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Monday, September 4, 2023

Volkswagen verkündet neue Strategie auf der Automesse in München - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Europas größter Autokonzern Volkswagen will mit einer runderneuerten Designsprache neue Kunden gewinnen und den immer stärkeren Rivalen aus China mehr entgegensetzen. Auf ihrer „Group Media Night“ in München, einem Empfang vor Beginn der Automesse IAA Mobility, haben die Wolfsburger am Sonntagabend zwei neue Elektroautos vorgestellt, die zeigen sollen, wo die Reise hingeht.

„Wir wollen im Unternehmen einen Geist entfesseln, der wirklich Berge versetzen kann“, rief Konzernchef Oliver Blume den rund 400 Gästen zu, die zu dem Treffen in den Eisbach Studios im Osten der Stadt gekommen waren. Volkswagen stehe wie die gesamte Industrie vor „großen Herausforderungen“ und müsse reagieren.

Mit besonders großen Problemen kämpft die Wolfsburger Stammmarke VW, die für die Hälfte aller verkauften Autos im Konzern steht. Sie bekommt derzeit die Rezession und den wachsenden Preisdruck durch Rivalen am Markt mit Wucht zu spüren. Auf der „Group Night“ zeigte sie einen weiteren vollelektrischen Kleinwagen, eine sportliche Variante des geplanten Modells „ID.2 all“.

Der Chef der Marke VW, Thomas Schäfer, mit dem elektrischen GTI

Der Chef der Marke VW, Thomas Schäfer, mit dem elektrischen GTI : Bild: Volkswagen

Optisch erinnert das Fahrzeug an klassische Modelle wie den Polo, im Fall des GTI aufgemotzt mit sportlichem Spoiler und markant ausgestellten Radläufen. Die äußerliche Nähe ist genau so gewollt, denn bisherige E-Modelle der Marke wie der kompakte ID.3 und der SUV ID.4 kommen am Markt nicht an wie erhofft. VW werde nun stärker an das Design von „Ikonen“ wie Polo, Golf oder den klassischen Bulli anknüpfen, bekräftigte Blume.

Auf den Markt kommen soll der Wagen als einer von elf E-Modellen, die die Marke bis 2027 herausbringen will. VW gebe seiner „Elektro-Offensive noch einmal weiteren Schub“, hieß es dazu am Sonntagabend in München. Auf der IAA wird vor allem der Auftritt chinesischer Konkurrenten wie BYD mit Spannung erwartet. Der Hersteller aus Shenzhen drängt mit seinen Fahrzeugen auf den europäischen Markt und tritt im Volumensegment unmittelbar gegen die Wolfsburger Stammmarke VW an.

Einen optischen Extrempunkt setzt dagegen die Marke Cupra, ein Ableger der spanischen VW-Tochtergesellschaft Seat. Ihr „Dark Rebel“, den sie am Sonntagabend vorstellte, macht mit seinen scharfen Linien und kantigen Proportionen den Eindruck eines „Batmobils“ für den Stadtverkehr. Noch ist das nur eine Studie. Sie gebe aber einen konkreten Ausblick für die Designsprache künftiger Modelle, sagte Seat-Chef Wayne Griffiths am Rande der Veranstaltung.

Designer und Markenchefs rücken zusammen

Blume kündigte an, die Autodesigner der verschiedenen Konzernmarken organisatorisch enger mit den Markenchefs zu verbinden und so den äußeren Eindruck der Autos quasi zur Chefsache zu machen. „Das Design unserer Modelle ist einer der wichtigsten Faktoren, die über den Erfolg unserer Marken entscheiden“, sagte Blume in den Eisbach Studios. Jede Marke brauche ihre „eigene starke Persönlichkeit“. Daran werde VW stärker arbeiten.

Impulse für den Vertrieb sind auch deshalb nötig, weil die Nachfrage in Teilen Europas derzeit deutlich nachlässt, besonders die nach E-Autos. Vor allem in Südeuropa, also in Ländern wie Spanien oder Italien, sei das deutlich spürbar, hieß es am Sonntagabend auf dem Empfang. Aber auch in Frankreich ist zunehmend Abrieb erkennbar. Auslaufende Förderprogramme, aber auch der hohe Preis vieler Modelle, bremse den Hochlauf der E-Mobilität aus, ebenso wie die mangelhafte Ladeinfrastruktur.

Blume, seit genau einem Jahr im Amt, beteuerte in München, er habe seit seinem Antritt „jeden Stein umgedreht“, um die Strategien des VW-Konzerns nachzuschärfen und Pläne für eine robustere Gruppe zu entwickeln. VW sei gut aufgestellt und arbeite weiter an seiner Widerstandsfähigkeit.

In vielen Marken sind Effizienzprogramme angelaufen, auch in der Marke VW, die ihr Ergebnis bis 2026 um 10 Milliarden Euro verbessern soll. Etwa die Hälfte davon soll der Vertrieb herausholen, beispielsweise durch eine bessere Preispolitik für künftige Modelle, weniger Variantenvielfalt, aber auch Einsparungen in der Organisation. Noch in diesem Herbst soll die Marke konkrete Pläne vorstellen.

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