Anleger folgen einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs und greifen bei Fresenius Medical Care zu. Die Aktien stehen mit einem Plus von rund 4,5 Prozent an der MDax-Spitze. Die Analysten sind für die künftige Gewinnentwicklung positiv eingestellt und haben die Bewertung der Aktien mit "Buy" aufgenommen.
Der Inflationsdruck in den USA hat im Juni etwas stärker nachgelassen als erwartet. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 3,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das ist die niedrigste Rate seit mehr als zwei Jahren. Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 0,3 Prozent und einer Jahresteuerung von 3,1 Prozent gerechnet.
Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,2 Prozent auf Monats- und um 4,8 Prozent auf Jahressicht. Ökonomen hatten Raten von 0,3 und 5,0 Prozent erwartet.
Die US-Notenbank hat seit März 2022 einen aggressiven Kampf gegen die Inflation geführt. Die US-Notenbank hat signalisiert, dass sie ihren Leitzins bei der Sitzung am 26. Juli wahrscheinlich um weitere 25 Basispunkte anheben wird, nachdem es in letzter Zeit Anzeichen für eine stärker als erwartete Wirtschaftstätigkeit gab.
Wegen der Aussicht auf staatliche Hilfen legen sich Investoren in den USA notierte Aktien chinesischer Firmen in die Depots. Alibaba steigen vorbörslich 2,2 Prozent, PDD 2,7 Prozent und Baidu 2,6 Prozent. Papiere von Li Auto ziehen anderthalb Prozent an, JD.Com gewinnen 3,2 Prozent. Chinas oberste Marktregulierungsbehörde erklärte nach offiziellen Angaben bei einem Treffen mit Firmenvertretern, dass sie die gezielte Unterstützung für einzelne Unternehmen verbessern werde.
Die Kapitaldecke der von der EZB kontrollierten Banken im Euroraum hat nach jüngsten Daten der Aufseher trotz anhaltender Konjunkturrisiken leicht zugelegt. Die harte Kernkapitalquote (CET 1) der Institute sei im ersten Quartal auf 15,53 Prozent gestiegen nach 14,99 Prozent im Auftaktquartal 2022, teilt die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrer Bankenstatistik für das erste Quartal mit. Dabei gebe es allerdings eine große Bandbreite. Sie liege zwischen einer Quote von 12,71 Prozent für Geldhäuser in Spanien und 22,56 Prozent für Institute in Estland. Die EZB überwacht aktuell 110 Großbanken in der 20-Länder-Gemeinschaft, darunter in Deutschland unter anderem die Deutsche Bank und die Commerzbank.
Im Zuge der Zinswende nahm auch die Gewinnstärke der Institute zu. Deren Eigenkapitalrendite kletterte den Daten zufolge im ersten Quartal auf 9,56 Prozent nach 6,04 Prozent im Auftaktquartal 2022. Kräftig gestiegene Nettozinseinnahmen sowie rückläufige Abschreibungen und Rückstellungen schoben laut EZB die Gewinne an. Geldhäuser konnten zuletzt die Zinsen, die sie für Kredite in Rechnung stellen, schneller erhöhen als die Zinsen, die sie auf die Einlagen ihrer Kunden zahlen müssen.
Die wegen teurer Energiekosten und hoher Steuern befürchtete Deindustrialisierung in Deutschland ist nach den Worten von IFO-Präsident Clemens Fuest bereits im Gange. "Wir beobachten in einer Reihe von Industrien, darunter mit Chemie und Auto zwei Schlüsselbranchen, einen Abbau", sagt der Chef des Instituts der Wochenzeitung "Die Zeit". Die Automobilindustrie schrumpfe bereits seit mehreren Jahren, "ihre Produktion entspricht heute nur noch etwa zwei Dritteln des Niveaus von 2018".
Deutschland als den "kranken Mann Europas" zu beschreiben, sei zwar "derzeit überzogen". "Deutschland ist wie ein 40-jähriger Mensch, der lange erfolgreich war, sich jetzt aber beruflich umorientieren muss", so der renommierte Ökonom. "Das fällt schwer." Das Land habe aber ernste Probleme. "Einige wichtige Bedingungen für Investoren haben sich in den letzten zehn Jahren schleichend verschlechtert", sagt Fuest. Mehr Bürokratie, hohe Unternehmenssteuern und der in Zukunft noch größere Mangel an Arbeitskräften sprächen gegen Deutschland.
Mit Subventionen ließen sich Standortschwächen nicht ausgleichen, warnt der Ökonom. Er lehnt auch die Strategie ab, als Antwort auf Subventionen in anderen Ländern diese Branchen hierzulande ebenfalls zu fördern. "So wahnsinnig intelligent ist das nicht, weil dann ein sehr teurer Subventionswettlauf entsteht, wie etwa bei der Chipindustrie." Besser sei es, den eigenen Standort für Investoren allgemein attraktiver zu machen - "also etwa durch weniger Bürokratie, weniger Regulierungen oder bessere steuerliche Bedingungen".
Die Deutsche Post will in Lateinamerika wachsen. Die Tochter DHL Supply Chain investiere bis 2028 rund 500 Millionen Euro in der Region, teilt der DAX-Konzern mit. Die Gelder sollen für den Ausbau von Infrastruktur und Transportkapazitäten eingesetzt werden. Supply Chain bietet Dienstleistungen rund um Lagerhäuser für viele Branchen an.
Der südkoreanische Elektronikkonzern LG Electronics will in den kommenden Jahren mithilfe milliardenschwerer Investitionen wachsen. Der Konzern strebe bis 2030 einen Umsatz von 100 Billionen Won (etwa 70,4 Milliarden Euro ) an. 2022 lag der Erlös bei 83,5 Billionen Won. Gleichzeitig seien Investitionen von 50 Billionen Won (etwa 35,18 Milliarden Euro) geplant, teilt LG Electronics mit. Dabei setze der Vorstand vor allem auf das Geschäft mit Fahrzeugkomponenten und wolle gleichzeitig die Serviceplattformen im Haushaltsgeräte- und TV-Geschäft stärken. LG plane zudem den Eintritt in neue Märkte wie das Laden von Elektrofahrzeugen und die digitale Gesundheitsversorgung.
Trotz teurer Technologien wie Elektroantrieb und autonomen Fahrens strebt der LKW-Bauer Daimler Truck ein kräftiges Umsatz- und Gewinnwachstum bis zum Ende des Jahrzehnts an. Das Unternehmen sei auf gutem Weg, das für 2025 gesetzte Ziel von mehr als 10 Prozent bereinigter Umsatzrendite im Industriegeschäft zu erreichen, erklärt Konzernchef Martin Daum. Ambition für 2030 sei ein Umsatzwachstum von 40 bis 60 Prozent gegenüber 2025 und eine Rendite von mehr als 12 Prozent. In diesem Jahr peilt der Weltmarktführer für Schwerlaster im Mittel 55 Milliarden Euro Umsatz bei bis zu 10 Prozent Rendite an.
Getrieben werde das Wachstum durch die Technologiestrategie mit einheitlichen Plattformen für Software und verschiedene Antriebsarten, mehr Serviceumsatz und das Geschäft mit autonomen und emissionsfreien LKW. Letztere werden wegen der Batteriekosten zwar immer teurer als Diesel-LKW bleiben. Doch will Daimler das durch höhere Verkaufspreise hereinholen, sodass auch die E-Laster zweistellige Renditen einbringen sollen, erklärt Finanzchef Jochen Goetz.
Hochprofitabel mit hohen Stückzahlen soll ab 2027 das in den USA startende Geschäft mit selbstfahrenden LKW sein. Daimler erhofft sich davon bis 2030 drei Milliarden Euro Umsatz und über eine Milliarde Euro Gewinn. Geplant sei der Einsatz auf festen Strecken zwischen Fracht-Knotenpunkten auf einigen Autobahnen. Transport-Abonnements sollen stetige Einnahmen garantieren.
Leicht im Plus zeigen sich die Futures auf die großen US-Aktienindizes kurz vor der Veröffentlichung der mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreisdaten für Juni. Anleger setzen darauf, dass sich der Preisauftrieb im vergangenen Monat abgeschwächt hat und die US-Notenbank die geldpolitischen Zügel nicht mehr ganz so straff anziehen muss. Für Juli wird zwar fest mit einer Zinserhöhung gerechnet, danach könnte die Fed jedoch nach Meinung vieler Marktteilnehmer eine Pause einlegen.
Die Anleger positionierten sich offenbar für einen neuerlichen Rückgang der Gesamt- und Kerninflation, kommentiert SPI Asset Management. Die entscheidende Frage sei, ob die Daten günstiger als erwartet ausfielen und ob die Fed dies dann auch zur Kenntnis nehme.
Wegen unerlaubter Nutzung von Daten für das Training Künstlicher Intelligenz (KI) muss sich Google vor Gericht verantworten. Die Alphabet-Tochter habe personenbezogene und urheberrechtlich geschützte Informationen genutzt, heißt es in einer Anklageschrift. Die Kläger repräsentieren nach eigenen Angaben Millionen von Internetnutzern und Inhaber von Urheberrechten. Sie fordern Schadenersatz in Höhe von mindestens fünf Milliarden Dollar.
"Google ist nicht Eigentümer des Internets, es ist nicht Eigentümer unserer kreativen Werke, es ist nicht Eigentümer unserer Ausdrucksformen unserer Persönlichkeit, der Bilder unserer Familien und Kinder oder von irgendetwas anderem, nur weil wir es online teilen", sagt Ryan Clarkson, Anwalt der Anklage. Halimah DeLaine Prado, Chef-Justiziarin von Google, verweist darauf, dass der Internetkonzern seit Jahren Informationen aus öffentlich zugänglichen Quellen auswerte. "Amerikanisches Recht erlaubt die Nutzung öffentlicher Informationen zur Schaffung neuer nützlicher Verwendungszwecke."
Im vergangenen Monat hatten mehrere Autoren OpenAI verklagt, weil die Microsoft-Beteiligung für das Training seiner KI ChatGPT unerlaubt ihre Werke genutzt habe. Ähnliche Vorwürfe erheben die prominente US-Komikerin Sarah Silverman und weitere Autoren in einer separaten Klage gegen OpenAI und die Facebook-Mutter Meta, die ebenfalls eine KI entwickelt hat.
Die Sätze am europäischen Geldmarkt präsentieren sich am Mittwoch in einem impulsarmen Geschäft wenig verändert. Das könnte sich ändern, wenn um 14.30 Uhr die US-Verbraucherpreise zur Veröffentlichung anstehen. Zwar dürfte nach Einschätzung der DZ Bank die Gesamtinflationsrate aufgrund niedrigerer Energiepreise als vor einem Jahr im Juni weiter gesunken sein, allerdings dürfte sich die Kernrate hartnäckig auf einem hohen Niveau gehalten haben.
Einerseits stiegen die Preise für Dienstleistungen aktuell deutlich, andererseits habe der US-Arbeitsmarktbericht vergangene Woche gezeigt, dass der Lohndruck anhaltend hoch sei. Zudem seien die Wohnungsmieten nach wie vor einer der größten Inflationstreiber.
Die Marktstrategen der DZ Bank gehen davon aus, dass die Kern-Inflationsrate ohne Energie und Lebensmittel nur leicht von 5,3 Prozent auf 5,0 gegenüber dem Vorjahr gesunken ist.
Später am Tag betreten dann noch drei Fed-Mitglieder die geldpolitische Bühne, wobei Marktteilnehmer besonders auf Kommentare zu den frisch veröffentlichten Inflationsdaten hoffen. Sollten die Fed-Mitglieder darauf hindeuten, dass ihnen das Tempo des Rückgangs der Teuerungsrate nach wie vor zu langsam erscheint, dürfte einer Wiederaufnahme des Straffungszyklus der Fed bei der kommenden Sitzung kaum noch etwas entgegenstehen. Zudem könnte dies auch zu stärkeren US-Zinserhöhungsfantasien über die Sommerpause hinaus führen; schließlich preise der US-Geldmarkt bis zum Jahresende derzeit Leitzinserhöhungen von "lediglich" insgesamt 35 Basispunkten ein.
Der Handel über Neobroker kostet User bislang nur einen Bruchteil dessen, was bei der Konkurrenz gezahlt werden muss. Möglich ist das durch Payment for Order Flow. Doch das Modell, das vor allem junge Kleinanleger auf den Markt lockt, steht vor dem Aus. Die EU kündigt ein Verbot an. ntv erläutert die Gründe.
Der DAX baut im Handelsverlauf seine Anfangsgewinne aus. Er notiert aktuell 0,8 Prozent fester bei Kursen um 15.920 Zähler. Damit nähert er sich der 16.000er-Marke spürbar an. Ob das Plus Bestand hat, wird sich aber erst am Nachmittag zeigen, wenn in den USA frische Verbraucherpreisdaten veröffentlicht werden.
Zu den größten Gewinnern im DAX zählen Infineon mit einem Plus von rund 3,5 Prozent. Die Analysten von Jefferies haben die Titel auf "Hold" von "Underperform" gesetzt.
Fast die Hälfte der Unternehmen in Deutschland nutzt derzeit die Cloud-Computing-Technologie für ihre Geschäftsprozesse. Nach einer Umfrage des IFO-Instituts im Auftrag des Hanseatic Blockchain Institute nutzen 46,5 Prozent diese Technologie und 11,1 Prozent planen ihren Einsatz. Weitere 18,2 Prozent aller befragten Firmen diskutieren über eine Einführung. "Cloud Computing hat sich offenbar in Unternehmen in Deutschland als wesentlicher Bestandteil der modernen IT-Infrastruktur etabliert", sagte Ifo-Expertin Anna Wolf.
Beim Cloud Computing werden IT-Ressourcen wie Software, Speicherplatz und Rechenleistung über das Internet zur Verfügung gestellt. Die Technologie wird eingesetzt, um Geschäftsabläufe zu optimieren. Laut Umfrage sind der Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe Vorreiter beim Cloud Computing und nutzen zu rund 49 Prozent die Technologie. Die größte Verbreitung hat die Technologie innerhalb des verarbeitenden Gewerbes, in der Pharma- und Automobilindustrie.
Porsche hat im ersten Halbjahr deutlich mehr Sport- und Geländewagen verkauft. Von Januar bis Juni wurden 167.354 Fahrzeuge ausgeliefert - rund 15 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres, wie der Autobauer mitteilt. Der Absatz legte demnach weltweit zu. "Nach den ersten sechs Monaten können wir mit unserem Auslieferungsergebnis zufrieden sein", sagt Vertriebschef Detlev von Platen.
In Europa und auf dem Heimatmarkt konnte die Porsche AG die meisten Zuwächse verbuchen. In Deutschland wuchs die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge im ersten Halbjahr um gut 24 Prozent. Im restlichen Europa verkaufte das Unternehmen, das mehrheitlich zum Volkswagen-Konzern gehört, rund 23 Prozent mehr Autos. Im wichtigsten Markt China betrug das Absatzplus etwa 8 Prozent, in Nordamerika rund 12 Prozent.
Besonders beliebt sind die SUV-Modelle: Vom Kompakt-SUV Macan verkaufte Porsche 26 Prozent mehr, beim Cayenne ging es 12 Prozent nach oben. Hoch im Kurs stand auch das Sportwagen-Modell 911 mit eine Verkaufsplus von 21 Prozent.
In Spanien ist die Inflation im Juni unter die Marke von zwei Prozent gefallen, die für die Europäische Zentralbank (EZB) stabile Preise anzeigt. Die Teuerungsrate in der viertgrößten Volkswirtschaft des Währungsraums sank deutlich auf 1,9 Prozent nach 3,2 Prozent im Mai, wie das spanische Statistikamt INE mitteilt und damit eine erste Schätzung bestätigt. Die für den europäischen Vergleich berechnete Inflationsrate (HVPI) schwächte sich ebenfalls kräftig ab auf 1,6 Prozent nach 2,9 Prozent im Mai.
Für die EZB, die sich seit Sommer 2022 mit einer Serie von Zinserhöhungen gegen eine hohe Inflation im Euroraum stemmt, sind das gute Nachrichten. Allerdings liegt in der Ländergemeinschaft die Rate immer noch klar über der Zielmarke von zwei Prozent. Die Verbraucherpreise legten im Juni auf Jahressicht noch um 5,5 Prozent zu nach 6,1 Prozent im Mai. Sorge bereitet den Währungshütern um Notenbankchefin Christine Lagarde zudem, dass die Kerninflation, in der unter anderem die schwankungsreichen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor bleiben, im Juni wieder leicht auf 5,4 Prozent gestiegen ist von 5,3 Prozent im Mai. Dieses Maß gilt als wichtiger Indikator für zugrundeliegende Inflationstrends.
Walt Disney prüft einem Zeitungsbericht zufolge mehrere Optionen für sein Indien-Geschäft Disney Star. Im Gespräch seien ein Joint Ventures oder ein Verkauf, berichtet das "Wall Street Journal". Die Gespräche mit mindestens einer Bank seien noch im Anfangsstadium und es sei unklar, welche Optionen Disney - wenn überhaupt - verfolgen werde. Der Gesamtumsatz von Star wird laut Bericht in dem im September 2023 endenden Geschäftsjahr voraussichtlich um etwa 20 Prozent auf etwas weniger als zwei Milliarden Dollar sinken, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 50 Prozent einbrechen.
Star India, das vergangenes Jahr in Disney Star umbenannt wurde, umfasst Dutzende von Fernsehkanälen und eine Beteiligung an einer Filmproduktionsfirma. Disney und seine direkten Konkurrenten Netflix und Amazon kämpfen wegen dem wirtschaftlichen Gegenwind mit sinkenden Werbeeinnahmen und Abo-Zahlen. Im Februar kündigte der US-Medienriese an, im Rahmen einer umfassenden Umstrukturierung 7000 Stellen zu streichen, um Kosten in Höhe von 5,5 Milliarden Dollar einzusparen.
Die USA bleiben der mit Abstand wichtigste Abnehmer von Waren "Made in Germany". Von Januar bis Mai stiegen die Exporte in die weltgrößte Volkswirtschaft um 7,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 64,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das US-Geschäft legte damit doppelt so stark zu wie die Ausfuhren insgesamt, die um 3,5 Prozent auf knapp 659 Milliarden Euro kletterten. Der US-Anteil an den Gesamtexporten beträgt damit 9,8 Prozent. Das ist ein deutlicher Vorsprung auf die nächstplatzierten Länder Frankreich (7,6 Prozent), den Niederlanden (7,3 Prozent) und China (6,2 Prozent).
Gefragt sind in den USA vor allem Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile aus Deutschland. Mit einem Wert von 13,9 Milliarden Euro in den ersten fünf Monaten stiegen diese Exporte um 11,2 Prozent. Auf den Rängen zwei und drei der größten Exportschlager im Handel mit den Vereinigten Staaten waren Maschinen mit plus 19,8 Prozent auf 11,9 Milliarden Euro, gefolgt von pharmazeutische Erzeugnissen mit plus 1,8 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro.
Im Vorfeld frischer US-Verbraucherpreisdaten kann die Wall Street überzeugen. Die Inflation ist aber nicht das einzige bestimmende Thema, auf das die Anleger ein Auge haben.
Der DAX baut seine Gewinnserie weiter aus. Nachdem der deutsche Börsenleitindex bereits im Montags- und Dienstagshandel zugelegt hatte, notiert er nun zum Start ins Mittwochsgeschäft erneut fester, zieht 0,2 Prozent auf 15.820 Punkte an. Am Dienstag hatte er mit 15.790 Zählern geschlossen.
"Die Anleger blicken heute auf die US-Verbraucherpreise", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Bei ihnen wird sich zeigen, wie erfolgreich die bisherige Zinspolitik der US-Notenbank ausgefallen ist und wie es bei diesem Thema weitergehen wird", erläutert sie. "Erwartet wird auch ein Rückgang bei der Kerninflation."
Positiv für Vonovia (vorbörslich +0,1%) wird der erfolgreiche Rückkauf einer ausstehenden Anleihe gewertet. Vonovia hat dabei nach eigenen Angaben einen Abschlag von 11 Prozent erzielt und rund 1,0 Milliarde Euro Nominalwert für 0,892 Milliarden zurückgekauft.
Positiv seien neben dem dadurch gesunkenen Verschuldungsgrad die rund 14 Millionen Euro eingesparten Zinszahlungen, heißt es im Handel. Weil das den operativen Gewinn nach oben treibe, könnte die Aktien weiter zulegen, die am Vortag um 3,8 Prozent zulegte.
Die Ölpreise erreichen im frühen Handel das höchste Niveau seit gut zwei Monaten. Am Morgen kostet ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 79,48 Dollar. Das sind acht Cent mehr als am Tag zuvor. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI zur August-Lieferung steigt ebenfalls leicht, und zwar auf 74,90 Dollar.
Auftrieb erhalten die Preise seit Tagen von der Aussicht auf ein geringeres Angebot. Die beiden großen Förderländer Saudi-Arabien und Russland haben für August entsprechende Schritte angekündigt.
Die Gefahr einer Rezession der deutschen Wirtschaft bis in den Spätsommer hinein ist einer Studie zufolge sprunghaft gestiegen. Für den Zeitraum von Juli bis Ende September sei die Wahrscheinlichkeit dafür auf 78,5 Prozent nach oben geschnellt, teilte das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) mit. Im Juni lag sie noch bei 49,3 Prozent. Der nach dem Ampelsystem arbeitende IMK-Indikator - der Daten zu den wichtigsten wirtschaftlichen Kenngrößen bündelt - steht damit auf "rot". Das signalisiert eine akute Rezessionsgefahr.
"Die deutsche Wirtschaft erholt sich sehr viel zögerlicher von der Rezession zur Jahreswende 2022/2023, als es viele Prognostikerinnen und Prognostiker erwartet hatten", sagte der wissenschaftlicher Direktor des IMK, Sebastian Dullien. "Im Gesamtjahr 2023 dürfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt nun spürbar unter dem Vorjahreswert liegen." In seiner aktuellen Konjunkturprognose geht das IMK von einem Rückgang um 0,5 Prozent aus.
Das Bruttoinlandsprodukt ist im vierten Quartal 2022 um 0,5 Prozent geschrumpft, im folgenden ersten Quartal 2023 noch einmal um 0,3 Prozent. Damit steckt Europas größte Volkswirtschaft in einer sogenannten technischen Rezession. Die schwache Weltwirtschaft, die maue Baukonjunktur und die Kaufzurückhaltung der Verbraucher infolge der hohen Inflation gelten als Gründe dafür.
Der Euro hat am Morgen erneut einen zweimonatigen Höchststand gegenüber dem US-Dollar erreicht. Die Gemeinschaftswährung kostet bis zu 1,1037 Dollar und damit so viel wie zuletzt Anfang Mai. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagabend auf 1,0989 Dollar festgesetzt.
Zur Wochenmitte richtet sich die Aufmerksamkeit an den Finanzmärkten auf amerikanische Inflationsdaten. Am Nachmittag gibt die Regierung neue Zahlen für Juni bekannt. Fachleute rechnen mit einem abermaligen, vor allem aber deutlichen Rückgang der Teuerung. Die Ungewissheit über mögliche weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation hat den Dollar in den vergangenen Tagen belastet.
Für die Aktie von Coty ist es im nachbörslichen Geschäft aufwärts gegangen. Das Wall Street Journal berichtete, dass Kim Kardashian in Gesprächen sei, um den 20-prozentigen Anteil an ihrem Kosmetikunternehmen, den sie an Coty verkauft hat, zurückzukaufen. Coty stiegen um 3,8 Prozent.
Der Dax dürfte Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Gestern hatte er rund 0,8 Prozent auf 15.790,34 Punkte gewonnen. Auch an der Wall Street ging es bergauf.
Das Hauptaugenmerk an den Börsen liegt zur Wochenmitte auf den Zahlen zur US-Inflation. Experten erwarten nach der Serie von Zinserhöhungen durch die Notenbank Fed einen Rückgang. Im Schnitt rechnen Analysten für Juni mit einer Inflationsrate von 3,1 Prozent nach 4,0 Prozent im Mai. Das Inflationsziel der Fed von zwei Prozent würde damit aber auch im Juni noch deutlich verfehlt werden.
Am Abend veröffentlicht die Fed zudem ihren jüngsten Bericht zur Entwicklung der Konjunktur in den Fed-Bezirken. Investoren erhoffen sich aus dem sogenannten "Beige Book" Aufschlüsse darüber, wie die Inflations- und Wirtschaftswicklung in den USA verlaufen wird und welche Trends sich auf dem Arbeitsmarkt abzeichnen. Die konjunkturelle Lage ist entscheidend dafür, wie lange die Zinsen in den USA noch steigen werden.
Der frühere Wirecard-Chef Markus Braun zieht einem Zeitungsbericht zufolge im Streit mit Insolvenzverwalter Michael Jaffe vor das Bundesverfassungsgericht. Das habe Brauns Anwalt bestätigt, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Das Oberlandesgericht München hatte einen Vermögensarrest gegen Brauns private Beteiligungsgesellschaft verfügt und damit zugunsten von Jaffe. Dabei gehe es um eine Zahlung von 35 Millionen Euro, die Braun im Frühjahr 2020 nur wenige Wochen vor dem Zusammenbruch von Wirecard von dem ehemaligen Vorstand Jan Marsalek erhalten habe. Jaffe und die Münchener Staatsanwaltschaft vermuten, dass die Millionen über eine Kette von Transaktionen aus dem Konzern abgezweigt wurden, um sie dem in Finanznöten steckenden Braun zuzuschieben. Braun hatte ausgesagt, er habe nicht gewusst, woher das Geld stamme.
Wirecard war vor drei Jahren zusammengebrochen, nachdem sich 1,9 Milliarden Euro aus dem Geschäft mit Kunden in Asien, die auf Treuhandkonten liegen sollen, als nicht existent entpuppten. Vorstandschef Markus Braun und zwei weitere Top-Manager stehen wegen Bandenbetrugs und Irreführung der Kapitalmärkte vor Gericht.
Alle Augen an den Finanzmärkten sind heute auf die frischen Inflationszahlen aus den USA gerichtet. Analysten erwarten, dass der Inflationsdruck in den USA im Juni nachgelassen hat. Nicht nur die Jahresrate der Verbraucherpreise insgesamt, sondern auch die der Kernverbraucherpreise sollte demzufolge zurückgegangen sein. Aber reicht das, um die US-Notenbank von weiteren Zinserhöhungen abzuhalten?
Im Juni 2022 hatte die US-Verbraucherpreisinflation ihr zyklisches Hoch von 9,1 Prozent erreicht. Seither geht sie im Trend zurück und nähert sich auf den ersten Blick tatsächlich dem Inflationsziel der Fed von 2 Prozent: Für diesen Juni erwarten Volkswirte eine Jahresteuerung von 3,1 (Mai: 4,0) Prozent.
Allerdings wird diese Rate stark von den Energie- und Nahrungsmittelpreisen beeinflusst. Zur Messung des unterliegenden Inflationsdrucks schauen Analysten unter anderem auf die Lohnentwicklung und auch auf die Kerninflation (ohne die beiden schwankungsanfälligen Preiskategorien Energie und Lebensmittel). Da sieht die Lage weniger günstig aus: Für die Kernteuerung wird zwar auch ein Rückgang erwartet, aber nur auf 5,0 (5,3) Prozent.
Sollten die Inflation und auch die Kernrate tatsächlich niedrig ausfallen, könnte dies die Spekulation befeuern, dass die US-Notenbank nach der fest erwarteten Zinserhöhung Ende Juli mindestens zunächst einmal die Füße stillhält.
Ein stark steigender Yen schürt im Vorfeld der US-Inflationsdaten die Nervosität der Anleger in Asien. Der Yen klettert um etwa 0,7 Prozent auf 139,53 je Dollar und legt damit in vier Handelstagen um fast vier Prozent zu, da viele Short-Positionen aufgelöst wurden. Ein stärkerer Yen beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure und verteuert die Aktien für ausländische Investoren. Der steile Anstieg des Nikkei in diesem Jahr um 22 Prozent gegenüber den Weltaktien mit einem Plus von rund 13 Prozent lockte Analysten zufolge viele ausländische Anleger an die japanischen Märkte.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,8 Prozent tiefer bei 31.958 Punkten und damit 5,8 Prozent unter dem in der vergangenen Woche erreichten Dreijahreshoch. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,5 Prozent und lag bei 2224 Punkten.
Industrie- und Technologiewerte belasteten den Nikkei am stärksten: Der Chiphersteller Tokyo Electron fiel um drei Prozent und setzte damit seine Talfahrt fort. Die Aktie von Renesas Electron, deren Wert sich in diesem Jahr verdoppelt hatte, fiel um 2,8 Prozent. Der Pharmakonzern Eisai war mit einem Minus von 3,8 Prozent der größte Verlierer, gefolgt vom Halbleiterausrüster Screen Holdings mit 3,7 Prozent. "Psychologisch gesehen könnte der Yen ein wenig Nervosität verursachen", sagte Vishnu Varathan, Leiter der Wirtschaftsabteilung der Mizuho Bank in Singapur. "Die Märkte sind auf das umgekehrte Verhältnis zwischen dem Yen und dem Nikkei eingestellt.
Die Börse in Shanghai lag 0,2 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verlor 0,1 Prozent.
In der Hoffnung auf eine weiter rückläufige Inflation haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder Zukäufe getätigt. Mit dem DAX ging es bei insgesamt dünner Nachrichtenlage weiter nach oben. In der abgelaufenen Woche hatten die europäischen Indizes stark verloren, da Anleger sich um die weltweite Konjunkturerholung gesorgt hatten.
Nun klammerten sie sich an die Hoffnung, dass die Inflationsdaten aus den USA Grund zum Aufatmen liefern werden, sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst vom Broker CMC Markets. "Werden die Erwartungen allerdings enttäuscht, droht eine nächste Verkaufswelle an der Börse." Um 14.30 Uhr MESZ sind wir schlauer, denn dann gibt es aus den Vereinigten Staaten die Verbraucherpreise für den Juni.
Am Abend veröffentlicht die US-Notenbank ihren jüngsten Bericht zur Entwicklung der Konjunktur in den Fed-Bezirken. Investoren erhoffen sich aus dem sogenannten "Beige Book" Aufschlüsse darüber, wie die Inflations- und Wirtschaftswicklung in den USA verlaufen wird und welche Trends sich auf dem Arbeitsmarkt abzeichnen. Die Federal Reserve hatte im Juni nach einem Stakkato an Zinserhöhungen eine Pause eingelegt und den Leitzins in der Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent belassen. Die nächste Zinssitzung der US-Notenbank ist für den 25. und 26. Juli angesetzt.
In Deutschland und Europa ist die Konjunkturdatenlage heute äußerst dünn. Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.
Der Börsen-Tag am Mittwoch, 12. Juli 2023 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN
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