Das war das Corona-Update am Freitag.
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23.30 Uhr: Angesichts der verheerenden dritten Corona-Welle in Belgien hat das Gesundheitsministerium vor einer Überlastung der Intensivstationen gewarnt. Etwa 900 der 2000 Intensivbetten in Belgien sind demnach mit Covid-19-Patienten belegt. Der Behördenvertreter Marcel Van der Auwera sagte, die Mitarbeiter auf den Intensivstationen seien »erschöpft«. Seinen Angaben zufolge erklärte sich Deutschland zur Aufnahme belgischer Covid-Patienten bereit.
Die Mitarbeiter auf den Intensivstationen gäben seit einem Monat »130 Prozent«, sagte Van der Auwera. Die angespannte Situation werde voraussichtlich noch »zwei oder drei Wochen« andauern.
Wegen der hohen Belegung der in Belgien verfügbaren Intensivbetten mit Covid-Patienten hätten viele Krankenhäuser Schwierigkeiten, andere Notfälle zu behandeln, etwa Opfer von Autounfällen. Am Freitag habe es in ganz Belgien nur 82 freie Intensivbetten für solche Fälle gegeben, sagte Van der Auwera.
Trotz der dramatischen Lage in den Krankenhäusern hält die Regierung von Belgiens Ministerpräsident Alexander De Croo an der für Anfang Mai geplanten Lockerung des Corona-Lockdowns fest. Restaurants und Cafés dürfen vom 8. Mai an ihre Außenbereiche wieder öffnen, bekräftigte De Croo am Freitag. Pro Tisch seien dann vier Gäste erlaubt. Die Lockerungen seien möglich, weil die Impfkampagne in Belgien besser voranschreite »als erwartet«.
Neuseeland stoppt Reisekorridor mit Australien vorläufig
23.25 Uhr: Nach der Entdeckung eines Corona-Infektionsfalls in Australien hat Neuseeland den erst kürzlich eröffneten Reisekorridor mit dem Nachbarland vorläufig wieder geschlossen. Der Reiseverkehr zwischen Neuseeland und West-Australien werde gemäß den Vereinbarungen zum »trans-tasmanischen« Korridor »ausgesetzt«, teilte die neuseeländische Regierung am Freitag auf ihrer Webseite mit.
Zuvor hatten die Behörden des Bundesstaats Western Australia einen dreitägigen Lockdown für die Regionen Perth und Peel angekündigt. Hintergrund war die Entdeckung einer Corona-Infektion bei einem Reisenden.
Neuseeland und Australien hatten den Corona-Reisekorridor am vergangenen Sonntag eröffnet – mehr als ein Jahr nach der Schließung der Grenzen wegen der Corona-Pandemie. In Australien leben hunderttausende Neuseeländer. Vor der Grenzschließung herrschte zwischen beiden Ländern deshalb ein reger Pendelverkehr.
AfD scheitert mit Eilantrag gegen Coronaregeln von Rheinland-Pfalz
20 Uhr: Die rheinland-pfälzische AfD-Landtagsfraktion ist mit einem Eilantrag gegen Coronaregeln des Landes vor dem Verfassungsgerichtshof (VGH) in Koblenz gescheitert. Die Fraktion hatte sich mit ihrem am Donnerstag gestellten Antrag gegen die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen der 18. Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes gewandt, wie der VGH Rheinland-Pfalz am Freitag mitteilte.
Angesichts des verfassungsrechtlich verankerten Auftrags zum Schutz von Leib und Leben überwögen die Gründe, die gegen ein vorläufiges Aufheben der Ausgangsbeschränkungen sprächen, erklärte das Gericht. Es wies darauf hin, dass Rheinland-Pfalz ohnehin seine Pandemie-Regeln an die neue Bundes-Notbremse angepasst hat.
Kanada stoppt Flüge aus Indien und Pakistan
19.04 Uhr: Wegen dramatisch gestiegener Neuinfektionen in Indien hat Kanada Flüge aus dem Land vorübergehend gestoppt. 30 Tage lang dürften keine Passagier-Flüge aus Indien und dem Nachbarland Pakistan mehr in Kanada landen, teilte Transport-Minister Omar Alghabra mit. Frachtflüge blieben erlaubt.
Fast alle Menschen, die nach Kanada einreisen, müssen schon länger einen negativen Corona-Test vorweisen und zwei Wochen lang in Quarantäne. Wer per Flugzeug einreist, muss einige Tage in einem Hotel bleiben, bis neue Testresultate vorliegen. Eine steigende Zahl von Menschen, die aus Indien oder Pakistan einreisten, sei in letzter Zeit positiv getestet worden, teilten die kanadischen Behörden mit. In Indien haben die bekannten Corona-Fälle seit Wochen immer schneller zugenommen.
Slowakei öffnet Außengastronomie
18.37 Uhr: Angesichts rasch sinkender Corona-Neuinfektionen haben die slowakischen Gesundheitsbehörden weitere Lockerungsschritte angekündigt. Seit Montag durften schon die meisten Einzelhandelsgeschäfte nach vier Monaten Lockdown wieder öffnen, ab diesem Montag folgen zaghafte Erleichterungen für Fitnessstudios und Teile der Gastronomie, wie am Freitag mitgeteilt wurde.
Allerdings haben die Betriebe so strenge Bedingungen zu erfüllen, dass sich für viele von ihnen die Öffnung wohl noch nicht sofort lohnen wird. Gastronomiebetriebe müssen weiterhin ihre Innenräume geschlossen halten und dürfen nur Terrassen und Gastgärten im Freien öffnen. Zusätzlich sind strenge Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln einzuhalten. Bisher war ihnen nur der Verkauf von Speisen und Getränken zum Mitnehmen erlaubt.
Fitnessstudios wiederum dürfen nicht mehr als sechs Personen gleichzeitig in ihre Räume lassen und müssen dort eine Mindestfläche von 15 Quadratmetern pro Person nachweisen können. Die Begrenzung auf maximal einen Besucher pro 15 Quadratmetern gilt auch weiterhin für die seit einer Woche geöffneten Geschäfte sowie für Gottesdienste. Außerdem müssen alle Besucher beim Betreten der Innenräume von Geschäften und Kirchen einen negativen Corona-Test vorzeigen.
Tübinger Modellversuch endet, daran ändert auch ein Brief an die Kanzlerin nichts
18.29 Uhr: Das Tübinger Corona-Modellprojekt läuft in der Nacht zum Sonntag aus. Mit Inkrafttreten der Bundes-Notbremse werde allein die Inzidenz des Landkreises herangezogen, daher müsse das Modellprojekt enden, teilte die Stadt mit. Dies habe das Land Baden-Württemberg der Stadt mitgeteilt. »An dieser Entscheidung hat leider auch mein Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (...) nichts ändern können«, teilte Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) mit.
Der Grünen-Politiker hatte sich noch am Donnerstag mit einem Brief an Merkel gewandt und um eine Verlängerung des Modellversuchs gebeten. Die Inzidenz in Tübingen liege weiterhin stabil unter 100, während sie im Landkreis mehr als doppelt so hoch sei, hatte Palmer in dem Schreiben erklärt. Auch die Autoren der wissenschaftlichen Begleitforschung hätten sich für eine Fortsetzung ausgesprochen, so Palmer.
Auch nach dem Ende des Modellversuchs möchte die Stadt Tübingen die während des Projekts angebotenen Schnelltests weiterführen. Allerdings werden nicht alle Teststationen in der Innenstadt verbleiben. Ein Teil der Stationen werde man in den kommenden Tagen in andere Stadtteile verlegen, damit sich möglichst viele Menschen jederzeit wohnortnah testen lassen könnten, teilte Palmer mit. Die Schnelltests fänden nun im Rahmen der Bürgertestung des Bundes statt und seien weiterhin kostenlos.
Maas sieht Beschaffung von russischem Impfstoff skeptisch
17.40 Uhr: Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich skeptisch zu einer Beschaffung von russischem Corona-Impfstoff im großen Stil geäußert. Im Moment scheine »die mediale Aufmerksamkeit für die 30 Millionen Impfdosen aus Russland – wenn sie denn kommen – ein bisschen hoch« zu sein, sagte der SPD-Politiker bei einem Besuch der serbischen Hauptstadt Belgrad. Außerdem müsse der russische Impfstoff Sputnik V zunächst einmal in der EU zugelassen werden.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić reagierte Maas auf einen Vorstoß des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU). Dieser hatte am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem russischen Gesundheitsminister Michail Muraschko gesagt, dass Deutschland 30 Millionen Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik V erwerben wolle, vorausgesetzt, dass ihm die Europäische Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung erteile.
Grünen-Bundesgeschäftsführer Kellner mit positivem Coronatest
17.25 Uhr: Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner ist nach eigenen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet worden. »Mir geht es den Umständen entsprechend gut«, schrieb Kellner am Freitag auf Twitter. »Auch wenn die Sonne wieder stärker scheint, wir keine Lust mehr auf den Lockdown haben, müssen wir wachsam bleiben und unsere Kontakte möglichst klein halten.« Viele Parteifreunde wünschten ihm per Twitter alles Gute.
Roms Friedhöfe wegen Corona überlastet – Politiker wartet seit zwei Monaten auf Beerdigung seines Sohnes
17.05 Uhr: Andrea Romano will seinen verstorbenen Sohn beerdigen, bekommt dafür aber keinen Termin. Auf Roms Friedhöfen werden Hunderte Särge in Kühllastern oder im Freien gelagert. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
EMA steht weiter hinter AstraZeneca-Impfstoff
16.30 Uhr: Trotz der Einschränkungen des Einsatzes in zahlreichen EU-Ländern steht die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) weiter hinter dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca. Die Vorteile des Mittels überwögen die Risiken bei Erwachsenen aller Altersgruppen, teilt die Behörde mit. Zugleich weist sie darauf hin, dass nach der Impfung sehr seltene Fälle von Blutgerinnseln in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen aufgetreten seien. Diese seien schätzungsweise bei einem von 100.000 geimpften Menschen aufgetreten.
In Österreich dürfen praktisch alle Branchen ab 19. Mai öffnen
16.00 Uhr: In Österreich dürfen ab 19. Mai praktisch alle wegen der Coronakrise heruntergefahrenen Branchen einen Neustart wagen. Das kündigte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) an. Zentrale Säule des Schritts ist ein umfassendes Schutzkonzept, bei dem Zutrittstests für Gastronomie, Hotellerie, Sport und Kultur im Mittelpunkt stehen.
»Diese Öffnungsschritte erfolgen mit strengen Sicherheitskonzepten, aber sie erfolgen«, sagte Kurz. Er hoffe darauf, dass weitere Erleichterungen zum Beispiel für die Nachtgastronomie, für Hochzeitsfeiern und für Vereinsfeste ab 1. Juli folgen könnten.
Es sei angesichts dieser Pläne mit einer wieder steigenden Anzahl Coronainfektionen zu rechnen, sagte Kurz. Es sei aber davon auszugehen, dass dank der Impfungen die Situation beherrschbar bleibe. Auch die Deutschen, die Urlaub in Österreich machen wollen, können laut Regierung wieder planen. Die Quarantänepflicht gelte nur noch für Hochrisikogebiete. Für Einreisen aus Deutschland reichen ein negativer Test oder der grüne Pass.
Konkret sind Veranstaltungen mit Schutzkonzept von bis zu 3000 Menschen im Freien ab 19. Mai wieder möglich. Für Innenräume gilt eine Obergrenze von 1500 Personen. Sperrstunde in der Gastronomie und in der Kultur und beim Sport sei 22 Uhr.
Österreich hat auch im weltweiten Vergleich ein besonders breites Testangebot ausgerollt. Die wöchentlich millionenfach Tests waren und sind ein Rückgrat der Coronastrategie.
In der Coronakrise waren die Zahlen der Neuinfektionen zuletzt etwas gefallen. Auch der Druck auf den Intensivstationen nahm ab. Insgesamt liegt die Sieben-Tage-Inzidenz mit rund 180 aber immer noch deutlich über dem deutschen Wert von 164.
Bremen und Saarland erreichen 25-Prozent-Marke bei Corona-Impfungen
15.50 Uhr: Bremen und das Saarland haben am Freitag als erste Bundesländer bei den Erstimpfungen eine Quote von 25 Prozent erreicht. Damit hat in den beiden Bundesländern bereits jeder Vierte mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) sprach angesichts des knappen Impfstoffs von einer »tollen Zwischenbilanz«. Im Saarland werden nach Angaben des Gesundheitsministeriums täglich 5300 Impfungen vorgenommen.
Pharmaverbände fordern Aufhebung von Exportschranken für Impfstoffe
15.40 Uhr: Die Pharmaindustrie drängt auf die sofortige Streichung von Exportbeschränkungen für Impfstoffbestandteile. Besonders die restriktive Politik der USA sei eine der größten Hürden für die globale Versorgung mit Corona-Vakzinen, sagten hochrangige Branchenvertreter am Freitag bei einer Online-Pressekonferenz. Dieses Problem sei dringlicher als der Transfer von Patenten und technischem Wissen für zusätzliche Hersteller.
»Die Lieferketten für Impfstoffe sind global. Exportkontrollen bedrohen diese Lieferketten«, sagte Thomas Cueni, Chef des Weltpharmaverbandes IFPMA in Genf. Die meisten der zurzeit knappen Materialien für die Vakzinen-Herstellung, wie Schläuche, Filter oder Nährstoffe für Zellkulturen, werden in den USA hergestellt. Die US-Regierung hat im Februar angekündigt, heimische Impfstoffhersteller im Rahmen des Defense Production Act zu unterstützen. Dieses Gesetz erlaubt US-Präsidenten, im Interesse der nationalen Sicherheit in die Privatwirtschaft einzugreifen.
Dies könne die globale Produktion bedrohen, warnte Rajinder Suri, der dem Netzwerk von Impfherstellern in Entwicklungsländern (DCVMN) vorsteht. »Wenn nur eine Komponente fehlt, kommt es zu einem völligen Stillstand der Produktionskette«, sagte er.
Die befristete Aufhebung von Patenten auf Impfstoffe, die von Entwicklungsländern gefordert wird, sehen die Pharmaverbände skeptisch. Sie argumentierten, dass es bis nächstes Jahr dauern würde, bis weitere Firmen Produktionsanlagen aufbauen, Mitarbeiter schulen und zusätzliche Covid-Impfdosen liefern könnten.
Bundesregierung stuft Indien als Corona-Hochinzidenzgebiet ein
15.30 Uhr: Wegen dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Indien ab Sonntag als Hochinzidenzgebiet ein. Das gilt auch für das nordafrikanische Tunesien, den Inselstaat Kap Verde vor der afrikanischen Küste und die arabischen Golfstaaten Katar und Oman, wie das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt gab. Von der Liste der Risikogebiete gestrichen wurden mehrere Karibikstaaten, darunter die auch bei deutschen Touristen beliebte Dominikanische Republik, für die damit die Quarantänepflicht bei Einreise nach Deutschland entfällt.
Mit der Einstufung Indiens als Hochinzidenzgebiet ist keine Verschärfung der Einreisebestimmungen verbunden. Die hätte es nur gegeben, wenn das Land mit den zweitmeisten Einwohnern weltweit zum Virusvariantengebiet erklärt worden wäre.
Einreisende aus einfachen Risiko- und Hochinzidenzgebieten müssen für zehn Tage in Quarantäne, von der sie sich nach fünf Tagen durch einen negativen Coronatest befreien können. Ein erster Test ist für alle Flugreisenden und bei Hochinzidenzgebieten auch bei der Einreise auf dem Landweg erforderlich.
Die Regeln für Virusvariantengebiete sind deutlich strenger: Einreisende müssen für 14 Tage in Quarantäne ohne Verkürzungsmöglichkeit. Außerdem dürfen Fluggesellschaften sowie Bahn- und Busunternehmen bestimmte Personengruppen aus diesen Regionen nicht befördern.
Islamverbände mahnen Muslime wegen Notbremse zur Zurückhaltung
15.20 Uhr: Islamverbände haben Muslime im Ramadan angesichts vielerorts drohender Ausgangsbeschänkungen in Deutschland zu besonderer Zurückhaltung aufgerufen. Mit Blick auf das allabendliche gemeinsame Fastenbrechen – Iftar – nach Sonnenuntergang mahnte der Zentralrat der Muslime (ZMD) in einem Rundbrief an die Gemeinden zum Verzicht.
Das geänderte Bundesinfektionsschutzgesetz lasse zwar bei Zusammenkünften zur Religionsausübung gewisse Spielräume, schrieb der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek. Die Gemeinden sollten aber von Ausnahmeregelungen möglichst keinen Gebrauch machen und auf Nacht- und Morgengebete in der Moschee verzichten.
Moderna erwartet bis Herbst Auffrischimpfung gegen Varianten
15.15 Uhr: Der US-Biotechkonzern Moderna sieht sich auf Kurs, in diesem Jahr bis zu einer Milliarde und im kommenden Jahr bis zu 1,4 Milliarden Dosen seines Covid-19-Impfstoffs herzustellen. Das Unternehmen arbeite zudem hart an einer Auffrischimpfung gegen die ansteckenderen Virusvarianten, die bis zum Spätsommer oder Frühherbst zugelassen sein könnte, sagt Vorstandschef Stéphane Bancel. Alle Hersteller sollten sich darauf konzentrieren, in diesem Jahr so viel Impfstoff wie möglich herzustellen. Im kommenden Jahr könnte es allerdings womöglich sogar zu einem Überangebot kommen, erwartet Bancel.
Brief an Merkel – Tourismusverbände fordern Öffnungsplan für Sommer
15.07 Uhr: In einem Brief an Kanzlerin Angela Merkel und die Bundesregierung haben Tourismusverbände ein Öffnungskonzept für den Sommer gefordert. Für Urlaubsbuchungen in Deutschland gebe es derzeit keine Perspektive, »solange das Beherbergungsverbot weiter gilt und es keinen Öffnungsplan gibt«, hieß es in dem am Freitag veröffentlichten Schreiben des Aktionsbündnisses Tourismusvielfalt.
Die Verbände kritisierten darin »die anhaltende politische Inkonsequenz und Inkonsistenz, die der Tourismusbranche seit Monaten ein beispielloses Opfer abverlangt und zahlreiche Existenzen gefährdet.«
Dem Aktionsbündnis gehören 28 Tourismusverbände an, darunter der Deutsche Ferienhausverband, der Bundesverband der Campingwirtschaft und der Verband Internet Reisevertrieb (VIR). »Die Politik ist offenkundig nicht bereit, der Tourismusbranche dieselben Möglichkeiten einzuräumen wie anderen Branchen, die mit Tests und Hygieneauflagen öffnen können«, beklagten die Verbände. »Wir können das mangelnde Vertrauen in unsere Branche nicht nachvollziehen.« Sie sorgen sich um die Hauptsaison im Sommer. Das Bündnis, das im Zuge der Coronakrise im vergangenen Jahr gegründet wurde, warnte davor, »dass viele Betriebe die kommenden Wochen schlichtweg nicht überstehen werden.«
Handel fürchtet Warteschlangen vor Lebensmittelläden
15.00 Uhr: Der deutsche Handel befürchtet wegen der Coronanotbremse der Bundesregierung mehr Warteschlagen vor Supermärkten und Discountern. Mit der Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes halbiere sich in vielen Regionen mit einem Sieben-Tage-Inzidenzwert von über 100 schon ab Samstag die Zahl der Kunden, die noch in die Geschäfte gelassen werden dürften, sagte der Handelsverband Deutschland (HDE).
»Damit riskiert die Politik Warteschlangen vor den Geschäften. Und das in Zeiten, in denen Menschenansammlungen aus Gründen des Infektionsschutzes anerkanntermaßen vermieden werden sollten«, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth der Deutschen Presse-Agentur. Er appellierte an den Gesetzgeber, schnellstens wieder zur alten Regelung zurückzukehren.
Auch einer der größten deutschen Lebensmittelhändler, die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland), warnte, die Verschärfung könne zur Bildung von Warteschlangen vor den Filialen führen, statt Kundenströme zu entzerren.
Der Hintergrund: Bislang durften in den meisten Bundesländern Geschäfte mit weniger als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche eine Person je zehn Quadratmeter einlassen, für die Flächen, die darüber hinausgingen, dann nur noch eine Person je 20 Quadratmeter. Die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes sieht jedoch bei Inzidenzen von mehr als 100 nur noch einen Kunden je 20 Quadratmeter Verkaufsfläche für die ersten 800 Quadratmeter vor – und darüber hinaus sogar nur einen Kunden je 40 Quadratmeter.
US-Behörde untersucht Todesfall nach J&J-Impfung
14.50 Uhr: Die US-Gesundheitsschutzbehörde CDC untersucht zwei weitere Fälle, bei denen es nach einer Impfung mit den Vakzinen von Johnson & Johnson (J&J) zu Komplikationen kam. Es handle sich um eine Frau, die gestorben sei, und eine weitere, die in ein Krankenhaus eingewiesen worden sei. Das teilen die Gesundheitsbehörden der Bundesstaaten Oregon und Texas mit, in denen die beiden Fälle aufgetreten sind. Ob die Komplikationen auf die Impfungen zurückzuführen sind, ist nicht klar. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) war diese Woche zu dem Schluss gekommen, dass es zwar eine mögliche Verbindung zwischen Impfung mit den Vakzinen und sehr seltenen Fällen von ungewöhnlichen Blutgerinnseln gebe. Insgesamt überwögen aber die Vorteile die Risiken.
Museen in Berlin schließen wieder
14.40 Uhr: Nach nur wenigen Wochen schließen die Museen in Berlin wieder. Grund sind neue Bundesregeln im Kampf gegen das Coronavirus. »Ab Samstag müssen daher leider sämtliche Museen und Gedenkstätten – und somit auch alle Ausstellungen der Staatlichen Museen zu Berlin – geschlossen bleiben«, teilten die Staatlichen Museen mit. Mitte März hatten die ersten Ausstellungshäuser in der Hauptstadt wieder geöffnet. Für den Besuch galten Sicherheitsvorschriften. Besucher mussten zum Beispiel eine FFP2-Maske tragen und zuletzt auch einen negativen Test vorlegen.
Einzelne Impfdosis verringert Infektionsrisiko um 65 Prozent
14.30 Uhr: Schon die erste Impfdosis reduziert das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus um etwa zwei Drittel. Das geht aus einer Studie der Universität Oxford in Kooperation mit der britischen Statistikbehörde ONS und dem Gesundheitsministerium des Landes hervor. Unabhängig vom Impfstoff – Biontech /Pfizer oder AstraZeneca – sank das Risiko für eine Coronavirus-Infektion drei Wochen nach der Impfung demnach um 65 Prozent, wie die Universität mitteilte.
Die Zahl symptomatischer Infektionen, also Covid-19-Erkrankungen, ging demnach sogar um 72 Prozent zurück. Für die noch nicht in einem Fachblatt veröffentlichte Studie wurden die Testergebnisse von rund 370.000 Menschen aus der Zeit zwischen dem 1. Dezember und dem 3. April berücksichtigt. Beide Impfstoffe erwiesen sich dabei als genauso effektiv gegen die britische Variante B.1.1.7 wie gegen den ursprünglich kursierenden Typ. Auch abhängig von Alter oder Gesundheitszustand der Menschen veränderte sich die Wirksamkeit der Impfstoffe nicht.
Die bereits mit der ersten Dosis erreichte Schutzwirkung stütze die Entscheidung, den Abstand zwischen der ersten und zweiten Dosis auf zwölf Wochen auszudehnen, sagte Koen Pouwels, einer der beteiligten Wissenschaftler der Universität Oxford. Die neue Analyse lege jedoch auch nahe, dass Geimpfte eine Infektion – in beschränktem Maße – weitergeben könnten. Das gehe daraus hervor, dass die Zahl asymptomatischer Fälle nicht in gleichem Maße vermindert wird wie die Zahl der Krankheitsfälle. »Das unterstreicht die Notwendigkeit für jeden, die Regeln weiter zu befolgen, um das Risiko von Ansteckungen zu minimieren«.
Bis Juli sollen 70 Prozent der erwachsenen EU-Bürger geimpft werden
14.15 Uhr: Ein Großteil der EU-Bürger kann nach Einschätzung von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen deutlich früher gegen das Coronavirus geimpft werden als ursprünglich gedacht. Sie sei zuversichtlich, dass es im Juli genügend Impfstoff gebe, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu impfen, sagte sie bei einem Besuch des Pfizer-Werks im belgischen Puurs. Bislang war dieses Ziel für den 21. September angepeilt.
Zuletzt hatte bereits EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton in Aussicht gestellt, dass bis Mitte Juli ausreichend Impfstoff an die EU-Staaten geliefert werden würde, um rund 70 Prozent der Erwachsenen zu schützen.
Das erste EU-Impfziel hatten Deutschland und viele andere Mitgliedstaaten deutlich gerissen. Eigentlich sollten bis Ende März mindestens 80 Prozent der Über-80-Jährigen sowie 80 Prozent des Personals in Gesundheits- und Sozialberufen in den EU-Staaten geimpft sein. Doch blieb ein Großteil der Länder deutlich unter diesem Wert.
Putin ruft erneut Coronaferien in Russland aus
14.10 Uhr: Im Kampf gegen das Coronavirus hat Russlands Präsident Wladimir Putin erneut eine landesweite arbeitsfreie Zeit ausgerufen. Er werde ein entsprechendes Dekret noch am selben Tag unterzeichnen, sagte Putin am Freitag bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit der Leiterin der russischen Gesundheitsbehörde Rospotrebnadsor, Anna Popowa. »Wenn Sie denken, dass das nötig ist, machen wir es«, sagte der Staatschef.
Demnach soll in der Zeit zwischen dem 1. und 10. Mai nicht gearbeitet werden. Die Infektionszahlen gehen in Russland nach Angaben der Gesundheitsbehörde zwar zurück, der Rückgang habe sich in den vergangenen Wochen jedoch verlangsamt. Mit der arbeitsfreien Zeit soll nach den Worten von Behördenchefin Popowa vor allem die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und damit die Zahl der Kontakte reduziert werden.
In den vergangenen Tagen waren in Moskau mehr als 2000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet worden, landesweit waren es im April täglich bis zu 9000 Fälle.
Bayerische SPD klagt wegen Maskenaffäre gegen Söders Regierung
14.05 Uhr: Der bayerische SPD-Landtagsabgeordnete Florian von Brunn hat mit Unterstützung seiner Fraktion Klage gegen die Regierung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wegen der Maskenaffäre der Union eingelegt. Von Brunn zog nach eigenen Angaben vom Freitag vor den bayerischen Verfassungsgerichtshof, weil Söders Regierung mehrfach Anfragen nur unzureichend beantwortet und damit aus seiner Sicht das Fragerecht von Abgeordneten verletzt habe.
»Es ist doch offensichtlich, dass hier vertuscht werden soll – Söders angebliche Transparenz ist nur billige Fassade«, erklärte von Brunn. Vor zwei Wochen sei seine letzte Frist zur vollständigen Beantwortung seiner letzten Anfrage abgelaufen. Es seien wesentliche Fragen unbeantwortet geblieben, etwa wer die Maskengeschäfte eingefädelt habe und ob auch Minister oder Staatssekretäre aus der Landesregierung beteiligt gewesen seien.
Die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt wegen eines Korruptionsverdachts im Zusammenhang mit Geschäften mit Schutzmasken. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen der lange für die CSU im Bundestag sitzende Abgeordnete Georg Nüßlein und der lange für die CSU im bayerischen Landtag sitzende Abgeordnete Alfred Sauter. Nüßlein trat mittlerweile aus der CSU aus, Sauter verließ die CSU-Landtagsfraktion.
Niederländische Mediziner warnen vor Einsatz von Triage-Kommissionen
14.00 Uhr: Die Corona-Infektionszahlen in den Niederlanden sind extrem hoch. Nun warnen Mediziner vor dem Äußersten: Bereits in der kommenden Woche drohe der »Code Schwarz« – mit drastischen Folgen. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
München bleibt Spielort der Fußball-Europameisterschaft
13.45 Uhr: München bleibt Ausrichterstadt der Fußball-EM. Die Uefa bestätigte der bayerischen Landeshauptstadt, dass sie Spielort der drei Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft sowie eines Viertelfinales bleibt. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
OVG kippt Ausgangssperren in Mecklenburg-Vorpommern
13.35 Uhr: Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Greifswald hat die in der Corona-Landesverordnung Mecklenburg-Vorpommerns verankerte Ausgangssperren für Regionen mit hohen Corona-Inzidenzen gekippt. Es bewertete sie als unverhältnismäßigen und schwerwiegenden Eingriff in die allgemeine Handlungsfreiheit, wie es in einer Mitteilung vom Freitag hieß. Ab Samstag treten allerdings schon Ausgangssperren gemäß dem jüngst geänderten Bundesinfektionsschutzgesetz in Kraft.
Nach dem Urteil sind die in mehreren Regionen des Landes geltenden Ausgangssperren nur für kurze Zeit außer Kraft. Das in dieser Woche beschlossene Bundesinfektionsschutzgesetz tritt ab Samstag 0 Uhr in Kraft. Es sieht solche Beschränkungen für Regionen vor, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz-Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner zuletzt an drei aufeinander folgenden Tagen die Schwelle von 100 überschritten hat.
Gruppe aus Jugendparteiverbänden fordert bessere psychische Versorgung
13.00 Uhr: Eine Initiatorengruppe der Jugendverbände von Union, SPD, Linken, Grünen und FDP fordert eine bessere psychische Gesundheitsversorgung für Jugendliche und junge Erwachsene. Ein Antrag der ungewöhnlichen Kooperation soll bei den Parteien eingebracht werden. Er liegt dem SPIEGEL vorab vor. »Die Coronapandemie verschlechtert die ohnehin schon defizitäre Versorgung im psychiatrischen und psychotherapeutischen Bereich weiter.« Die Anzahl psychisch Erkrankter steige, während Hilfsangebote wegfielen, schreibt die Gruppe, an der mehrere Vorstandsmitglieder der Jugendverbände beteiligt sind. Dazu gehören etwa Berlins JU-Chef Christopher Lawniczak, der Solid-Vorsitzende Felix Schulz sowie die Juso-Vize aus Schleswig-Holstein Maybrit Venzke.
Gefordert werden mehr Schulpsychologen, die Finanzierung von konfessionsunabhängiger Jugendseelsorge und ein Ausbau an Studienplätzen für Psychologie und Psychotherapie. Gerade auf dem Land soll die Anzahl der Therapieplätze erhöht werden, unterstützt werden soll das auch durch Therapiegespräche via Videotelefonie. Ebenso solle es umfangreiche Kampagnen geben, um »allgemeinen Tabus und der breiten Unkenntnis über psychische Erkrankungen etwas entgegensetzen«.
20 bis 30 Prozent aller Jüngeren seien von psychischen Erkrankungen betroffen, schreibt die Initiatorengruppe. »Da dreiviertel aller Betroffenen momentan innerhalb eines Jahres keinen Therapieplatz erhalten«, sei Veränderung dringend notwendig, heißt es in dem Antrag.
Japan verhängt erneut Notstand über Olympiastadt Tokio
12.46 Uhr: Japan hat wegen steigender Coronainfektionen zum dritten Mal den Notstand für die Olympiastadt Tokio erklärt. Ministerpräsident Yoshihide Suga gab die Entscheidung wie erwartet am Freitag bekannt, drei Monate vor den geplanten Olympischen Spielen. Außer Tokio ordnete Suga den von Sonntag bis zum 11. Mai geltenden Notstand auch für Osaka sowie Kyoto und die Präfektur Hyogo an.
In diesen Zeitraum fällt die sogenannte »Goldene Woche«, eine Aneinanderreihung nationaler Feiertage, in der normalerweise Millionen Japaner auf Reisen gehen. »Wir müssen gezielt Maßnahmen ergreifen, während viele Menschen während der Goldenen Woche in der Pause sind, um das Virus unter Kontrolle zu bringen«, sagte Suga.
Dazu gehört die Aufforderung an Restaurants, bereits um 20.00 Uhr zu schließen. Jene Einrichtungen wie Bars, die Alkohol ausschenken oder Karaokeunterhaltung anbieten, sollen vorübergehend ganz schließen. Auch größere Kaufhäuser und Shopping-Zentren sollen in der Zeit geschlossen bleiben. Ein harter Lockdown ist der Notstand zwar nicht. Besucher von Großveranstaltungen sollen jedoch ausgeschlossen werden. Bahn- und Busbetreiber sollen zudem gebeten werden, ihre Dienste am Abend früher einzustellen und den Betrieb an Wochenenden und Feiertagen einzuschränken. Von dem erneuten Notstand ist rund ein Viertel der 126 Millionen Einwohner und ein Drittel der Wirtschaft betroffen.
Kurz vor den geplanten Olympischen Spielen verhängt Japan damit zum inzwischen dritten Mal über Tokio den Notstand. Grund ist die starke Ausbreitung neuer Virusvarianten. Eine Absage der Spiele schlossen die Gastgeber und das Internationale Olympische Komitee aus.
Am Donnerstag war es zum ersten offiziellen Coronafall beim landesweiten olympischen Fackellauf gekommen.
Erstimpfung reduziert Coronarisiko um zwei Drittel
12.25 Uhr: 33 Millionen Menschen in Großbritannien wurden bislang mit einer Dosis gegen Corona geimpft. Sowohl ihr Krankheits- als auch ihr Infektionsrisiko ging dadurch deutlich zurück. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
Indische Krankenhäuser senden Hilferufe wegen fehlenden Sauerstoffs
12.15 Uhr: Angesichts der hohen Zahl von Coronapatienten haben indische Krankenhäuser am Freitag Hilferufe wegen fehlenden Sauerstoffs zur künstlichen Beatmung gesendet. »SOS – weniger als eine Stunde Sauerstoffvorräte übrig im Max Smart Hospital und Max Hospital Saket«, schrieb eine der größten Ketten von Privatkrankenhäusern im Onlinedienst Twitter. »Mehr als 700 Patienten aufgenommen, brauchen sofortige Hilfe.« Premierminister Narendra Modi sollte am selben Tag eine Reihe von Krisensitzungen abhalten.
Die Behörden meldeten am Freitag weitere 330.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und 2000 weitere Todesfälle. Indien erlebt derzeit eine neue Coronawelle, allein in diesem Monat wurden bereits mehr als vier Millionen Neuinfektionen registriert.
Das ohnehin seit Jahrzehnten unterfinanzierte Gesundheitssystem ist von der hohen Zahl an Corona-Patienten überfordert, es fehlt an Sauerstoff, Medikamenten und Betten. Vor wenigen Tagen starben 22 Covid-19-Patienten im Bundesstaat Maharashtra, als die Sauerstoffzufuhr ihrer Beatmungsgeräte wegen eines Lecks abbrach.
Für den zuletzt massiven Anstieg der Infektionszahlen werden eine doppelte Mutation des Coronavirus sowie religiöse, politische und sportliche Massenveranstaltungen verantwortlich gemacht. In der Hoffnung, in der Coronakrise sei das Schlimmste vorbei, hatten die indischen Behörden Anfang des Jahres die meisten Auflagen gelockert und Veranstaltungen von riesigen Hochzeitsfeiern über Cricketspiele bis zu religiösen Versammlungen wieder erlaubt.
Bundestag setzt Schuldenbremse für Rekordverschuldung aus
11.10 Uhr: Der Bundestag setzt für die in diesem Jahr geplante Rekordneuverschuldung von rund 240 Milliarden Euro erneut die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse aus. In namentlicher Abstimmung gibt es 370 Ja- und 78 Nein-Stimmen. 184 Abgeordnete enthalten sich, teilt Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth mit. Damit ist der Weg frei, die Neuverschuldung nochmals zu erhöhen um rund 60 Milliarden Euro auf gut 240 Milliarden Euro. Die Aussetzung der Schuldenbremse ist laut Grundgesetz-Artikel 115 möglich in einer »außergewöhnlichen Notsituation«, die von der Koalition mit der Coronapandemie begründet wird.
Mehr als 22 Prozent Erstimpfungen in Deutschland
11.05 Uhr: In Deutschland sind 22,2 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag hervor (Stand: 23.4., 8 Uhr).
So verabreichten alle Stellen bislang insgesamt etwa 24,3 Millionen Impfungen, wovon knapp 18,5 Millionen Erstimpfungen und weitere gut 5,8 Millionen Zweitimpfungen waren. Demnach stieg die Quote der vollständig Geimpften leicht auf sieben Prozent.
Alle Bundesländer sind bei den Erstimpfungen mittlerweile über die 20-Prozent-Marke gekommen. Die höchste Quote haben Bremen und das Saarland mit 24,7. Hessen liegt mit 20,2 Prozent noch leicht zurück. Den höchsten Anteil an Zweitimpfungen kann Thüringen mit 8,9 Prozent vorweisen.
95,3 Prozent der 25,5 Millionen bis vergangenen Sonntag gelieferten Impfungen wurden bis Donnerstag gespritzt. Den größten Anteil macht das Präparat »Comirnaty« von Biontech/Pfizer mit rund 17,6 Millionen Dosen aus. Von »Vaxzevria« – dem Präparat von AstraZeneca – wurden fast sechs Millionen Dosen geliefert und weitere etwa 1,9 Millionen Dosen von Modernas »Covid-19 Vaccine«.
Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft.
Gastgewerbe fordert Aussetzung der Insolvenzantragspflicht
11.00 Uhr: Das Gastgewerbe fordert die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für bestimmte Firmen. »Es kann nicht sein, dass Unternehmen ab dem 1. Mai Insolvenz anmelden müssen, nur weil die staatlichen Hilfen (...) nicht rechtzeitig bei ihnen angekommen sind«, sagt der Präsident des Branchenverbands Dehoga, Guido Zöllick. Hotels und Restaurants kämpften wegen des Lockdowns ums Überleben. Zöllick kritisiert, dass das Infektionsschutzgesetz keine finanzielle Entschädigung für geschlossene Betriebe vorsehe. Der Dehoga-Chef fordert die Bundesländer dazu auf, »die Öffnungen unserer Branche verlässlich zu planen«.
WHO zieht negative Jahresbilanz der Initiative für globale Impfgerechtigkeit
10.45 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zieht ein Jahr nach dem Start der Initiative Covax für eine weltweite gerechte Verteilung der Impfstoffe eine desaströse Bilanz. »Fast 900 Millionen Dosen wurden weltweit verabreicht. Davon entfielen über 81 Prozent auf Länder mit mittlerem oder hohem Durchschnittseinkommen, während Länder mit niedrigem Einkommen nur 0,3 Prozent erhalten haben«, erklärt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Ministerpräsident Hans hält trotz Bundesnotbremse an ›Saarland-Modell‹ fest
10.40 Uhr: Auch wenn das Saarland ab Samstag wegen der Bundesnotbremse in weiten Teilen zurück in den Lockdown muss: Das Saarland-Modellprojekt, das auf Öffnungen auf der Basis von Tests setzt, ist nicht vom Tisch. »Wir halten auch weiterhin an unserem Modell fest«, teilte der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) mit. »Das Saarland-Modell ist ein langfristig angelegtes Management-Modell, mit dem wir die Coronapandemie nachhaltig kontrollieren werden.« Anreize zum Testen seien »ein Schlüssel in der Pandemiebekämpfung«.
Dennoch: Mit der Bundesnotbremse wird das »Saarland-Modell« in drei von fünf Landkreisen und im Regionalverband Saarbrücken ab Samstag eine Zwangspause einlegen müssen. Denn dort liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an drei Tagen hintereinander über 100. Neben dem Regionalverband sind das die Kreise St. Wendel, Saarlouis und Neunkirchen.
In den derzeit noch verbleibenden zwei Landkreisen im Saarland, die unter dem Wert von 100 liegen oder diesen noch nicht drei Tage in Folge überschritten haben, gilt laut Landesregierung weiterhin das »Saarland-Modell« auf derzeit Ampelstufe gelb. Heißt: Dort sind Außengastronomie und andere Einrichtungen weiter geöffnet. Das Alkohol-Ausschankverbot wurde von 23 Uhr auf 22 Uhr herabgesetzt.
Zehn Prozent der Infizierten haben Long-Covid
10.35 Uhr: Der Vizepräsident des Robert Koch-Instituts, Lars Schaade, ruft dazu auf, die Einschränkungen weiterhin zu beachten. »Diese Wochen sind für uns alle schwer, umso wichtiger ist es, dass wir als Gesellschaft alle zusammenstehen«, sagt Schaade in Berlin. Derzeit steige die Zahl der Neuinfektionen vor allem in der Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen. Diese Gruppe sei genau wie Jugendliche zum Großteil noch nicht geimpft. Aber auch für Jüngere und Gesunde »ist dieses Virus nicht harmlos«, sagt Schaade. »Schwere Verläufe können auch bei Jüngeren auftreten.« Und jüngste Studien zeigten, dass zehn Prozent der Infizierten Long-Covid-Symptome aufwiesen.
Koalition macht laut DGB Erntearbeit »zur Hochrisikozone«
10.30 Uhr: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisiert, dass der Bundestag mit der Mehrheit von Union und SPD die Möglichkeit zur sozialversicherungsfreien Beschäftigung von ausländischen Saisonkräften von 70 Tagen auf 102 Tage ausgedehnt hat. »Union und SPD machen die Erntearbeit für mehr als 50.000 Menschen auch im zweiten Coronajahr wieder zur Hochrisikozone und knicken damit erneut vor den Lobbyisten der Landwirtschaft ein«, sagt DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel. »Billig, billig, billig – sollen die Arbeitskräfte sein, ohne die es in Deutschland keinen Spargel, keine Erdbeeren und keinen Wein geben würde.«
Bei den Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl im Herbst müsse die kurzfristige Beschäftigung ohne Sozialversicherung wieder auf Schüler und Studenten sowie auf höchstens 50 Tage im Kalenderjahr begrenzt werden.
Hochschulen fordern schnelle Klarstellungen bei Notbremsengesetz
10.20 Uhr: Die Hochschulen fordern von der Bundesregierung schnelle Klarstellungen im Zusammenhang mit der sogenannten Bundesnotbremse, die an diesem Freitag in Kraft tritt. Man hoffe auf zügige Klärung durch die angekündigten Rechtsverordnungen, sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Peter-André Alt, der Deutschen Presse-Agentur. »Für Präsenz erfordernde Lehrveranstaltungen und Prüfungen sowie für die Bibliotheksleihe sollten (...) unverzüglich Ausnahmeregelungen getroffen werden.«
In der Bundesnotbremse werden Hochschulen in einem Atemzug mit Schulen genannt: Überschreitet die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen den Schwellenwert von 100, so wird Wechselunterricht ab dem übernächsten Tag Pflicht. Ab 165 ist ab dem übernächsten Tag Präsenzunterricht verboten.
»Ein ›Wechselunterricht‹ ist an Hochschulen de facto nicht machbar; das Modell zielt auf Klassenverbände und ist für Hochschulen völlig untauglich«, sagte Alt. »Komplette Schließungen bedeuteten in etlichen Fächern den Ausfall ganzer präsenzgebundener Studienteile und damit erheblichen Zeitverlust für betroffene Studierende.« Alt warnte zudem vor Bibliotheksschließungen. Dies würde auch Lernfortschritte im Rahmen virtueller Lehrveranstaltungen behindern.
Der HRK-Präsident verwies auf einen Passus im Notbremse-Gesetz. Darin wird die Bundesregierung ermächtigt, Rechtsverordnungen mit Zustimmung von Bundestag und Bundesrat zu erlassen, die »Präzisierungen, Erleichterungen oder Ausnahmen« von den Notbremse-Regeln vorsehen.
DFB-Pokalfinale in Berlin ohne Zuschauer
10.13 Uhr: Das Endspiel des DFB-Pokals der Männer am 13. Mai in Berlin wird erneut ohne Fans stattfinden. Ein Antrag auf Zuschauerzulassung sei nicht rechtzeitig möglich, teilte der DFB mit. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
Onlineumfrage: Ein Drittel der Intensivpfleger will Arbeitsstelle aufgeben
10.00 Uhr: Wie das Ärzteblatt berichtet, wollen 31 Prozent der nichtärztlichen Mitarbeiter in den Intensivstationen, Notaufnahmen und im Rettungsdienst in den kommenden zwölf Monaten ihre Arbeitsstelle aufgeben. Bei den ärztlichen Mitarbeitern sind es 19 Prozent.
Das geht aus einer Onlineumfrage der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) hervor, an der sich zwischen dem 5. und dem 16. April 1.321 Mitarbeitende von Intensivstationen, Notaufnahmen und vom Rettungsdienst beteiligten.
Tschentscher findet Coronaregeln zu lasch
09.50 Uhr: Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hält das neu geregelte Infektionsschutzgesetz für nicht konsequent genug. »Das Gesetz hat einen positiven Teil: Es gibt jetzt eine verbindliche Notbremsenregelung für ganz Deutschland, einschließlich der Ausgangsbeschränkung«, sagte Tschentscher den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. »Der Nachteil ist, dass diese Ausgangsbeschränkung aufgeweicht wurde – sie ist dadurch nur noch grenzwertig sinnvoll und bedingt wirksam.«
Auch das Einkaufen durch Click & Meet halte er nicht für sinnvoll. Das am Donnerstag verabschiedete und am Wochenende in Kraft tretende Gesetz sei im Zuge der Beratung im Bundestag schlechter geworden als der ursprüngliche Entwurf.
Hamburgs CDU-Chef Ploß fordert schnellstmögliche Aufhebung der Impfpriorisierung
09.45 Uhr: Der Bundestagsabgeordnete und CDU-Landesvorsitzende in Hamburg Christoph Ploß fordert eine massive Beschleunigung bei den Impfungen und sofortiges Handeln. »Die Nutzung aller Impfstoffbestände, die aktuell für Zweitimpfungen zurückgehalten werden, darf vor dem Hintergrund der angekündigten hohen Liefermengen kein Tabu mehr sein«, sagte Ploß dem SPIEGEL. »Darüber hinaus muss auch die sehr bürokratische Impfpriorisierung schnellstmöglich fallen, um endlich schneller impfen zu können.« Er werde auf allen Ebenen »weiter Druck machen«, damit dies geschehe, so der CDU-Politiker.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Donnerstag Erwartungen zu einer bundesweiten Aufhebung der Impfpriorisierung in den nächsten Tagen zunächst gedämpft. Er gehe »Stand heute davon aus, dass wir im Juni die Priorisierung werden aufgeben können«, sagte Spahn, und: »Wenn es früher ist, bin ich froh. Wir sollten aber keine Erwartungen wecken, die nachher enttäuscht werden.«
Coronakrise reißt tiefes Loch in britischen Staatshaushalt
09.30 Uhr: Die Coronapandemie und die Reaktion darauf haben den britischen Staatshaushalt tief in die roten Zahlen gerissen. Die Neuverschuldung stieg im abgelaufenen Fiskaljahr (März) auf 303,1 Milliarden Pfund (349,2 Milliarden Euro), wie das Statistikamt ONS in London bekannt gab. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947. Die Defizitquote, also die Neuverschuldung im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung, stieg auf 14,5 Prozent. Das ist laut ONS die höchste Quote seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
Die Schuldenquote, die die Gesamtverschuldung zur Wirtschaftsleistung ins Verhältnis setzt, stieg auf 97,7 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Anfang der 1960er-Jahre.
Die Steuereinnahmen des Staates gingen um 34,2 Milliarden auf 523,6 Milliarden Pfund zurück. Die Staatsausgaben schossen um 203,2 Milliarden auf 941,7 Milliarden Pfund in die Höhe. Allein 78,2 Milliarden Pfund entfielen auf coronabedingte Ausgaben zur Stützung des Arbeitsmarkts.
Kritik an Schauspieler-Aktion gegen Coronapolitik
09.25 Uhr: Hans-Georg Maaßen ist begeistert, aus der AfD kommt Zustimmung – aber viele Prominente zeigen sich entsetzt über die Aktion #allesdichtmachen etlicher Künstler. Nora Tschirner und andere finden deutliche Worte. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
Linkenvorsitzende Wissler kritisiert hohe Schwelle für Schulschließungen
09.20 Uhr: Die Linkenvorsitzende Janine Wissler hat den Inzidenzwert von 165 als neue bundesweite Schwelle für das Aussetzen des Präsenzunterrichts an Schulen scharf kritisiert. »Die Idee, Schulen jetzt bis zu einer Inzidenz von 165 offenzuhalten, kann nur bedeuten, dass die Pandemie sich weiterhin völlig unkontrolliert ausbreitet«, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Lehrende und Lernende würden einem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt.
Bei der Frage der Schulöffnung stünden wichtige Abwägungen gegeneinander, sagte Wissler. »Aber wenn es ein Jahr lang nicht vorangeht, dann muss die Politik die Richtung ändern.« Die Linke-Chefin forderte eine schnellere Impfung von Beschäftigten an Schulen und Kitas und die flächendeckende Ausstattung von Schulen mit Luftfiltern. »Und wir brauchen Sofortmaßnahmen, um vor allem die Kinder zu erreichen, denen zurzeit der Zugang zum Distanzunterricht schwerfällt.«
Die bundeseinheitliche Notbremse zur Corona-Eindämmung, die am Samstag in Kraft tritt, schreibt in Regionen mit einer Inzidenz von mehr als 100 Wechselunterricht an den Schulen vor. Ab einer Inzidenz von 165 ist nur noch Distanzunterricht erlaubt.
Erneut Rekordwert an neuen Fällen in Indien
09.12 Uhr: In Indien melden die Behörden den zweiten Tag hintereinander einen weltweiten Rekordwert an neuen Coronafällen. Demzufolge wurden in 332.730 weiteren Fällen Menschen positiv auf das Virus getestet. Weitere 2263 Menschen starben, die positiv getestet wurden. Auch dies ist ein Höchstwert. Damit steigt die Zahl der Todesfälle auf 186.920. Die Gesamtzahl der Positiv-Tests liegt in dem Land mittlerweile über 16 Millionen.
Medizinethikerin Woopen fordert schnellere Impfung für sozial Benachteiligte
08.50 Uhr: Die Medizinethikerin Christiane Woopen hat vor wachsender sozialer Ungleichheit als Folge der Coronapandemie gewarnt. »Ich würde Impfmobile in sozial schwierige Viertel schicken«, sagte die Vorsitzende des Europäischen Ethikrats der »Rheinischen Post« vom Freitag. Die Impfungen müssten Familien und Arbeitsorte erreichen, wo es Probleme mit dem Abstandhalten gebe und »Menschen mit schlechtem Zugang zum Gesundheitssystem«.
Woopen sprach sich für eine Änderung der Impfreihenfolge aus. »Es gibt die sozialen Brennpunkte, wo Menschen beengt leben«, sagte sie. Es gebe aber auch die Lehrkräfte und Personen mit schweren Vorerkrankungen, die sehnsüchtig auf eine Impfung warteten. »Deshalb müssen wir Priorisierung mit Pragmatismus verbinden«, betonte die Wissenschaftlerin, die bis 2016 Vorsitzende des Deutschen Ethikrats war.
Bundesregierung will Indien wegen der dort grassierenden »Doppelmutante« hochstufen
08.49 Uhr: Wegen des Ausbruchs der Virusvariante B.167 will die Bundesregierung Indien heute zum »Hochinzidenzgebiet« erklären. Das erfuhr der SPIEGEL aus Regierungskreisen. Die Entscheidung wurde im Corona-Krisenstab vorbereitet und soll heute in Kraft treten.
Vor einer Einstufung als »Virusvariantengebiet« scheut Berlin noch zurück. Zum einen sei die Datenlage über die Gefährlichkeit der sogenannten »Doppelmutante« noch nicht aussagekräftig genug, heißt es. Zum anderen würde damit ein Beförderungsverbot einhergehen. Fluggesellschaften müssten ihren Betrieb dann weitgehend einstellen. Das könnte Folgen für die Impfstoffproduktion in Europa haben. Seit Beginn der Pandemie transportieren Passagierflugzeuge in ihren Frachträumen verstärkt Güter und Waren. Indien ist eines der Hauptproduktionsländer für Impfstoffkomponenten.
Der Corona-Krisenstab der Bundesregierung beobachtet die Entwicklung in Indien seit Wochen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass das asiatische Land demnächst doch noch zum Virusvariantengebiet hochgestuft wird, heißt es. Bis dahin können Passagiere aus Indien weiterhin über deutsche Flughäfen einreisen. Erst nach einer Einstufung als Virusvariantengebiet wäre das untersagt. Deutschen Staatsbürgern ist die Einreise jedoch erlaubt, egal in welche Corona-Kategorie ein Land eingestuft ist.
Nächtliche Ausgangssperre betrifft offenbar auch Durchreisen
08.47 Uhr: Die ab Samstag geltende bundeseinheitliche Notbremse zur Eindämmung der Coronapandemie untersagt einem Bericht zufolge die nächtliche Durchreise durch betroffene Landkreise. Diese Auffassung wird in einem Kurzgutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags vertreten, wie die »Bild«-Zeitung am Freitag berichtete.
Dabei geht es um die Interpretation der nächtlichen Ausgangssperre, die für Landkreise mit einer Inzidenz über 100 gilt. Gemäß der Gesetzesbegründung sei in diesem Fall »zwischen 22 Uhr und 5 Uhr der Aufenthalt in Fortbewegungsmitteln untersagt«, zitierte die Zeitung aus dem Gutachten. Es seien ausdrücklich »auch öffentliche Verkehrsmittel von der Ausgangsbeschränkung erfasst«.
Weiter heißt es dem Bericht zufolge in dem Dokument: »Daraus folgt, dass eine Durchreise durch Gebiete, in denen die Ausgangssperre gilt, nur dann gestattet« sei, wenn Ausnahmen vorlägen.
»Wer keine Ordnungswidrigkeit begehen will, darf während der Ausgangssperre die betroffenen Landkreise weder im Auto, mit der Bahn oder sogar dem Flugzeug durchqueren«, sagte Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) der Zeitung. »Die Bundesregierung muss jetzt schnellstens klären, wie ihre Regelung umgesetzt werden soll.«
Dem Zeitungsbericht zufolge stellt die Regelung auch Flughäfen vor Probleme. Passagiere könnten für Nacht- und Frühflüge in den Stunden der Ausgangssperre nicht anreisen. Auch könnten im Fall hoher Inzidenzen in der fraglichen Region keine Nachtflüge abheben.
Regeln in Schleswig-Holstein laut Günther strenger als »Bundesnotbremse«
08.32 Uhr: Auch Schleswig-Holstein wird die sogenannte Bundesnotbremse umsetzen. Das kündigt Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) im ZDF an. Allerdings seien die Regeln in dem Bundesland, das die mit Abstand niedrigsten Infektionswerte in Deutschland aufweist, schon heute wesentlich strenger. Präsenzunterricht in Schulen endet etwa schon ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100. Der Bundestag hat beschlossen, dass die Grenze bei 165 liegen soll. Ausgangssperren habe man bereits in Flensburg umgesetzt. Allerdings sei dort der sehr hohe Inzidenz-Wert von mehr als 200 vor allem wegen strikter Kontaktbeschränkungen drastisch gesunken.
Schleswig-Holstein wird zudem nach Angaben des Ministerpräsidenten AstraZeneca-Impfdosen aus Dänemark nutzen. Der EU-Nachbar will den Impfstoff wegen Thrombose-Gefahren nicht mehr einsetzen. In Schleswig-Holstein könnten damit zwei Prozent der Bevölkerung geimpft werden, sagte Günther. Schleswig-Holstein werde aber anders als einige andere Bundesländer die Impfpriorisierung nicht aufheben und den Impfstoff vor allem für Personen im Alter von 60 und älter einsetzen.
Ungarn rechnet nächste Woche mit Impfquote von 40 Prozent
08.27 Uhr: In Ungarn sollen Ministerpräsident Viktor Orbán zufolge Mitte nächster Woche 40 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft sein. Damit würden zugleich weitreichende Öffnungsschritte auf dem Weg hin zur Normalität möglich, sagt Orbán im staatlichen Hörfunk. Ab der nächsten Woche dürften die Inhaber von Impfausweisen unter anderem wieder Hotels, Restaurants, Theater, Kinos, Fitness-Studios, Sportveranstaltungen und Schwimmbäder besuchen. Ungarn hat als erstes Land der Europäischen Union und ohne EU-Zulassung auch Impfstoff aus Russland und China eingesetzt.
Kanada stoppt Flüge aus Indien und Pakistan
05.50 Uhr: Angesichts zahlreicher Coronafälle bei Reisenden aus Indien und Pakistan hat Kanada Flüge aus diesen beiden Ländern vorerst verboten. Verkehrsminister Omar Alghabra sagte, das Verbot trete am Donnerstagabend (Ortszeit) in Kraft, gelte nicht für Frachtflüge und bleibe zunächst 30 Tage lang bestehen.
Indien verzeichnet derzeit einen massiven Anstieg der Infektionszahlen. Am Donnerstag hatte das Gesundheitsministerium in Neu-Delhi fast 315.000 neue Coronafälle binnen 24 Stunden gemeldet – die bisher höchste weltweit registrierte Tageszahl.
Für den massiven Anstieg werden eine doppelte Mutation des Coronavirus sowie religiöse, politische und sportliche Massenveranstaltungen verantwortlich gemacht. Verschärft wird die Situation durch die Zustände in den Krankenhäusern, in denen die Sauerstoffvorräte zur Versorgung von Covid-19-Patienten knapp sind.
Zooverband: »Größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg«
05.40 Uhr: Deutsche Zoos haben nach Verbandsangaben seit Beginn der Pandemie Millionenverluste gemacht. »Wenn man jetzt weiß, dass die täglichen Kosten für Zoos sehr hoch sind, kann man sicherlich nachvollziehen, dass dies die größte Krise für die deutschen Zoos seit dem Zweiten Weltkrieg ist«, sagte Sebastian Scholze, Pressesprecher des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Pfleger und Veterinäre kümmerten sich um die Tiere, auch wenn keine Besucher kommen. »Ein Zoo lässt sich nicht so einfach herunterfahren wie vielleicht ein Autowerk«, so Scholze. Mehrere Zoos gaben dem RND gegenüber an, dass unter anderem bei Bau- und Modernisierungsvorhaben gespart werde. Die Versorgung der Tiere leide nicht.
Der Verband der Zoologischen Gärten pocht auf finanzielle Unterstützung bei längeren pandemiebedingten Zooschließungen: »Nach den vielen Monaten der Schließung vor allem zuletzt im Winter und für den Fall, dass also Zoos wieder über längere Zeit geschlossen werden müssen, halten wir mit Nachdruck an unserer Forderung nach einem nationalen, finanziellen Hilfsprogramm zugunsten der Zoos fest«, forderte Präsident Jörg Junhold einer Mitteilung zufolge.
Die Änderung des Infektionsschutzgesetzes könnte nun etwas Erleichterung bringen. Die Außenbereiche von Zoos und botanischen Gärten sollen für Besucher mit aktuellem Negativ-Test auch dann offenbleiben, wenn die Bundesnotbremse greift, also die Ansteckungen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegen.
RKI registriert 27.543 Neuinfektionen, Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 164,0
05.05 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen einem Tag 27.543 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.05 Uhr wiedergeben. In der Zahl der gemeldeten Neuinfektionen könnten Nachmeldungen aus Nordrhein-Westfalen vom Vortag enthalten sein. Eine größere Anzahl von Meldungen der NRW-Gesundheitsämter war zuvor aufgrund technischer Schwierigkeiten nicht vollständig übermittelt worden.
Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 265 neue Todesfälle verzeichnet. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Am Freitag vor einer Woche hatte das RKI binnen einem Tag 25.831 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 247 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 164,0. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 161,1 angegeben. Bisher kann laut RKI anhand der Sieben-Tage-Inzidenz der vergangenen Tage noch nicht abgeschätzt werden, ob sich der ansteigende Trend der vergangenen Woche fortsetzt.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.245.253 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.865.000 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 81.158.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag nach dem RKI-Lagebericht von Donnerstagabend bei 1,01 (Vortag: 0,94). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Amtsärzte-Verbandschefin findet Verhalten nach Schnelltest teils kritisch
04.25 Uhr: Das Verhalten mancher Menschen nach einem Corona-Schnelltest birgt nach Erfahrung einer Expertin Risiken. »Wir wenden jetzt massenhaft diese Schnelltests an, aber die Menschen sind nicht über die Konsequenzen und das richtige Verhalten aufgeklärt. Da verbreitet sich das Virus und wir sehen gar nicht mehr, wie«, sagte die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert, der dpa. Sie sehe eine Gefährdung. »Mit dem Thema Testungen müssen wir uns noch mal sehr kritisch auseinandersetzen.«
Teichert berichtete von falschen Schlüssen, die Menschen nach positiven wie negativen Testergebnissen zögen. »Ich habe mehrfach erlebt, dass Menschen positive Ergebnisse bekommen und dann extrem verunsichert sind. Statt sich zu isolieren, besorgen sie sich erst einmal weitere Tests, weil sie dem ersten Ergebnis misstrauen.« Dabei könnten sie das Virus weiterverbreiten. Die empfohlenen Handlungsanweisungen müssten bekannter werden: Es sei teils nicht bekannt, »dass jeder, der positiv getestet ist, erst einmal als potenziell infektiös gilt – bis zum Beweis des Gegenteils«.
Ebenso habe sie erlebt, dass Kontaktpersonen von Infizierten einen Schnelltest machten und nach einem negativen Ergebnis glaubten, nichts weiter unternehmen zu müssen, schilderte die Fachärztin für Öffentliches Gesundheitswesen. »Da laufen uns viele Infizierte unter dem Radar weg«, sagte Teichert. Im Fall eines negativen Tests müsse man grundsätzlich bedenken, dass das Ergebnis »nur für einige Stunden gültig ist«.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte wiederholt mitgeteilt, dass man sich nach einem negativen Testergebnis nicht in falscher Sicherheit wiegen und auf Schutzmaßnahmen verzichten dürfe. Es sei durchaus möglich, dass ein Infizierter am Tag nach einem negativen Antigentest-Ergebnis ein positives Ergebnis bekomme, hieß es in einer RKI-Publikation von Ende Februar über Selbsttests. Bei einem positiven Ergebnis seien »häusliche Absonderung« und eine telefonische Kontaktaufnahme mit dem Hausarzt oder einem geeigneten Testzentrum geboten, um einen PCR-Test zum Abklären des Coronaverdachts in die Wege zu leiten.
Braun bestätigt Aufhebung von Impfpriorität
04.15 Uhr: Kanzleramtsminister Helge Braun bestätigt die Pläne der Bundesregierung, die Impf-Priorisierung Anfang Juni aufzuheben und so breitere Gruppen vor dem Coronavirus schützen zu können. »Wir bekommen momentan wirklich von Woche zu Woche mehr Impfstoff«, sagt der CDU-Politiker der »Augsburger Allgemeinen«. Und das könnte für viele Menschen bedeuten, dass sie sich deutlich früher impfen lassen können als vielleicht befürchtet.
Der Zeitplan sieht Braun zufolge folgendermaßen aus: »Wenn die Hersteller, so liefern, wie sie es uns versprochen haben, dann werden wir im Laufe des Mai so viel Impfstoff bekommen, dass wir allen, die eine Priorisierung haben, ein Impfangebot machen können«, sagt Braun. Und dann könne ab Juni begonnen werden, über die Betriebsärzte und über die Hausärzte auch die breite Bevölkerung zu impfen.
Neuer Rekord an Todesfällen in Argentinien
03.05 Uhr: Zu Beginn des Herbstes auf der Südhalbkugel hat die zweite Corona-Welle Argentinien hart getroffen: Mit 537 Toten innerhalb von 24 Stunden verzeichnete das südamerikanische Land den Tag mit den meisten Covid-19-Opfern seit Beginn der Pandemie vor gut einem Jahr, wie das Gesundheitsministerium in Buenos Aires am Donnerstag mitteilte. Zeitgleich wurden 27.216 Neuinfektionen gemeldet – einer der höchsten Werte des vergangenen Jahres. Insgesamt haben sich in Argentinien rund 2,8 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, über 60.000 Patienten sind bislang im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
Nach einem der längsten Lockdowns weltweit im vergangenen Jahr verhängte die argentinische Regierung zuletzt für große Teile des südamerikanischen Landes wieder strenge Ausgangsbeschränkungen. Im Großraum Buenos Aires gilt von 20 Uhr bis 6 Uhr eine Ausgangssperre. Alle sozialen, sportlichen, kulturellen und religiösen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sind untersagt. Schulen und Kindergärten sollen bis Ende April schließen.
Erneuter Lockdown in Regionen Japans
02.25 Uhr: Drei Monate vor dem Beginn der Olympischen Spiele versucht Japan, ein Wiederaufleben der Pandemie mit einem erneuten Lockdown zu verhindern. In Tokio, Osaka und zwei anderen Präfekturen gelte für den Zeitraum vom 25. April bis zum 11. Mai der Ausnahmezustand, sagt Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura. Gaststätten, die Alkohol ausschenken, müssten schließen und große Sportveranstaltungen könnten nur ohne Zuschauer stattfinden.
Hausärzteverband: Ende der Impfpriorisierung im Juni ist »niederschmetternd«
01.55 Uhr: Aus Sicht des Deutschen Hausärzteverbands kommt das für den Frühsommer angekündigte Ende der Impfpriorisierung enttäuschend spät. Es sei »eine niederschmetternde Nachricht für alle, die gehofft hatten, schneller aus der Pandemie herauszukommen«, sagt der Vize-Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Berthold Dietsche, den Zeitungen der »Funke Mediengruppe«.
Wäre frühzeitig und vor allem in größeren Mengen Impfstoff bestellt worden, dann hätte Deutschland das »Schneckentempo beim Impfen« längst hinter sich gelassen, sagte Dietsche. Denn sobald genug Impfstoff vorhanden sei, erledige sich eine Priorisierung ohnehin.
Ärztekammerpräsident fordert Auflösung von Reserven bei Impfdosen
0.40 Uhr: Die Bundesärztekammer fordert mehr Schnelligkeit beim Impfen gegen das Coronavirus. »Es ist nicht hinnehmbar, dass in Deutschland mehr als fünf Millionen Impfdosen ungenutzt gelagert werden, während sich täglich Tausende Menschen neu mit Corona infizieren«, sagte Ärztekammerpräsident Klaus Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das Ziel müsse es sein, schnellstmöglich viele Menschen gegen das Virus zu immunisieren. »Dafür müssen die in den Impfzentren zurückgehaltenen Reserven für die Zweitimpfung so weit wie möglich aufgelöst werden. Das ist aufgrund der erwartbaren Liefermengen im zweiten Quartal vertretbar.«
Alle weiteren ungenutzten Impfdosen sollten so schnell wie möglich an die Arztpraxen weitergegeben werden, forderte Reinhardt. Dort blieben in der Regel keine Impfstoffe liegen, auch weil die Impfverordnung den Ärzten Spielraum bei der Umsetzung der Impfreihenfolge einräume. Dass mehrere Bundesländer bei der Impfung der Vakzine von AstraZeneca auf eine Priorisierung verzichten, wertete Reinhardt als Vertrauensbeweis für die niedergelassenen Ärzte. »Ich hoffe sehr, dass wir bundesweit gänzlich auf Priorisierungen verzichten können, wenn, wie angekündigt, ab Ende Mai ausreichend Impfstoffe für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen«, sagte der Ärztepräsident.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Donnerstag in Aussicht gestellt, dass wohl im Juni die Priorisierung beim Impfen gegen das Coronavirus aufgehoben werden könnte. In Sachsen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin wurde der Impfstoff von AstraZeneca in dieser Woche für alle Altersgruppen freigegeben.
Initiative zum Kampf gegen Covid-19 braucht mehr Geld
0.25 Uhr: Die globale Initiative zur Bewältigung der Coronapandemie hat ein Jahr nach ihrer Gründung viel erreicht, aber es fehlt ihr Geld. Mitte April standen noch 22 Milliarden Dollar aus, um die geplanten Aktivitäten in diesem Jahr zu finanzieren, wie die Koordinatoren der Initiative ACT-Accelerator zum Jahrestag der Gründung berichten.
In den vergangenen zwölf Monaten sei dennoch viel erreicht worden: Das Programm habe unter anderem 15 klinische Studien zu möglichen Medikamenten gefördert, 65 Millionen bezahlbare Antigentests für ärmere Länder beschafft, in zwölf Impfstoffkandidaten investiert und sich bei Herstellern mehr als zwei Milliarden Impfdosen für die Teilnehmer des Programms gesichert.
Die Fachzeitschrift »The Lancet« kritisiert, dass die Finanzierung einem traditionellen Entwicklungshilfemodell gleiche, das vom Wohlwollen reicher Geber abhänge. Eine Alternative sei etwa eine zweiprozentige Vermögensteuer zur Finanzierung der globalen öffentlichen Gesundheit.
Corona-News am Freitag: US-Gremium: Impfungen mit Johnson & Johnson wieder aufnehmen - DER SPIEGEL
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