Eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff von Biontech Bild: Reuters
Es ist ein Streit zwischen zwei Pionieren, die sich unterschiedlich entwickelten. Vor Gericht verlangt Curevac nun umfassend Auskunft von Biontech über die Nutzung der wegweisenden mRNA-Technologie.
Es ist stickig im großen Sitzungssaal E.122 des Landgerichts Düsseldorf. Gleich fünf Patentstreitigkeiten hat Sabine Klepsch, Vorsitzende Richterin der Zivilkammer 4c, im Streit der beiden Pharmakonzerne Curevac und Biontech an Dienstag geladen. Sowohl auf Kläger- als auch Beklagtenseite haben an den langen Holzbänken große Teams von Prozess- und Patentanwälten – letztere erkennbar durch das abgesetzte Blau ihrer Roben – sowie die zahlreichen Justiziare der Unternehmen Platz gefunden. Zahlreiche Aktenordner, Laptops und Rollkoffer müssen bewegt werden, wenn Klepsch die mündliche Verhandlung in einem Fall abschließt und sich dann dem nächsten Streitpunkt zuwendet.
Ein Gerichtssaal voller Menschen, ohne jeden Infektionsnachweis: Noch zu Jahresbeginn 2022 wäre das kaum möglich gewesen. Am Dienstag hat lediglich eine Biontech-Anwältin eine Schutzmaske aufgesetzt. Man sitzt wieder eng an eng – und teilt sich die Atmenluft im Raum. Denn die Covid-19-Pandemie hat sich zwischenzeitlich zur Endemie entwickelt. Die Angst vor einer lebensbedrohlichen Erkrankung ist gewichen. Vermutlich auch, weil sich viele Bürger mit den Impfstoffen von Biontech, Moderna und Astra-Zeneca haben impfen lassen. Curevac, einst Pionier der für die Impfstoffe wichtigen Messenger-RNA-Technologie (mRNA), scheiterte mit der Zulassung seines eigenen Impfstoffs im Jahr 2021 in einer klinischen Studie.
mRNA-Pioniere: Biontech und Curevac streiten vor Gericht - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung
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