Der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostiziert Verluste für Unternehmen im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft. Demnach erwartet der Verband im Vergleich zum Vorjahr real – also bereinigt um Preissteigerungen – ein Minus von 5,5 Prozent. Beim Onlinehandel könnten sich die Zahlen auf minus vier Prozent belaufen, teilte der HDE mit. Nominal werde der Umsatz nur aufgrund der hohen Inflation auf 120,8 Milliarden Euro oder um 1,5 Prozent steigen.

Das Weihnachtsgeschäft ist für viele Branchen die wichtigste Zeit des Jahres. Fast 80 Prozent der Händler im Non-Food-Bereich gehen laut einer aktuellen HDE-Umfrage jedoch davon aus, dass viele Kundinnen und Kunden zurückhaltend einkaufen werden. Jeder zweite Händler erwartet sogar ein schlechteres Geschäft als 2022. Für das Gesamtjahr prognostiziert der HDE ein preisbereinigtes Minus von vier Prozent. 

"Die Branche bekommt die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der darauffolgenden Inflation sowie seit Neuestem auch die infolge des Nahostkonflikts weiter sinkende Kauflaune zu spüren", sagte HDE-Präsident Alexander von Preen.

Viele wollen laut Studie weniger für Weihnachtsgeschenke ausgeben

Laut einer nach eigenen Angaben repräsentativen Umfrage des Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY) will eine Mehrheit der Menschen in Deutschland in diesem Jahr weniger für Weihnachtsgeschenke ausgeben. "Die rasanten Preissteigerungen haben das Leben verteuert und den finanziellen Spielraum eingeengt – darunter leiden die Geschenkbudgets", sagte EY-Handelsexperte Michael Renz laut einer Mitteilung.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen demnach in diesem Jahr durchschnittlich 250 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben und damit etwas weniger als im vergangenen Jahr (252 Euro). Zum Vergleich: 2021 lag der Wert noch bei 273 Euro. Zum Weihnachtsfest vor dem Beginn der Corona-Pandemie, also 2019, betrug er 281 Euro.