10. Juli 2023 | Tobias Stahl
Foto: Audi AGAudi-Azubis haben den NSU Prinz 4L von 1971 elektrifiziert.
Der Audi-Standort Neckarsulm feiert 150. Geburtstag – und zu diesem Anlass haben zwölf Audi-Auszubildende einen elektrifizierten Oldtimer auf die Räder gestellt: Der NSU Prinz 4 fährt nun elektrisch und mit 240 statt 30 PS.
"Wir wollten ein Auto bauen, das nicht nur schnell ist und cool aussieht, sondern auch zur 150-Jahrfeier am Standort passt", erzählt Dean Scheuffler, Auszubildender zum Kfz-Mechatroniker bei Audi in Neckarsulm. Deshalb entschieden sich Scheuffler und elf weitere Auszubildende für den NSU Prinz 4 aus dem Baujahr 1971. Der Prinz 4 wurde von 1961 bis 1973 in Neckarsulm gebaut, das nun elektrifizierte Modell stand also lange Jahre still.
Freilich galt es nach all den Jahren, zunächst einmal einige Alterserscheinungen zu beseitigen. Mizgar Doman Hassan, Auszubildender zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker, erklärt: "Als wir das Auto bekommen haben, hatte die Karosserie mehrere Roststellen. Diese haben wir als Erstes in Ordnung gebracht."
Der Prinz 4 beherbergte in seinem Heck einst einen Zweizylinder-Benziner mit beschaulichen 30 PS (22 kW) – diesen tauschten die Azubis gegen eine E-Maschine mit 240 PS (176 kW) aus einem Audi e-tron von 2020 aus. Gespeist wird die Maschine von einer Batterie aus dem Plug-In-Hybrid Audi Q7 TFSI e quattro. Der Energiespeicher sitzt unter der Fronthaube, dort, wo der NSU Prinz früher seinen Benzintank hatte.
EP4 heißt das elektrische Einzelstück inzwischen, das "E" als Abkürzung für "Elektromotor" und das "P4" als Verweis auf die Vergangenheit als Prinz 4. Dem Oldtimer-Stromer soll man aber auch ohne seinen Namen ansehen können, dass er auf dem NSU Prinz basiert: Zu den bewahrten historischen Merkmalen gehören deshalb die Front- und Heckleuchten, die charakteristische Schulter- und Dachlinie. Die Azubis lackierten den Wagen in den Audi-Farben Suzukagrau und Brilliantschwarz, auf der Seite findet sich außerdem der Jubiläumsschruftzug "150".
Der große Leistungssprung von 30 auf 240 PS erforderte zudem umfangreiche Veränderungen am und unter dem Blech: Ein modifizierter Unterbau aus einem Audi A1 inklusive Bremsen und Achsen bildet die Basis. Die Karosserie wurde umfassend modifiziert und deutlich verbreitert. Im Innenraum unterstreicht ein gelber Überrollkäfig den sportlichen Anspruch des EP4. Die Aufgabe der Instrumente und Anzeigen übernimmt ein Einplatinencomputer samt dazugehörigem Bildschirm. Zugleich dient er als Tacho und Bordcomputer des Fahrzeugs und übernimmt Diagnoseaufgaben.
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