AstraZeneca-Chef über gekürzte Impfstoff-Lieferungen: »Wir haben nie zu viel versprochen« - DER SPIEGEL
Lieferengpässe beim Corona-Impfstoff haben AstraZeneca viel Kritik und eine Klage der EU eingebracht. Nun stellte Konzernchef Sorio erstmals Zahlen vor und wehrte sich gegen die Vorwürfe.
Der Vorstandschef des Pharmakonzerns AstraZeneca hat Vorwürfe zurückgewiesen, sein Unternehmen liefere weniger Coronaimpfstoff aus als angekündigt. »Wir haben nie zu viel versprochen«, sagte Pascal Sorio. »Wir haben kommuniziert, was wir zum jeweiligen Zeitpunkt für erreichbar hielten.«
Der britisch-schwedische Hersteller hatte Impfstofflieferungen an die Europäische Union in den vergangenen Monaten wiederholt drastisch gekürzt. Im ersten Quartal gingen nur 30 Millionen statt 120 Millionen Impfdosen an die 27 Staaten. Die EU-Kommission kündigte Anfang der Woche an, AstraZeneca wegen der ausbleibenden Lieferungen zu verklagen.
Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen im ersten Quartal insgesamt rund 68 Millionen Dosen seines Coronaimpfstoffs ausgeliefert. Neben den Lieferungen an die EU gingen 26 Millionen Dosen nach Großbritannien, sieben Millionen an die internationale Impfallianz Gavi und fünf Millionen an andere Länder. Mit dem Impfstoff nahm AstraZeneca laut am Freitag veröffentlichten Zahlen rund 275 Millionen Dollar ein, was einem Preis von 4,04 Dollar pro Dosis entspricht.
AstraZeneca hatte von Beginn an mitgeteilt, mit dem Impfstoff, der federführend von Forschern der Universität Oxford entwickelt wurde, während der Pandemie keine Gewinne erwirtschaften zu wollen. Der Kerngewinn je Aktie lag nun bei 1,63 Dollar und sei wegen des Pandemie-Impfstoffs um rund drei Cent geringer ausgefallen, teilte das Unternehmen mit.
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