In der Nordsee: BASF und RWE wollen einen der weltgrößten Offshore-Windparks bauen - DER SPIEGEL
In der Nordsee soll ein riesiger Windpark entstehen. Staatlich gefördert wird das Projekt nicht. Aber die Konzerne BASF und RWE stellen Forderungen an die Politik.
Der Chemiekonzern BASF und der Energieerzeuger RWE wollen gemeinsam einen Windpark mit einer Kapazität von zwei Gigawatt in der Nordsee bauen. Die Anlage wäre einer der größten Offshore-Windparks der Welt und soll den Chemiestandort Ludwigshafen von 2030 an mit grünem Strom versorgen, wie die Unternehmen mitteilten. Außerdem soll ein Fünftel des Stroms zur Herstellung von CO₂-freiem Wasserstoff dienen.
Der Windpark solle ein »Leuchtturmprojekt« für die Zukunftsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland sein und zeigen, wie industrielle Produktion nachhaltig und zukunftsfähig werden könne, sagte BASF-Chef Martin Brudermüller. »Wir wollen gemeinsam den Weg zu einer CO₂-neutralen Chemieindustrie durch Elektrifizierung und den Einsatz von CO₂-freiem Wasserstoff beschleunigen.«
Die Kosten für den Windpark und die Elektrolyseanlage würden bei etwas mehr als vier Milliarden Euro liegen, sagte RWE-Chef Markus Krebber. BASF beteilige sich demnach mit bis zu 49 Prozent am Windpark. Beide Unternehmen erklärten aber auch, dass sich das Projekt nur mit Unterstützung der Politik verwirklichen lasse.
Keine staatliche Förderung
Zwar sei eine finanzielle Förderung für den Bau durch die öffentliche Hand nicht erforderlich. Damit der gigantische Windpark realisiert werden könne, seien jedoch unter anderem die zusätzliche Ausschreibung von Offshore-Windkraftanlagen vor 2030, eine Anpassung der Flächen- und Netzentwicklungspläne sowie die Entlastung des grünen Stroms von der EEG-Umlage notwendig.
Ende März hatte BASF einen »Fahrplan zur Klimaneutralität« vorgestellt. Darin kündigte das Unternehmen an, bis 2030 bis zu vier Milliarden Euro zu investieren und bis 2050 weltweit klimaneutral zu arbeiten. Der Offshore-Windpark soll dazu beitragen.
Laut Konzernchef Brudermüller wird sich der Stromverbrauch seines Konzerns am Standort Ludwigshafen bis 2035 wohl verdreifachen. Der geplante Windpark in der Nordsee könne etwa 25 Prozent decken.
Wo genau die Windräder in der Nordsee errichtet werden sollen, gaben die Unternehmen nicht bekannt.
No comments:
Post a Comment