Nach einem neuen Auslieferungsrekord im zweiten Quartal warten Anleger gespannt auf Teslas Zahlenvorlage zum zweiten Quartal.
• Tesla mit Auslieferungsrekord im zweiten Quartal
• Zunehmender Nationalismus und Protektionismus: Konkurrenz in China macht Boden gut
• Anleger warten gespannt auf Q2-Zahlen - Fokus auf Margen
Anfang des Monats konnte der US-Elektroautobauer Tesla mit seinen Auslieferungszahlen positiv überraschen. Der Musk-Konzern konnte im zweiten Quartal 479.700 Autos produzieren und 466.140 Stück ausliefern, was die Erwartungen von Analysten übertraf und einen Auslieferungsrekord für Tesla bedeutete.
Nun stehen die Quartalszahlen zum abgelaufenen Jahresviertel unmittelbar bevor und Anleger warten bereits gespannt darauf, zu erfahren, wie sich der Autobauers zuletzt entwickelt hat.
Konkurrenz macht Boden gut
Zu den starken Auslieferungszahlen trugen laut Seeking Alpha vor allem die 93.680 im Juni nach China ausgelieferten Einheiten bei. Nach Angaben der China Passenger Car Association (CPCA) machten die Auslieferungen in das Reich der Mitte mittlerweile mehr als die Hälfte des weltweiten Umsatzes des Autoherstellers aus.
Zum Problem für Tesla könnte jedoch werden, dass die Konkurrenten in China gegenüber dem US-Autobauer zunehmend Boden gutmachen. Allen voran konnte die Buffett-Beteiligung BYD ihre Auslieferungen um mehr als 90 Prozent auf 703.561 Einheiten steigern und somit im zweiten Quartal 2023 mehr Fahrzeuge denn je auf die Straßen bringen. Daneben lieferte NIO im Juni 2023 10.707 Fahrzeuge aus und damit 74 Prozent mehr als noch im Vormonat. Im gesamten Quartal vermeldete der Tesla-Rivale 23.520 verkaufte Fahrzeuge. Auch Xpeng konnte im Juni bei den Auslieferungen zulegen. Das Unternehmen brachte 8.620 E-Autos - 15 Prozent mehr als noch im Vormonat - auf die Straßen. Im zweiten Quartal 2023 konnte Xpeng seine Auslieferungen um 27 Prozent im Vergleich zum ersten Jahresviertel auf 23.205 Exemplare steigern. Li Auto konnte im Juni derweil 32.575 Fahrzeuge ausliefern. Im gesamten zweiten Quartal kam der E-Autobauer auf 86.533 Einheiten - ein Plus von 201,6 Prozent gegenüber dem zweiten Jahresviertel 2022.
Nationalismus und Protektionismus
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist laut Seeking Alpha der zunehmende Protektionismus und Nationalismus aufgrund der Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und China. Nachdem man sich in China lange Zeit auf ausländische Marken verlassen habe, scheine sich das Blatt nun zu wenden. Der jüngste Anstieg der chinesischen Tesla-Rivalen könnte jedenfalls ein Zeichen für ein zunehmendes Interesse an Elektrofahrzeugen aus dem eigenen Land sein.
Und so stelle sich die Frage, wie China bei seinem Vorstoß auf dem Elektroautomarkt künftig mit ausländischen Konkurrenten umgehen wird. So könne das Land zum Beispiel seine Subventionen für ausländische Marken reduzieren, während die einheimischen Unternehmen ihre eigene Infrastruktur aufbauen. Daneben könnten die chinesischen Marken auch den europäischen und US-amerikanischen Markt erobern.
"Für ausländische Marken wäre es das Beste, von neuen chinesischen EV-Startups zu lernen, wenn sie in China überleben wollen oder sich den disruptiven Auswirkungen dieser Marken in ihren Heimatmärkten stellen wollen", zitiert Seeking Alpha Stephan Dyer vom Beratungsunternehmen AlixPartners, bei dem man davon ausgeht, dass der jährliche Absatz chinesischer Autos in Überseemärkten bis 2030 auf 9 Millionen Fahrzeuge (Anteil von 30 Prozent) ansteigen wird. Bei AlixPartners erwarte man zudem eine Konsolidierung: Bis 2030 sollen aufgrund fehlender Verkäufe nur 25 bis 30 der 167 NEV-Marken überleben können.
Blick auf Quartalszahlen - Marge im Fokus
Marktteilnehmer erwarten nun gespannt Teslas Zahlenvorlage am Abend. Im ersten Quartal hatten Teslas Preisnachlässe den Gewinn des Unternehmens belastet. Trotz eines Umsatzsprungs verdiente der US-Elektroautobauer im ersten Jahresviertel nur 2,5 Milliarden US-Dollar und damit 24 Prozent weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Musks Versuch, die Verkäufe mit hohen Rabatten anzukurbeln, lastete auf Teslas Profitabilität. So sank die operative Gewinnmarge von Tesla gegenüber dem Vorquartal von 16,0 auf 11,4 Prozent, nachdem sie ein Jahr zuvor sogar noch bei 19,2 Prozent gelegen hatte.
Nun dürfte sich der Blick, wie Goldman Sachs-Analyst Mark Delaney bereits nach Vorlage der Auslieferungszahlen schrieb, vor allem auf die operative Marge richten und auf die Frage, ob weitere Preissenkungen nötig seien. Ein weiterer Rückgang der Margen würde das Unternehmen, wie Seeking Alpha berichtet, wahrscheinlich in den negativen Cashflow-Bereich treiben und so müsste das Unternehmen in den kommenden Quartalen entscheiden, ob es die Preissenkungen stoppt oder seinen Bargeldbestand verbrennt. Wobei ersteres zuzutreffen scheine, da Tesla erst kürzlich zusammen mit 15 weiteren EV-Herstellern ein Fairness-Abkommen zur Beendigung der Preiskämpfe in China unterzeichnet hat.
Interessant für Anleger dürfte auch ein Blick auf Teslas Umsatz sein, denn das Wachstum könnte sich im ersten Halbjahr im Zuge einer Normalisierung der Preise verlangsamt haben. Auch der Lagerbestand könnte ein Problem sein, da Tesla schon den fünften Monat in Folge mehr Fahrzeuge produziert hat, als es ausliefern konnte, darauf verwies Jefferies-Analyst Philippe Houchois nach Bekanntwerden der Auslieferungszahlen für das zweite Quartal. Bereits im ersten Quartal hatte die Erhöhung der Lagerbestände laut Seeking Alpha zu einem Anstieg des Betriebskapitals geführt, was sich negativ auf den freien Cashflow auswirkte. Doch laut Houchois sei die Lücke im zweiten Quartal immerhin kleiner geworden.
Redaktion finanzen.net
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