16. Juli 2023 | Raschid Hennig
PixabayStrompreise liegen wieder auf dem Vorkriegsnieveau
Im Zuge der Energiekrise sind die Kosten für Strom und Gas innerhalb eines Jahres auf teilweise 500 Prozent des Ausgangswerts explodiert. Die gute Nachricht ist, dass sich die Preise wieder normalisiert haben. Die schlechte: Nicht alle Kunden profitieren davon.
Das vergangene Jahr war für Kunden der Energieversorger teuer. Wer sich nicht über eine Photovoltaikanlage selbst mit Strom versorgt oder mit Gas heizt, war von den extremen Preissteigerungen auf dem Energiemarkt betroffen. Grund für die hohen Preise war die unklare Versorgungssicherheit der Energieunternehmen aufgrund des Kriegs in der Ukraine. Als Reaktion auf den Konflikt stiegen die Preise für Gas und Kohle. Diese Rohstoffe werden in Deutschland für knapp die Hälfte der industriellen Stromerzeugungsprozesse benötigt, sodass neben dem Gas selbst auch Strom teurer wurde.
Energiepreise wieder deutlich unter ihrem Höchststand
Nun liegen die Strompreise wieder annähernd auf dem Niveau von 2021. Dies geht aus einer Analyse des Vergleichsportals Verivox hervor. Im Oktober des genannten Jahres lag der Preis für eine Kilowattstunde bei 28,04 Cent. Danach stiegen die Preise auf zwischenzeitlich bis zu 70 Cent, eine Preissteigerung von 250 Prozent. Stand heute liegen die Strompreise für Neukunden durchschnittlich bei 28,28 Cent, also kaum 1 Prozent über dem Preis vom Herbst 2021.
Die Gaspreise haben sich ebenfalls normalisiert, wie iwr.de schreibt. Das Niveau von vor dem Krieg in der Ukraine jedoch noch nicht wieder erreicht. Der Vergleichswert im Oktober 2021 lag bei 6,28 Cent pro Kilowattstunde. Im Herbst des Folgejahres war der Preis an seinem Maximum angelangt und die Kilowattstunde Gas kostete 33,99 Cent, 540 Prozent des ursprünglichen Preises. Heute kostet Gas für einen Neukunden im deutschen Durchschnitt 8,63 Cent/kWh.
Die Preisreduktion bezieht sich sowohl bei Gas als auch beim Strom nur auf Neukundentarife. Die Preise für Bestandskunden und Tarife in der Grundversorgung sind darin nicht inbegriffen. Wenigstens die Grundversorgungstarife lassen sich jedoch innerhalb von zwei Wochen kündigen und ein neuer, günstigerer Tarif kann wahrgenommen werden.
Spätestens kommendes Jahr sollte aber jeder Gasabnehmer Tarife vergleichen und entsprechend den Anbieter wechseln. Denn mit Beginn des neuen Jahres endet die Gaspreisbremse, also der von der Regierung festgelegte maximale Preis für eine Kilowattstunde Gas. Dieser beläuft sich auf 12 Cent, ist also fast 40 Prozent höher als der aktuelle Neukundenpreis. Da 2024 auch die Mehrwertsteuersenkung endet, steht den meisten Haushalten dann ohnehin schon weniger Geld zur Verfügung.
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