30. Juli 2023 | Sepp Reitberger
Foto: EFAHRER.comFallende Komponentenpreise machen Photovoltaik noch attraktiver.
Gasknappheit und steigende Energiepreise sorgten vor eineinhalb Jahren für einen Run auf Photovoltaik. Steigende Lieferzeiten und vor allem steigende Komponentenpreise waren die Folge. Mit der Abkühlung in den Energiemärkten und der Normalisierung des Strompreises haben die irren Kapriolen im PV-Markt offensichtlich ein Ende. Die Preise für Komponenten fallen – PV-Anlagen werden wieder attraktiver.
Die Preise der Angebote aus dem ersten großen EFAHRER-Solaranbieter-Vergleichstest im Jahr 2021 hören sich heute märchenhaft an: Eine PV-Anlage mit Ost- und West-Dachfläche und zehn Kilowatt Peakleistung war damals für deutlich unter 20.000 Euro realisierbar, zehn Kilowattstunden Akkuspeicher für die Optimierung des Eigenverbrauchs waren ab ca. 7.000 Euro verfügbar. Trotzdem rieten wir in der Kaufberatung dazu, den Einbau des Speichers mit dem eigenen Nutzungsverhalten genau gegenzurechnen – und gegebenenfalls mit der Investition für den Akku noch zu warten, weil die Preisprognosen dafür auf deutliche Abschläge deuteten.
Ukraine-Krieg sorgte für Überhitzung des Marktes
Seitdem ist genau das Gegenteil passiert: Die Preise für Wechselrichter, PV-Module und Akkus sind geradezu explodiert. Im Herbst 2022 kostete eine Anlage wie oben beschrieben bei den meisten Anbietern über 40.000 Euro. Gekauft wurde dennoch – unter anderem, weil die Kunden bei möglichen Stromausfällen gewappnet sein wollten.
Inzwischen hat sich der Energiemarkt entspannt: Deckelungen für Gas- und Strompreise schützen Privatkunden vor unbezahlbaren Energie-Rechnungen. Dass es im kommenden Winter Blackouts geben könnte, davon gehen wohl nur noch die härtesten Pessimisten aus. Und so verwundert es nicht, dass der Boom bei Photovoltaik etwas abebbt. Lieferzeiten werden kürzer, die Preise für Komponenten fallen.
Preise inoffizieller Händler als Barometer
Offizielle Endkundenpreise gibt es für die meisten PV-Komponenten zwar nicht, aber der inoffizielle Vertrieb kleinerer Händler zum Beispiel über Ebay oder Amazon Marketplace zeichnet ein deutliches Bild: Laut dem Preisvergleich auf geizhals.de hat sich bei solchen Händlern der 2,56-kWh-Akkumodul für das modulare Hausspeichersystem von BYD innerhalb einiger Wochen halbiert. Eine Kilowattstunde liegt damit jetzt deutlich unter 500 Euro. Weil man bei richtiger Dimensionierung mit 15 Jahren Lebensdauer und in dieser Zeit mit rund 3.000 vollen Akkuzyklen rechnen darf, kostet die Speicherung des Stroms nur noch 17 Cent pro Kilowattstunde – sie lohnt sich also selbst bei den aktuell wieder deutlich günstigeren Netzstrom-Preisen.
Ähnlich sieht die Preisentwicklung bei PV-Modulen aus. Hochwertige Markenmodule aus chinesischer Fertigung sind heute um 30 bis 40 Prozent billiger als im Herbst 2022. Dazu kommt die Entspannung im deutschen Anbietermarkt: Die Verfügbarkeit von Monteuren ist heute wesentlich besser als vor einem Jahr.
Bild: Screenshot von geizhals.deDer Preisverfall für Akkumodule des beliebten Hausspeichers von BYD ist ein gutes Signal.
Photovoltaik lohnt sich auch ohne Blackout-Angst
Wer genau rechnet und sich deshalb in den letzten Wochen gegen die Investition in eine Solaranlage entschieden hat, der sollte die Normalisierung im PV-Markt nutzen und jetzt neue Angebote einholen. Die wichtigsten überregional aktiven Anbieter finden Sie in unserem großen Solaranbieter-Vergleich 2023.
Wenn Sie vorab den möglichen Ertrag für Ihre Dachflächen berechnen wollen, dann nutzen Sie unseren Solarrechner, der Ihnen genau für Ihre Lage (entsprechend der Postleitzahl) und Ihre Dachausrichtung die jährliche Strom-Ernte vorhersagt.
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