SAP ziehen nach den finalen Quartalszahlen weiter an. Der Kurs steigt 1,8 Prozent auf 118,78 Euro und markiert neue Jahreshochs. "Die Kurslücke vom Oktober bis 124,08 Euro ist noch nicht geschlossen", warnt Christian Henke von IG Markets. Hier liege nun ein "sehr massiver" Widerstand, erst darüber werde die Aktie aus charttechnischer Sicht interessant. Positiv sei, dass der Kurs nun das 50-Prozent-Retracement des Rückgangs von Anfang September bis Anfang November überwunden habe. Dieses lag bei 116,63 Euro. Das 61,8-Prozent-Retracement liege bei 122,93 Euro und sei damit fast mit der Gap-Oberkante identisch.
Bei einem nachhaltigen Anstieg über die Gap-Oberkante hinaus könnte der Kurs wieder Richtung Allzeithoch bei 143,32 Euro laufen, so Henke.
Bei 15.196 Punkten geht der Dax zur Wochenmitte aus dem Handel, immerhin 66 Zähler oder 0,4 Prozent über dem Dienstagsschluss. Ein Befreiungsschlag und der Aufgalopp in Richtung Allzeithoch? Vielleicht. Zum Start in den Donnerstagshandel kann der Dax zumindest weiter zulegen und gewinnt 0,5 Prozent auf 15.276 Zähler. Größere Kursbewegungen könnten am Nachmittag anstehen.
"Der Dax bringt sich in Stellung für die EZB-Entscheidung um 13.45 Uhr", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Wird man etwas zum Thema 'Tapering' sagen? Gemeint sind Aussagen zu einer möglichen Änderung der Geschwindigkeit der Aufkäufe von Staatsanleihen. Eine Reduzierung dürfte tendenziell negativ für den Dax und positiv für den Euro sein. Beides dürfte nicht im Interesse der EZB liegen", erläutert er. "Also erwartet man erst einmal nichts und spielt gewissermaßen 'Börsen-Mikado': Wer sich zuerst bewegt, verliert."
Meyer verweist zudem auf die Charttechnik:
"Sollte der Dax über die Marke von 15.312 Punkte steigen - sein Allzeithoch nach Ostern -, wäre der Weg nach oben in Richtung 15.500 wieder frei, so technische Analysten."
Renault profitiert in der Pandemie weniger als seine deutschen Konkurrenten von der Erholung der Autonachfrage. Der Umsatz des zweitgrößten französischen Autobauers sank zu Jahresbeginn um ein Prozent auf rund zehn Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilt.
Das ist das fünfte Quartal in Folge seit Ausbruch der Pandemie Anfang 2020, in dem die Erlöse des Konzerns gefallen sind. Der Absatz stieg leicht um ein Prozent auf 665.000 Fahrzeuge. Damit blieb Renault jedoch weit hinter dem Auslieferungsplus der Rivalen. Volkswagen etwa hatte den Absatz im ersten Quartal um mehr als 21 Prozent gesteigert.
Renault steckt mitten in der Restrukturierung und hatte im vergangenen Jahr einen Rekordverlust aufgehäuft.
Der schwedische LKW-Bauer hat zum Jahresauftakt besser abgeschnitten als erwartet. Der Vorstand warnte allerdings davor, dass der weltweite Chipmangel zum Bremsklotz werden könnte. Produktionsunterbrechungen seien nicht ausgeschlossen, erklärte Vorstandschef Martin Lundstedt.
Im ersten Quartal legte dank gestiegener Nachfrage das bereinigte Betriebsergebnis auf 11,82 (Vorjahr: 7,14) Milliarden schwedische Kronen zu. Analysten hatten lediglich mit 9,55 Milliarden Kronen gerechnet. Der Umsatz stieg auf 94 (91,44) Milliarden Kronen.
Der Kurs zieht laut ersten Indikationen an.
Die hohe Nachfrage nach teureren Modellen hat dem südkoreanischen Autokonzern im ersten Quartal ein deutliches Gewinnplus beschert. Der Nettogewinn sprang um 187 Prozent auf 1,3 Billionen Won (umgerechnet 968 Millionen Euro), wie Hyundai mitteilt.
Der Umsatz stieg um 8,2 Prozent. Der Autobauer profitierte vor allem davon, dass höherpreisige Modelle mit einer höheren Gewinnmarge wie SUVs und die Limousinen der Reihe Genesis stark gefragt waren. Zudem war Hyundai im ersten Quartal wegen seiner Vorräte vom globalen Halbleitermangel weniger stark betroffen als andere Autobauer. Inzwischen bekommen aber auch die Koreaner diesen zu spüren und mussten ebenfalls die Produktion vorübergehend aussetzen.
Marktteilnehmer rechnen zum Handelsstart mit weiter steigenden Kursen. Dax und Euro-Stoxx-50 werden nach der Stabilisierung vom Mittwoch etwa ein halbes Prozent höher erwartet.
Gestützt wird die Stimmung von den günstigen Vorlagen der US-Börsen und der asiatischen Märkte. "Entscheidend wird aber sein, wie sich die Europäische Zentralbank äußert", sagt ein Marktteilnehmer. Jede Andeutung von Tapering könnte die Stimmung wieder belasten. "Tapering wird kommen, die Frage ist nur, wann", so der Marktteilnehmer.
Die Bank of Canada sei nun bereits vorgeprescht, sie kürze die Anleihenkäufe zunächst um ein Viertel. In Australien wird dagegen noch um weitere Stimuli gerungen.
Im Vorfeld bleibt es im Umfeld ruhig: Der Euro notiert wenig verändert um 1,2035 Dollar und die Renditen kommen einen Tick zurück. Neben der EZB steht weiterhin die Berichtssaison zum ersten Quartal im Blick der Marktteilnehmer.
Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im März zum ersten Mal in diesem Jahr gestiegen. Sie lagen mit 70,28 Milliarden Euro 0,9 Prozent über dem Vorjahresmonat, als die Corona-Krise in Deutschland begann. In den ersten drei Monaten 2021 gab es allerdings noch ein Minus von 5,2 Prozent auf 171,88 Milliarden Euro, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Für das Gesamtjahr 2021 rechnen Experten mit einem Plus von 4,8 Prozent - wegen der sich allmählich verstärkenden Konjunkturerholung.
Europas größter Softwarehersteller hat das Tempo bei der Verlagerung seines Kerngeschäfts in die Cloud erhöht. Die Erlöse für das Flaggschiffprodukt S/4Hana Cloud stiegen im ersten Quartal währungsbereinigt um 36 Prozent auf 227 Millionen Euro, wie der Walldorfer Konzern mitteilt. Damit veröffentlichte er erstmals Zahlen zu dieser Entwicklung.
Die SAP-Tochter Qualtrics hat im ersten Quartal 2021 mehr umgesetzt als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Erlöse erhöhten sich um 36 Prozent auf 238,6 Millionen Dollar, wie der Datenanalyse-Software-Anbieter mitteilt. Der Nettoverlust weitete sich dagegen auf 199,9 Millionen Dollar von 44,8 Millionen Dollar aus.
Der Zusammenbruch des Großkunden Archegos hat der Credit Suisse rote Zahlen eingebrockt. In den ersten drei Monaten 2021 fuhr die Schweizer Großbank einen Verlust von 252 Millionen Franken ein, wie das Institut mitteilt.
Analysten hatten einer von der Bank selbst zusammengetragenen Umfrage zufolge mit einem Fehlbetrag von 722 Millionen Franken gerechnet. In der Vorjahresperiode hatte noch ein Gewinn von 1,3 Milliarden Franken in den Büchern gestanden. Verluste auf Kredite an die kollabierte Archegos Capital kosteten Credit Suisse rund 4,4 Milliarden Franken, weit mehr als jede andere beteiligte Bank. Für das zweite Quartal rechnet das Institut mit einer weiteren Belastung von rund 600 Millionen Franken durch den Fonds.
Die grüne Spitzenkandidatin Annalena Baerbock ist einer Umfrage zufolge die Favoritin der deutschen Wirtschaftselite für die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Das geht aus dem veröffentlichten repräsentativen Entscheiderpanel hervor, das vom Umfrageinstitut Civey für das Magazin "Wirtschaftswoche" erhoben wurde.
In der Frage nach der Kanzler-Direktwahl kommt demzufolge Baerbock unter Führungskräften auf 26,5 Prozent. Auf Platz zwei folgt FDP-Chef Christian Lindner mit 16,2 Prozent. Dahinter rangiert der Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet mit 14,3 Prozent. Am wenigsten Zustimmung erhält SPD-Spitzenmann Olaf Scholz mit 10,5 Prozent. Noch unentschieden sind 32,5 Prozent der Befragten. Civey befragte den Angaben zufolge am Dienstag und Mittwoch 1500 Führungskräfte aus Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst.
Die asiatischen Aktien setzen die Erholung der globalen Märkte nach einem starken Ausverkauf zu Beginn der Woche fort. "Insgesamt denke ich, dass die Märkte immer noch geneigt sind, Risiken einzugehen, und ich glaube nicht, dass wir das endgültige Rekordhoch auf dem US-Aktienmarkt oder bei den globalen Aktien gesehen haben", sagt Kyle Rodda, ein Marktanalyst bei IG in Melbourne. "Am Ende des Tages war (der Ausverkauf Anfang dieser Woche) nur ein Umsichschlagen der Märkte, da die Sahne von den Risikoanlagen abgeschöpft ist."
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt im Verlauf 2,1 Prozent höher bei 29.100 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index steigt um 1,5 Prozent und lag bei 1917 Punkten.
Die Börse in Schanghai liegt 0,1 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Schanghai und Shenzen verliert 0,1 Prozent.
Und so hat die Wall Street am Vorabend geschlossen:
Für Gesprächsstoff dürfte heute vor allem die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank sorgen. Es gilt zwar als ausgeschlossen, dass an der Zinnschraube gedreht wird. Doch die Notfall-Anleihenkäufe des Kaufprogramms PEPP sorgen für jede Menge Diskussionen. "Aufkommende Debatten darüber, wie lange mit einem höheren Tempo gekauft werden soll und wie schnell das Abschmelzen sein soll, könnten für etwas Dramatik sorgen", schreiben die Volkswirte der Investmentbank Morgan Stanley zur Zinssitzung.
Das auf 1,85 Billionen Euro angelegte und noch bis mindestens Ende März 2022 laufende Programm ist zurzeit die wichtigste Waffe der EZB gegen die Pandemiefolgen.
Einige der Zentralbanker hatten jüngst erstmals öffentlich über ein Abschmelzen der PEPP-Käufe ab dem dritten Quartal sinniert, sollte mit Fortschritten in den Impfkampagnen und einer Wiedereröffnung der Wirtschaft eine robuste Erholung einsetzen.
Auf Resonanz wird auch der von US-Präsident Joe Biden ausgerichteten Klimagipfel stoßen - und fossile und erneuerbare Energien dürften damit in den Fokus der Börsianer rücken. "Über das Klima hinaus entwickelt sich das Thema immer mehr als globaler diplomatischer Hebel der USA gegen China, der weit über die Bedeutung des US-Infrastrukturpakets hinausgeht", sagt ein Händler. Denn wenn Biden den US-Ausstoß von Treibhausgasen schon binnen 9 Jahren halbieren wolle, erzwinge das einen viel schnelleren und stärkeren Umbau der Wirtschaft, besonders der Energieversorgung.
Der Aktienmarkt dürfte dies mit Käufen in erneuerbaren Energien und entsprechendem Verkaufsdruck bei Aktien der Öl- und Gas-Industrie spielen. Gut sei dies auch für die lange vernachlässigte Atom-Industrie, da China für die Elektromobilität den Bau von Kernkraftwerken beschleunigen könnte. Chinas Staatschef Xi Jinping wird an dem Klimagipfel teilnehmen.
Derweil geht die Berichtssaison weiter. Heute legen unter anderem AT&T, American Airlines, die Credit Suisse, Nestlé, Volvo, Hyundai und Intel Quartalszahlen vor.
In Sachen Konjunkturdaten sind die chinesische Handelsbilanz für März, das April-Geschäftsklima aus Frankreich sowie der Index der US-Frühindikatoren März erwähnenswert.
Der Börsen-Tag:09:55 Endgültig: SAP zieht auf Jahreshoch - Analyst warnt - n-tv NACHRICHTEN
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