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Tuesday, July 25, 2023

IWF-Prognose: Trotz Sanktionen – Wirtschaftswachstum in Deutschland schlechter als in Russland - Berliner Zeitung

Die deutsche Wirtschaft wird aus Sicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen. Die IWF-Ökonomen sind damit pessimistischer als noch vor drei Monaten.

Im April hatten sie für 2023 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,1 Prozent vorausgesagt. Zur Begründung verwies der IWF auf die Schwäche der Industrieproduktion und einen Konjunkturrückgang im ersten Quartal. Deutschland ist damit das einzige Land der westlichen sieben Industrienationen (G7), das sich in der Rezession befindet. Selbst das mit scharfen Wirtschaftssanktionen belegte Russland schneidet deutlich besser ab. Laut IWF wird die russische Volkswirtschaft in diesem Jahr um 1,3 Prozent wachsen.

Deutsche Wirtschaft: IWF erwartet 2024 eine stärkere Erholung

Für 2024 rechnet der Währungsfonds in Deutschland dagegen mit einer etwas stärkeren Erholung als zuvor. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde voraussichtlich um 1,3 Prozent statt der zuvor erwarteten 1,1 Prozent steigen, schrieb der IWF in der am Dienstag veröffentlichten Aktualisierung seines Weltwirtschaftsausblicks. Im Jahr 2022 war die deutsche Wirtschaft noch um 1,8 Prozent gewachsen.

„Es sieht so aus, als ob die deutsche Wirtschaft es wirklich schwer hat, aus dieser Rezession herauszukommen“, sagte der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo), Clemens Fuest, am Dienstag zu Bloomberg. Laut des am Dienstag veröffentlichten Ifo-Geschäftsklimaindex sind die Unternehmen in Deutschland sowohl mit den laufenden Geschäften als auch mit der Konjunkturaussicht unzufrieden.

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„Die Lage der deutschen Wirtschaft verdüstert sich“, teilte das Ifo mit. Die Unternehmen erhalten immer weniger neue Aufträge. Die Kapazitätsauslastung sank um 1,4 Prozentpunkte auf 83,0 Prozent. Sie lag damit erstmals seit mehr als zwei Jahren unter ihrem langfristigen Mittelwert von 83,6 Prozent. Auch im Dienstleistungssektor hat der Index nachgegeben und im Handel hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindikator auf den niedrigsten Stand seit Februar 2010 gesunken.

IWF: Bessere Lage in der Welt entgegen dem Trend in Deutschland

Entgegen dem Trend in Deutschland ist die Lage für die Weltwirtschaft insgesamt besser, schätzt der IWF. Der Fonds hob die globale Wachstumsprognose in diesem und im nächsten Jahr auf jeweils 3,0 Prozent an. Im April war sie von 2,9 auf 2,8 Prozent gesenkt worden. Von 2000 bis 2019 – also bis zur Corona-Pandemie – hatte das jährliche globale Wachstum noch 3,8 Prozent betragen. Im vergangenen Jahr war die Weltwirtschaft um 3,5 Prozent gewachsen.

IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas zeigte sich vorsichtig optimistisch: Die Weltwirtschaft erhole sich nach und nach von der Pandemie und Russlands Angriff auf die Ukraine. Die Arbeitsmärkte seien überraschend stark, der steile Abfall der Preise für Energie und Lebensmittel habe den Inflationsdruck schneller gemindert als erwartet. Der IWF senkte die Prognose für die Inflation in diesem Jahr von 7,0 auf 6,8 Prozent.

Doch es sei zu früh zum Feiern. Die Wirtschaft werde sich im Vergleich zu 2022 immer noch deutlich abkühlen. Besonders spürbar sei dies in der Eurozone, die nach dem Erdgas-Preisschub infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine „immer noch taumelt“.

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