Für manche mag sie nur ein unscheinbares Accessoire sein – doch die »Runde Mini Schultertasche« des japanischen Modelabels Uniqlo, Verkaufspreis 14,90 Euro, hat es zum Social-Media-Hit gebracht. Als »Mary-Poppins-Tasche« preisen vorwiegend TikTok-Nutzerinnen den offenbar erstaunlich großen Stauraum des handlichen Modells, das somit an die Zaubertasche der gleichnamigen Filmfigur erinnert. Mary Poppins kramt aus ihr unter anderem sperrige Kisten und Perücken hervor.
Ein Glücksfall für die japanische Modekette – der nun mutmaßlich Nachahmer auf den Plan gerufen hat. Wie Uniqlos Mutterfirma Fast Retailing auf seiner Website mitteilt , hat das Unternehmen am 28. Dezember in Tokio Klage gegen seinen chinesischen Konkurrenten Shein und zwei verbundene Unternehmen eingereicht. Der Vorwurf: Shein habe eine Kopie der Tasche in Japan verkauft. Es solle deshalb »unverzüglich den Verkauf der Produktimitationen einstellen« und Schadensersatz zahlen.
2021 klagte bereits H&M gegen Shein
Das chinesische Unternehmen, das mit der Produktion von Billigstkleidung Milliarden verdient, steht immer wieder in der Kritik , unter anderem wegen schlechter Arbeitsbedingungen und verheerender Umweltfolgen. Auch der aktuelle Rechtsstreit ist für Shein kein Novum. 2021 hatte der schwedische Moderiese H&M den chinesischen Konzern verklagt, da Shein mehrere Designs kopiert haben soll. H&M verlangte damals Schadensersatz und die Abgabe einer einstweiligen Verfügung. Berichten zufolge dauert der Rechtsstreit an.
Zwar hatte Shein im Jahr 2021 noch deutlich weniger Geld verdient als H&M, die schnelle Einführung neuer Produkte und aggressives Marketing auf Social-Media-Kanälen bescherten dem Konzern jedoch ein rasantes Umsatzwachstum. Das weckte auch die Fantasie von Investoren. Zeitweise wurde das Unternehmen mit mehr als 100 Milliarden US-Dollar bewertet.
Modekette Uniqlo verklagt chinesischen Konkurrenten Shein - DER SPIEGEL - DER SPIEGEL
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