Trotz Coronakrise: US-Großbanken machen kräftig Gewinn - DER SPIEGEL
Goldman Sachs: 6,7 Milliarden. JPMorgan: 14,3 Milliarden. Die US-Großbanken scheffeln im ersten Quartal Gewinne, als gäbe es kein Corona. Dahinter steckt auch ein neuer Börsenhype.
Amerikas Großbanken erleben im ersten Quartal einen spektakulären Boom. Die US-Investmentbank Goldman Sachs etwa hat ihren Nettogewinn auf 6,7 Milliarden Dollar versechsfacht und die Markterwartungen damit weit übertroffen. Die Konzernerträge stiegen um 102 Prozent auf 17,7 Milliarden Dollar, wie das Geldhaus mitteilt.
Goldman Sachs profitierte vor allem vom Boom mit Börsenmänteln, sogenannten SPACs. Das sind börsennotierte Unternehmen ohne eigenes Geschäft, aber mit dem Ziel, ein anderes Unternehmen durch eine Fusion an die Börse zu bringen. Goldman strich mit diesem umstrittenen Geschäft kräftig Gebühren ein. Die Bank organisiert zudem maßgeblich den anstehenden Börsengang der Kryptowährungsplattform Coinbase. Der Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos Capital hinterließ bei Goldman indes keine größeren Blessuren.
Zuvor am Mittwoch hatte bereits die Großbank JPMorgan einen Gewinnsprung im ersten Quartal gemeldet. Mit 14,3 Milliarden Dollar lag der Überschuss rund fünfmal so hoch wie ein Jahr zuvor. Das lag vor allem daran, dass die Bank wegen der Erholung der Wirtschaft in den USA Rückstellungen für gefährdete Kredite in Milliardenhöhe auflöste. Zudem legten die Erträge dank eines Booms im Handelsgeschäft kräftig zu.
Die US-Bank Wells Fargo hat ihren Gewinn ebenfalls vervielfacht. Unterm Strich verdiente das Institut in den drei Monaten bis Ende März 4,7 Milliarden Dollar. Damit legte das Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als die Pandemie eingesetzt und die Geschäfte verhagelt hatte, um mehr als 600 Prozent zu. Auch Wells Fargos Bilanz profitierte stark davon, dass milliardenschwere Rückstellungen aufgrund der verbesserten wirtschaftlichen Lage verringert werden konnten.
No comments:
Post a Comment