Im Dieselskandal fordert Volkswagen mehr als eine Milliarde Euro Schadensersatz von seinem früheren Konzernchef Martin Winterkorn. Dies berichtet der Rechercheverbund aus NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung. Demnach wirft der Wolfsburger Konzern Winterkorn fahrlässige Pflichtverletzung vor. Die Höhe der Summe begründe VW damit, dass man Kosten in dieser Höhe hätte sparen können, wäre der frühere Vorstandsvorsitzende im Fall der manipulierten Abgasvorrichtung früher tätig geworden.
Adressiert ist die VW-Rechnung laut dem Bericht an die Versicherer Winterkorns. Das Konsortium, bei dem VW seine Manager abgesichert hat, wird nach Informationen der Süddeutschen Zeitung vom Schweizer Versicherer Zurich angeführt.
Die Versicherungshöhe soll sich demnach auf 500 Millionen Euro belaufen. Sie greife im Fall fahrlässiger Pflichtverletzungen – dem Bericht zufolge aber nicht, wenn Winterkorn rechtskräftig wegen Betrugs verurteilt würde. Ein Prozess vor dem Braunschweiger Landgericht soll am 16. September beginnen; das Verfahren war wegen der Corona-Pandemie verschoben worden.
Der Dieselskandal bei Volkswagen war im September 2015 bekannt geworden. VW räumte damals ein, bei bestimmten Dieselmotoren eine Software verbaut zu haben, die den Ausstoß von Stickoxid nur auf dem Prüfstand senkt – nicht aber im Straßenverkehr.
Im Oktober 2015 leitete der Aufsichtsrat dann eine Prüfung von Haftungsansprüchen ein. Ende März dieses Jahr teilte VW schließlich mit, dass der Konzern Schadensersatz von Winterkorn, dem früheren Audi-Chef Rupert Stadler sowie drei weiteren früheren Managern verlangt. Alle weisen die Vorwürfe gegen sich zurück.
Dieselskandal: VW will eine Milliarde Euro Schadensersatz von Martin Winterkorn - ZEIT ONLINE
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