Aus allen Branchen des Einzelhandels gibt es Zeichen der Erholung. Im Vergleich zum Vorjahresmonat, in dem die Corona-Einschränkungen begannen, legte der Einzelhandelsumsatz im März um 12,3 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies war der stärkste Zuwachs seit Beginn der Statistik 1994. Viele Geschäfte konnten im März beispielsweise sogenannte Terminshopping-Angebote (»Click and meet«) anbieten. Der März zählte diesmal allerdings auch einen Verkaufstag mehr als vor einem Jahr.
Im Vergleich zum Vormonat konnten die Händler ihre Einnahmen um 7,4 Prozent steigern. Preisbereinigt (real) fiel das Plus mit 7,7 Prozent noch etwas stärker aus. »Dies war sowohl real als auch nominal das zweitstärkste Umsatzplus gegenüber einem Vormonat seit Beginn der Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie in Deutschland im März 2020«, schrieb die Statistikbehörde.
Im Vergleich zum Februar 2020 – also vor Beginn der Corona-Einschränkungen – stiegen die Umsätze preisbereinigt (real) um 4,4 Prozent und lagen somit über dem Vorkrisenniveau.
Der Umsatz war dem Bundesamt zufolge zuletzt in allen Branchen höher als im Lockdown-Monat März 2020. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren sowie der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) zog um 23,0 Prozent an. Die höchste Steigerung schaffte der boomende Internet- und Versandhandel: Hier gab es ein Umsatzplus von 42,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Weltweit hat der Online-Handel zugelegt
Wie sehr die Corona-Pandemie weltweit den Online-Handel befeuert hat, zeigt eine Studie der Vereinten Nationen. Demnach haben Einzelhändler im vergangenen Jahr fast jeden fünften Euro ihres Umsatzes über das Online-Geschäft erwirtschaftet. Die weltweit über das Internet erzielten Erlöse der Einzelhändler machten nun 19 Prozent ihres Gesamtumsatzes aus, nach 16 Prozent im Jahr 2019, heißt es in der Studie. Sie wurde von der Uno-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) herausgegeben und basiert auf Statistik-Daten zahlreicher Länder.
In der Corona-Pandemie kaufen Verbraucher vermehrt in Online-Shops – auch, weil viele Geschäfte geschlossen bleiben.
Den größten Anteil erwirtschafteten demnach Einzelhändler in Südkorea über das Online-Geschäft – hier lag der Anteil bei 25,9 Prozent. In China waren es 24,9 Prozent, in Großbritannien 23,3 und in den USA 14,0 Prozent. Für Deutschland hatte die Unctad keine Daten vorliegen.
Laut der Studie setzten die 13 größten Online-Plattformen der Welt 2020 Waren im Wert von 2,9 Billionen Dollar um, ein Plus von 20,5 Prozent. Im Jahr davor lag der Anstieg bei 17,9 Prozent.
Die größte Online-Handelsplattform der Welt war laut den Angaben 2020 die chinesische Firma Alibaba, gefolgt vom amerikanischen Anbieter Amazon und JD.com aus China. Insgesamt waren unter den 13 größten Firmen sieben aus den USA, vier aus China sowie je eine aus Kanada (Shopify, Platz 5) und Japan (Rakuten, Platz 10).
Shopify aus Kanada war demnach Aufsteiger des Jahres: Die Firma verdoppelte ihr Geschäft praktisch auf 120 Milliarden Dollar.
Trotz Corona-Einschränkungen: Einzelhändler melden im März deutliches Umsatzplus - DER SPIEGEL
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