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Monday, October 16, 2023

Klagen infolge der Opioid-Krise: US-Apothekenkette Rite Aid meldet Insolvenz an - DER SPIEGEL

Filiale von Rite Aid in Oakland, Kalifornien

Filiale von Rite Aid in Oakland, Kalifornien

Foto: Noah Berger / REUTERS

Die große US-Apothekenkette Rite Aid will sich in einem Insolvenzverfahren sanieren. Das Unternehmen ist in der Opioidkrise unter Druck geraten. Nun hat Rite Aid in der Nacht zum Montag ein Verfahren nach Kapitel elf des US-Insolvenzrechts mit Gläubigerschutz beantragt. Ein solches Sanierungsverfahren schützt Unternehmen für eine gewisse Zeit vor dem Zugriff ihrer Gläubiger und erleichtert damit den finanziellen Neustart. Rite Aid teilte zudem mit, von Kreditgebern eine Finanzierungszusage über 3,45 Milliarden Dollar erhalten zu haben.

Damit verfügt die Gesellschaft nach eigenen Angaben über genügend liquide Mittel, um das Insolvenzverfahren durchzustehen. Rite Aid sitzt auf einem 8,6 Milliarden Dollar hohen Schuldenberg, wie aus dem Antrag hervorgeht. Das Unternehmen betreibt ein Netz von rund 2100 Filialen, die Medikamente, Hygieneprodukte und Nahrungsmittel verkaufen.

Vorwürfe bei Opioidrezepten

Grund für den Insolvenzantrag seien sinkende Verkäufe und »rechtliche Risiken« im Zusammenhang mit der Opioidkrise, teilte Rite Aid mit. Es gibt Hunderte Klagen. Der Vorwurf lautet, Rite Aid habe in zahlreichen Fällen illegale Rezepte für Schmerzmittel einlösen lassen.

Im März war auch das US-Justizministerium gegen Rite Aid vor Gericht gezogen. Es wirft der Kette in der Klage vor, bei verdächtigen Rezepten für Schmerzmittel mit Opioiden klare Warnzeichen ignoriert zu haben. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück.

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    In den USA sind seit 1999 mehr als 900.000 Menschen an einer Überdosis von Drogen gestorben, wobei Opioide nach Angaben der US-Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention eine führende Rolle spielen. Viele Experten führen die Opioidkrise auf die übermäßige Verschreibung opioidhaltiger Schmerzmittel zurück, die bis Mitte der Neunzigerjahre noch der Behandlung von Schwerstkranken vorbehalten waren. Den Herstellern sowie Großhändlern und Apotheken wird vorgeworfen, die Mittel aggressiv beworben und auf Warnzeichen der Suchtkrise nicht reagiert zu haben.

    Die Opioidkrise hat zu einer landesweiten Klagewelle gegen Unternehmen der Pharmabranche geführt. Auch andere Apothekenketten wie Walgreens Boots Alliance und CVS Health sind neben Pharmakonzernen aufgrund der Schmerzmittelsucht vieler Amerikaner ins Visier des US-Justizministeriums geraten.

    Außer Rite Aid haben bereits mehrere andere Unternehmen Insolvenz angemeldet, die wegen ihrer Rolle in der Opioidkrise in den USA vor Gericht stehen.

    mmq/Reuters/dpa/AFP

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