Lehren aus Gamestop und Co.: US-Börsenaufsicht will Aktienhandel stärker regulieren - DER SPIEGEL
Die Turbulenzen um die Aktien der Videospielkette haben ein Nachspiel: Der neue Chef der US-Börsenaufsicht will strengere Regeln für Profi-Spekulanten – und will wissen, wie Trading-Apps Kleinanleger zum Zocken verleiten.
Auf der einen Seite ein Flashmob aus Kleinanlegern, auf der anderen Seite Profi-Fonds von der Wall Street: Im Februar sorgten Kurswetten um die Aktien der Videospielkette Gamestop weltweit für Schlagzeilen, auch deutsche Anleger mischten mit. Als Reaktion auf die Gamestop-Turbulenzen und den Kollaps des Hedgefonds Archegos will die US-Börsenaufsicht SEC nun die Zügel anziehen – und den Aktienmarkt stärker regulieren.
Unter anderem ziehe die Behörde eine Verschärfung der Mitteilungspflichten bei sogenannten Leerverkäufen und der Wertpapierleihe in Erwägung, sagte der neue SEC-Chef Gary Gensler laut Redetext in einer Anhörung vor dem US-Kongress.
Bei Leerverkäufen leihen sich Investoren Aktien, um sie sofort zu loszuschlagen. Sie hoffen darauf, sich bis zum Rückgabe-Termin billiger mit den Papieren wieder eindecken zu können.
Der neue Chef der Börsenaufsicht will nach eigenen Angaben außerdem Informationen sammeln, wie Trading-Apps mithilfe von Videospiele-ähnlichen Mitteln Kleinanleger zu Spekulationsgeschäften verleiten. Einige dieser Apps stacheln den Ehrgeiz ihrer Nutzer mit Punktesystemen oder Wettbewerben an.
Gensler gilt als strenger Regulierer. Diesen Ruf erwarb er sich als Chef der US-Derivateaufsicht zwischen 2009 und 2014.
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