Beim Kurznachrichtendienst Twitter laufen die Geschäfte schlechter als gedacht. Inhaber Elon Musk schrieb am Samstag auf Twitter, der Mittelzufluss (Cashflow) sei aufgrund eines Rückgangs der Werbeeinnahmen um rund 50 Prozent und einer hohen Schuldenlast weiterhin negativ. Es blieb zunächst unklar, auf welchen Zeitraum sich Musk mit seiner Aussage zu einem 50-prozentigen Rückgang bezog. Im März hatte Musk noch erklärt, er erwarte, dass Twitter bis Juni einen positiven Cashflow erreichen könne.
Die Nachricht von Musk ist das jüngste Anzeichen dafür, dass die aggressiven Kostensenkungen, die der Milliardär seit der Übernahme von Twitter im Herbst 2022 auf den Weg gebracht hat, nicht ausreichen, um die Geschäftszahlen auf das gewünschte Niveau zu bringen.
Zudem scheinen sich die Werbeeinnahmen nicht so schnell erholt zu haben wie von Musk noch im April dargestellt. Damals hatte er in einem Interview mit der BBC gesagt, die meisten Werbekunden seien auf die Website zurückgekehrt. Twitter war vorgeworfen worden, Inhalte auf seiner Seite zu wenig zu moderieren. Deshalb hatten sich viele Werbekunden abgewandt, weil sie nicht wollten, dass ihre Anzeigen neben unangemessenen Inhalten erschienen.
Musk schrieb am Samstag, Twitter müsse einen positiven Cashflow erreichen, „bevor wir uns etwas anderes leisten können“. Er antwortete damit auf einen Tweet, in dem es um Vorschläge zur Rekapitalisierung des Unternehmens ging. In der Vergangenheit hatte er gesagt, Twitter sei auf dem besten Weg, im Jahr 2023 einen Umsatz von drei Milliarden Dollar zu erwirtschaften, nach 5,1 Milliarden Dollar im Jahr 2021.
Musk hatte Twitter im Oktober 2022 für rund 44 Milliarden Dollar übernommen und den Chefposten bei der Firma dann selbst übernommen. Er nahm das Unternehmen von der Börse und entließ tausende Mitarbeiter – einen Großteil der Belegschaft. Der Milliardär Musk ist auch Chef des Elektroauto-Anbieters Tesla und mehrerer anderer Unternehmen.
Elon Musk: Werbeeinnahmen bei Twitter um 50 Prozent eingebrochen - WELT - WELT
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