonders, der Composite-Index gewann 2,25, der Auswahlindex Nasdaq 100 2,13 Prozent. Sehr gut schlug sich auch der marktbreite S&P-500-Index, der am Ende um 1,85 Prozent auf 4136 Zähler zulegte.

"Es war eine schwierige Woche für den Aktienmarkt und die Probleme bei den US-Regionalbanken haben den Angstfaktor erhöht, aber die Apple-Zahlen waren wirklich stark", sagte Peter Cardillo, Chefökonom beim Investitionsberater Spartan Capital Securities.

Apple-Aktien waren das Thema des Tages und schlossen am Ende mit einem Plus von 4,7 Prozent, nachdem der Konzern am Vorabend nach Börsenschluss über ein anhaltend starkes Interesse seiner Kunden am iPhone berichtet hatte. Das kommt bei den Investoren stets gut an, die Aktie des wertvollsten Unternehmens der Welt hat für die Börse stets eine wichtige Signalfunktion.

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Selbst robuste Zahlen vom US-Arbeitsmarkt wurden, wie schon zuvor in Europa, von den Anlegern weggesteckt und fachten zumindest kurzfristig keine weiteren Zinsängste an.

Die US-Wirtschaft schuf im April mit 253.000 merklich mehr Arbeitsplätze als erwartet. Analysten hatten im Schnitt nur mit 180.000 neuen Stellen gerechnet. Allerdings wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 149.000 Stellen nach unten revidiert.

Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote sank von 3,5 Prozent im Vormonat auf 3,4 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Nachmittag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 3,6 Prozent gerechnet.

Zahlreiche Arbeitnehmer bleiben dem Arbeitsmarkt derzeit aus verschiedenen Gründen fern. Viele Unternehmen haben deshalb Probleme, geeignetes Personal zu finden. Der US-Notenbank Fed ist der Zustand ein Dorn im Auge, weil er für Lohnauftrieb sorgt. Die ohnehin hohe Inflation kann dadurch zusätzlich angefacht werden.

"Der Arbeitsmarkt in den USA ist erstaunlich widerstandsfähig. Von einer Schwäche kann angesichts eines Stellenzuwachses von mehr als 250.000 und einer rückläufigen Arbeitslosenquote nicht gesprochen werden. Solange es keine klaren Anzeichen einer Abkühlung gibt, wird es die Fed wohl vermeiden, das Ende des Zinserhöhungszyklus klar auszurufen oder gar erste Zinssenkungen in Aussicht zu stellen", sagt Ulrich Wortberg von der Helaba.

Auch wenn die Anleger in Sachen Arbeitsmarkt mittlerweile hart im Nehmen sind: Die relativ neue US-Bankenkrise als Folge der schnellen Zinserhöhungen der Fed schwebt weiter bedrohlich über dem Markt. Denn eine Bankenkrise ist unberechenbar. Verlieren die Kunden das Vertrauen und ziehen ihr Geld ab, können auch bei gut geführten Häusern schnell alle Dämme brechen.

Manager an der Wall Street und Bankanalysten riefen die Regulierungsbehörden daher dazu auf, schnell mehr Schutz für Bankeinlagen sicherzustellen und auch weitere Schritte in Betracht zu ziehen. Aus ihrer Sicht kann nur ein beherztes Eingreifen ein Ausufern der Krise stoppen.

Papiere der Regionalbanken Western Alliance und PacWest waren gestern massiv eingebrochen. Die US-Notenbank Fed hatte mit ihrer abermaligen Zinserhöhung zur Wochenmitte neues Öl ins Feuer gegossen. Heute erholten sich die Notierungen wieder deutlich, die Papiere bleiben damit ein Spielball der Märkte und ihrer Spekulationen.

Papiere von Zion, KeyCorp, First Horizon, Comerica und Truist legten bis zu knapp 20 Prozent zu. Damit machten sie ihren Absturz vom Donnerstag aufgrund neuer Sorgen um das globale Bankensystem wieder wett.

"Wir haben eindeutig eine Situation, in der der Markt die schwächsten Glieder nach Silvergate, Silicon Valley Bank und First Republic im Blick hat", sagte Finanzmarkt-Experte Russ Mould vom Brokerhaus AJ Bell.

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Neben dem drohenden Vertrauensverlust kämpfen die Banken auch mit einer anderen schädlichen Nebenwirkung des steilen Zinsanstiegs. Die Erhöhungen der Fed haben nämlich Investments in Geldmarktfonds attraktiv gemacht, werfen diese Anlagevehikel doch mittlerweile Renditen von bis zu fünf Prozent ab. Das Geld der Sparer auf den eigenen, unverzinsten oder zumindest deutlich schlechter verzinsten Konten zu halten, wird so für die Regionalbanken zu einem immer schwierigeren Unterfangen.

Zum Wochenschluss ging es am deutschen Aktienmarkt versöhnlich zu. Der Leitindex schloss bei 15.961 Punkten nahe des Tageshochs um 1,44 Prozent höher und legte vor allem am Nachmittag im Zuge einer steigenden Wall Street zu. Auf Wochenbasis wurde damit sogar noch ein kleiner Gewinn erzielt, wonach es lange nicht ausgesehen hatte.

Auch in der abgelaufenen Woche hat sich der Index damit beim Wochentief von 15.678 Punkten und dem Hoch bei 16.011 Punkten in seiner jüngsten Spannbreite bewegt. Im DAX herrsche unverändert eine Pattsituation im Kräfteverhältnis der Marktteilnehmer, wie es die charttechnischen Experten von Index-Radar schreiben. Jenen, die um die 15.700 Punkte herum wieder zugriffen, stünden andere gegenüber, die ab 15.900/16.000 Punkten lieber den Rückzug anträten.

Wie könnte es weitergehen? Kommende Woche erwartet die heimische Börse zahlreiche neue Quartalsberichte aus den Indizes der Deutschen Börse, unter anderem von der Telekom, Bayer und der Allianz aus dem DAX.

Von den mehr als 20 DAX-Unternehmen, die bisher ihre Zahlen vorgelegt hätten, habe die Mehrheit die Markterwartungen übertroffen, während eine nur kleine Minderheit sie klar verfehlt habe, sagte Aktienmarktstratege Markus Wallner von der Commerzbank. Zudem habe es unter den größten deutschen Konzernen bislang auch keine "Gewinnwarnung" gegeben, auch wenn zugleich nur wenige ihre Erwartungen für das Gesamtjahr nach oben korrigiert hätten.

Die robusten Arbeitsmarktdaten aus den USA änderten heute nichts daran, dass die starken Zahlen von Apple und die deutschen Industriestrompreis-Pläne bei Anlegern die Stimmung besserten. Mit den höheren Aktien des iPhone-Herstellers im Rücken behaupteten die New Yorker Börsen ihren freundlichen Grundton, was den DAX beflügelte.

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Die Gemeinschaftswährung rutschte nach den US-Jobdaten zunächst unter die Marke von 1,10 Dollar und wurde zuletzt im US-Handel bei 1,1019 Dollar gehandelt. Im Tagesverlauf war sie bis auf knapp 1,1050 Dollar gestiegen. Der robuste Arbeitsmarkt spricht weiter für ein hohes US-Zinsniveau, was den Dollar stützt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1014 (Donnerstag: 1,1074) US-Dollar fest.

Unterdessen geriet der Schweizer Franken gegenüber allen anderen wichtigen Währungen unter Druck. Die Teuerung in dem Land ging im April im Jahresvergleich deutlicher zurück als erwartet. Damit zeigten einerseits die Zinserhöhungen durch die Nationalbank offenbar Wirkung, andererseits entspannt sich die Lage in den Lieferketten und bei den Energiepreisen.

Aus Deutschland und der Eurozone kamen am Vormittag negative Konjunkturdaten, die die Gemeinschaftswährung tendenziell ebenfalls belasten. So waren die Auftragseingänge der deutschen Industrie im März um 10,7 Prozent zum Vormonat eingebrochen - so stark wie seit der Corona-Pandemie im April 2020 nicht mehr.

Auch die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone waren im März unerwartet deutlich gesunken. Im Monatsvergleich gaben sie um 1,2 Prozent nach, Ökonomen hatten lediglich ein Minus von 0,2 Prozent erwartet. Besonders sanken die Umsätze im März im Versand- und Internethandel, auch die Umsätze bei Lebens- und Genussmittel gingen merklich zurück.

Die Feinunze Gold weitete ihre Verluste aus und gab 1,7 Prozent auf 2014 Dollar nach. Im Wochenverlauf hatte das gelbe Edelmetall bei 2082 Dollar kurzzeitig ein neues Rekordhoch markiert. Die Aussicht auf ein weiter hohes Zinsniveau im Dollar belastet das zinslose Edelmetall.

Die Ölpreise haben im Verlauf ihre Kursgewinne weiter ausgebaut. Am Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent rund 3,0 Prozent mehr. Die US-Leichtölsorte WTI legt rund 3,2 Prozent zu.

Mit Abstand größter Gewinner im DAX war die Adidas-Aktie mit einem Plus von über neun Prozent. Das Quartalsergebnis sei etwas besser als befürchtet ausgefallen, heißt es in einem Kommentar der Baader Bank. Der Umsatz trat in den ersten drei Monaten des Jahres mit 5,27 Milliarden Euro auf der Stelle - Analysten hatten einen Rückgang von vier Prozent befürchtet.

Die im DAX schwer gewichtete Allianz-Aktie wurde heute mit einem Dividendenabschlag von 11,40 Euro gehandelt und stand daher optisch im Minus. Im Handelsverlauf hat das Papier heute allerdings mehr als die Hälfte des Abschlags wieder aufgeholt und läge somit eigentlich klar im Plus. Allianz, aber auch andere Versicherungsaktien, gelten als zuverlässige Dividendenzahler und sind daher bei Renditejägern und institutionellen Anlegern beliebt.

Evotec muss wegen nicht fristgerechter Veröffentlichung des testierten Geschäftsberichts den MDAX verlassen, der Pharma-Wirkstoffforscher war wegen eines Cyberangriffs in Verzug geraten. Am Markt wurde die Maßnahme als Überraschung gewertet. Ein Börsianer sprach von einer "harten Entscheidung" der Deutschen Börse. Ersetzt wird Evotec durch den Solartechnikhersteller SMA Solar, dessen Aktien fast vier Prozent zulegten.

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Wie am späten Abend bekannt wurde, wird die Aktie des Baukonzerns Hochtief für Vantage Towers in den MDAX aufrücken. Vantage zieht sich nach einer Übernahme von der Börse zurück.

Der Technologieinvestor Silver Lake hat offensichtlich auf Berichte über ein Konkurrenzangebot für Software AG reagiert, ohne den kolportierten Kaufbetrag zu übertreffen. Das neue Gebot je Aktie liege nun bei 32 Euro je Aktie, teilte das Unternehmen am Abend mit. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass der US-Finanzinvestor Bain Capital ein Angebot für 34 Euro vorgelegt hat.

Papiere des Onlinebrokers Flatexdegiro verzeichneten deutliche Verluste, nachdem Analyst Simon Keller von Hauck & Aufhäuser seine Kaufempfehlung gestrichen hat. Im Verlauf erholten sie sich dann aber wieder, um nur leicht im minus zu schließen. Zudem belastete ein Bericht der "WirtschaftsWoche" vom Vortag, wonach die Abschlussprüferaufsichtsstelle (Apas) gegen die Wirtschaftsprüfer des Unternehmens ermittelt. Dabei gehe es um mögliche Fehler bei der Prüfung.

Nach einem starken ersten Quartal legt der Anlagenbauer Gea die Messlatte für das Jahr höher. So soll 2023 der Umsatz aus eigener Kraft um mehr als acht Prozent anziehen. Bisher hatte das MDAX-Unternehmen mit einem organischen Zuwachs um mehr als fünf Prozent gerechnet. Die Ebitda-Marge soll auf mindestens 14 Prozent steigen - statt wie zuvor gedacht mehr als 13,8 Prozent. Die Aktie gab im MDAX trotzdem nach. Anleger nahmen Gewinne mit, nachdem das Papier zuvor deutlich gestiegen war.

Der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones ist trotz der jüngsten Schwäche der Wirtschaft in vielen Ländern sehr gut ins Jahr gestartet. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr im ersten Quartal um 21 Prozent auf fast 1,2 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog um fast ein Drittel auf knapp 115 Millionen Euro an.

Index-Experte Luca Thorißen von der Investmentbank Stifel Europem erwartet, dass Krones für den US-Telekomausrüster Adtran nach dessen kräftigen Kursverlusten seit April in den Index der mittelgroßen Werte aufrücken wird. Die nächste Überprüfung der Indexzusammensetzungen der Deutschen Börse findet im Juni statt.

Die Erholung der Ticketnachfrage nach der Corona-Krise gibt der Fluggesellschaft Air France-KLM weiter Schub. Konzernchef Ben Smith berichtete von sehr ermutigenden Buchungszahlen für den Sommer. In der Hauptreisezeit des dritten Quartals will der Manager das Flugangebot des Lufthansa-Konkurrenten auf etwa 95 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 hochfahren - und dieses Niveau auch im Gesamtjahr erreichen.

Google hat bestätigt, dass der Internet-Konzern ein auffaltbares Smartphone herausbringen wird. In einem kurzen Video ist ein Telefon zu sehen, dass sich zu einem Tablet aufklappen lässt. Details zum Gerät mit dem Namen Pixel Fold gab es zunächst nicht. Es wurde aber auf den 10. Mai verwiesen, an dem die Entwicklerkonferenz Google I/O am Hauptquartier in Mountain View stattfindet.

Eine enttäuschende Prognose für das zweite Quartal drückt die Aktie von Lyft. Die Papiere des US-Fahrdienstanbieters sackten um über 19 Prozent ab. Lyft erwartet für das zweite Quartal einen Gewinn zwischen 20 und 30 Millionen Dollar. Analysten sind im Schnitt von 49,3 Millionen ausgegangen. Die Versuche des Unternehmens, dem Konkurrenten Uber mit niedrigeren Tarifen Marktanteile abzujagen, setzt die Gewinnmarge unter Druck.

Mit Blick auf die Quartalszahlen des Kontrahenten von Uber sprach die Barclays Bank von nicht wettbewerbsfähigen Preisen. Erst nach 2023 könne sich die Lage bessern.

Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat ecuadorianische Staatsanleihen im Nennwert von 1,6 Milliarden Dollar zurückgekauft. Durch den Rückkauf werden Barmittel freigesetzt, die Ecuador in den Erhalt der Galapagos-Inseln investieren wird, einem der wertvollsten Ökosysteme der Welt. Es ist der bisher größte Tausch von Schulden gegen Natur, wie solche Transaktionen in Bankkreisen genannt werden.

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