Wegen eines Streiks des Bodenpersonals sind in Italien rund tausend Flüge ausgefallen. Betroffen sind etwa 250.000 Reisende, wie die Behörden mitteilten. Der Streik des Bodenpersonals, das unter anderem zuständig ist für Abfertigungs- und Check-In-Dienste, begann am Vormittag um 10 Uhr und soll bis 18 Uhr dauern.

Am Flughafen in Rom wurden 200 Flüge gestrichen. Insgesamt fast 150 Flüge entfielen an den beiden Flughäfen in Mailand und je etwa 30 in Turin und Palermo.

Der italienische Verkehrsminister Matteo Salvini rief die Streikenden dazu auf, "gesunden Menschenverstand" walten zu lassen, um nicht "Millionen anderer Arbeiter und Touristen" zu schaden. Fluggäste müssen sich auf teils starke Einschränkungen einstellen.

Die Streiks treffen Italien in der Hauptreisezeit

Hunderte Flüge, auch von und nach Deutschland, wurden bereits gestrichen. Einige Flugverbindungen, etwa von Rom-Fiumicino nach München, Köln, Hamburg oder Frankfurt, fallen im Zeitraum des Ausstands aus. Auch vom Flughafen Mailand-Malpensa in Norditalien wurden Flüge nach Deutschland gestrichen. Außerdem wurden Flüge von deutschen Flughäfen nach Italien gecancelt. Deutsche Reisende werden daher aufgefordert, sich über den Status ihrer Flüge zu informieren.

Italienische Medien warnten vor einem "schwarzen Samstag" im Flugverkehr. Denn zusätzlich zum Bodenpersonal streiken die Piloten von Malta Air, die in Italien die Ryanair-Flüge steuern, von 12 bis 16 Uhr. Auch bei der Billigfluggesellschaft Vueling sind am Samstag von 10 Uhr bis 18 Uhr Piloten und Flugbegleiter zum Streik aufgerufen.

Nach einem landesweiten Bahnstreik am Donnerstag ist dies der zweite Ausstand in Italien, der Tausende Menschen betrifft und zu Problemen im öffentlichen Verkehr führt. Die Streiks treffen Italien mitten in der Hauptreisezeit und während einer Hitzewelle mit hohen Temperaturen.

Auch in Belgien streiken die Piloten

Auch in Belgien beeinträchtigt ein Streik den Flugverkehr. Weil die Piloten von Ryanair ihre Arbeit niederlegte, wurden 250 Flüge am Flughafen Charleroi in Brüssel abgesagt. Es seien 20.000 Reisende betroffen, die am Flughafen Charleroi abfliegen oder landen hätten sollen, sagte die Flughafenleitung der Nachrichtenagentur AFP.