Erneuerbare Energien dürften laut einer Berechnung der Internationalen Energieagentur (IEA) bereits im Jahr 2025 die Kohle als weltweit wichtigsten Energieträger zur Stromproduktion ablösen. Mehr als ein Drittel der weltweiten Stromproduktion würden dann aus erneuerbaren Energien wie Solar- oder Windkraft kommen, heißt es im Jahresbericht der in Paris ansässigen Agentur. Im darauffolgenden Jahr werde der Erneuerbarenanteil an der weltweiten Stromproduktion dann auf 37 Prozent steigen. 2023 lag der Anteil demnach bei rund 30 Prozent.

Wird die Atomkraft mit einbezogen, kann der IEA zufolge im Jahr 2026 fast die Hälfte des Stroms CO₂-arm produziert werden. Bereits 2025 wird die Atomkraft demnach ein Allzeithoch erreichen. Grund dafür sind der Agentur zufolge die steigende AKW-Leistung in Frankreich, die Reaktivierung japanischer Atomkraftwerke sowie die Inbetriebnahme neuer Reaktoren unter anderem in China, Indien und Korea.

Bedarf nimmt vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern zu

"Der Stromsektor verursacht derzeit mehr CO₂-Emissionen als jeder andere Bereich der Weltwirtschaft", sagte IEA-Chef Fatih Birol. "Es ist daher ermutigend, dass das rasche Wachstum der erneuerbaren Energien und der stetige Ausbau der Kernenergie zusammen auf dem besten Weg sind, den gesamten Anstieg der weltweiten Stromnachfrage in den nächsten drei Jahren zu decken."

Die weltweite Zunahme beim Bedarf an Strom geht vor allem auf Entwicklungs- und Schwellenländer zurück. Dort hat die Kohle derzeit noch einen deutlich höheren Stellenwert als in den Industriestaaten. Dennoch sieht die IEA weltweit eine allmähliche strukturelle Abkehr von dem höchst CO₂-intensiven fossilen Brennstoff. Sie geht davon aus, dass die Stromerzeugung aus Kohle bis 2026 um durchschnittlich 1,7 Prozent pro Jahr zurückgehen wird.