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Monday, September 4, 2023

Ländervergleich: Chinesische Autokonzerne sind innovativer als alle anderen - Neue Zürcher Zeitung - NZZ

Bei einem globalen Ländervergleich der innovativsten Autohersteller liegen die Chinesen dank guten Elektroautos und hoher Vernetzung erstmals vor den Deutschen. Die USA folgen erst an dritter Stelle. Trotz Tesla.

Chinesische Elektroautos wie der BYD Atto 3 sorgen mit hoher Innovationskraft für bessere Werte als ihre deutsche Konkurrenz.

Chinesische Elektroautos wie der BYD Atto 3 sorgen mit hoher Innovationskraft für bessere Werte als ihre deutsche Konkurrenz.

Rungroj Yongrit / EPA

China ist nicht nur der grösste Markt für Automobile, sondern nun auch der innovativste. Das hat ein Ländervergleich des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach herausgefunden, bei dem 29 Autokonzerne mit rund 90 Automarken ausgewertet wurden.

Insgesamt 788 einzelne Innovationen der Autohersteller in den Technologiefeldern elektrifizierter Antrieb, Sicherheitssysteme / autonomes Fahren, Benutzerschnittstelle und Konnektivität sowie vernetzte Dienste wurden nach quantitativen und qualitativen Kriterien bewertet. Als Innovationen versteht das CAM fahrzeugtechnische Neuerungen, die den Kundennutzen im Vergleich zu bisher spürbar verbessern.

Mit 37 Prozent Innovationsstärke löst die chinesische Autobranche erstmals die deutschen Hersteller mit 27 Prozent an der Spitze ab. Die amerikanischen Autobauer erreichen nach Erhebungen des CAM 17 Prozent, vor Japan (8 Prozent), Europa ohne Deutschland (7 Prozent), Südkorea (4 Prozent) und Indien (1 Prozent).

Seit Jahren sind chinesische Autokonzerne auf dem Vormarsch

Die Eroberung der Spitze durch China stellt keine Überraschung dar. Die kontinuierliche Steigerung der Innovationskraft zeichnet sich seit Jahren ab und erreicht nun einen vorläufigen Höhepunkt. Noch vor vier Jahren lag China im Vergleich der Automärkte bei 20 Prozent, im Jahr 2016 gar nur bei 8 Prozent. Das CAM führt die Studie bereits seit 2005 regelmässig durch.

Im Einzelvergleich der Autokonzerne liegt Deutschland mit der VW-Gruppe (Platz 1 mit 160 Neuerungen) und Mercedes-Benz (Rang 2 mit 145 Neuerungen) noch ganz vorne. Mit Geely und SAIC liegen zwei chinesische Autokonzerne auf den nächsten Plätzen. BMW folgt mit 90 Innovationen auf Rang 7. Zudem stammen 2022 insgesamt 92 von 237 Weltneuheiten von deutschen Herstellern. China holt bei der Originalität auf und konnte 61 Weltneuheiten generieren.

Den grössten Vorsprung in der Gesamtwertung holen die chinesischen Autohersteller gemäss CAM durch ihre Überlegenheit in den Innovationsfeldern Elektromobilität und Vernetzung heraus. Insbesondere Geely und BYD punkten mit Modellen, die hohe Batteriereichweiten und Ladeleistungen aufweisen.

Der CAM-Studienleiter Stefan Bratzel sieht im Aufkommen der Innovationsstärke chinesischer Autokonzerne eine zunehmende Veränderung der Wettbewerbslandschaft: «Für die deutschen Automobilkonzerne birgt diese Entwicklung ein hohes Verwundbarkeitsrisiko.» Um ihren höheren Preis gegenüber chinesischen Fahrzeugen zu rechtfertigen, müssten die Autos deutscher Hersteller entsprechend deutlich besser und innovativer sein.

VW kauft in China Fahrzeugtechnik ein

Ein weiteres Zeichen für die steigende Einflussnahme chinesischer Autobauer bei der Schöpfungskraft bietet die Tatsache, dass der Volkswagen-Konzern nun auf die Entwicklungsarbeit des chinesischen Autoherstellers Xpeng setzt und eine von dessen Fahrzeugplattformen für eigene Produkte einsetzen will. Zuvor hatte bereits Mercedes-Benz seine Smart-Fabrikation ganz dem chinesischen Geely-Konzern überlassen. Auch der Stellantis-Konzern liebäugelt mit Kooperationspartnern aus China.

Einen deutlichen Hinweis auf die grosse Innovationskraft aus China dürfte die am Montag beginnende internationale Automobilausstellung IAA Mobility in München geben, bei der eine Vielzahl von chinesischen Autokonzernen mit eigenen Marken an den Start gehen werden. Dazu gehören unter anderem BYD, Dongfeng, Geely, Qualcomm, Nio, SAIC, Seres und Xpeng. Dass sie den deutschen Herstellern wie BMW, Mercedes-Benz oder der VW-Gruppe die Schau stehlen werden, bezweifeln nur wenige Branchenkenner.

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