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Den Ausblick für das Gesamtjahr hob der weltweit zweitgrößte Autokonzern daraufhin an. Statt, wie bisher prognostiziert, eine operative Rendite am oberen Ende der Spanne zwischen fünf und 6,5 Prozent werden nun bis zu sieben Prozent in Aussicht gestellt. "Wir sind mit viel Momentum ins Jahr gestartet und operativ stark unterwegs", sagte Konzernchef Herbert Diess. Die Elektro-Offensive nehme weiter Fahrt auf und bei der Transformation komme Volkswagen gut voran. "Im weiteren Jahresverlauf ist noch viel von uns zu erwarten." Der Mangel an Computerchips habe sich im Auftaktquartal noch nicht so stark ausgewirkt, doch der Mangel an Elektronik-Chips mit entsprechenden Produktionseinbußen treiben den größten Autokonzern Europas auch in diesem Jahr um.
VW will nach dem schwierigen, aber insgesamt doch profitablen Pandemie-Jahr 2020 zu alter Form zurückfinden. Dazu werden noch mehr Kosten eingespart, auch beim Personal. Hinzu kommt eine verringerte Vielfalt an einzelnen Ausstattungsvarianten. Auf der Einnahmeseite hofft das Unternehmen, dass insbesondere die ausgebaute Elektroauto-Serie um ID.3, ID.4 und - ab der zweiten Jahreshälfte - ID.5 gut von den Kunden angenommen wird. Der Kompaktwagen ID.3 startete laut Zulassungsstatistik in vielen Ländern erfolgreich.
Schwierigkeiten gibt es weiterhin in der Versorgung mit wichtigen Halbleiter-Bauteilen. Konzernchef Herbert Diess rechnete jüngst mit einem Produktionsverlust von mindestens 100 000 Fahrzeugen, "die wir im Jahresverlauf wohl nicht aufholen werden". VW-Kernmarken-Chef Ralf Brandstätter richtet sich darauf ein, dass die fehlenden Chips noch für einige Monate ein "Top-Thema" in der ganzen Autobranche bleiben.
Das Gesamtjahr 2020 hatte mit zwischenzeitlichen Werksschließungen, Problemen in den Lieferketten und Nachfrageeinbußen vor allem im zweiten Quartal auch Volkswagen unter Stress gesetzt. Am Ende schaffte der Konzern unterm Strich dennoch einen Gewinn von rund 8,8 Milliarden Euro. Nimmt man die Zeit vor der Pandemie als Maßstab, wird der Dämpfer allerdings deutlich: 2019 hatte die VW-Gruppe noch ein Nachsteuer-Ergebnis von gut 14 Milliarden Euro erzielen können. Der Umsatz sank um 12 Prozent auf 223 Milliarden Euro. Die Auslieferungen gingen um gut 15 Prozent auf 9,3 Millionen Autos zurück - hier musste der Konzern den ersten Platz an Toyota Motor abgeben.
Wichtigste Volkswagen-Marken legen deutlich zu
Der Volkswagen-Konzern hat bei seinen drei wichtigsten Marken im ersten Quartal durchweg deutlich die Gewinne erhöhen können. Bei der Kernmarke VW Pkw stieg der operative Gewinn gegenüber den ersten drei Monaten vor einem Jahr mit 900 Millionen Euro fast auf das Doppelte, wie der DAX-Konzern am Donnerstag in Wolfsburg mitteilte. Der Umsatz kletterte von 19 auf 20 Milliarden Euro. Den größten Sprung machte die Ingolstädter Tochter Audi, die ein Jahr zuvor nur einen operativen Gewinn von 15 Millionen Euro ausweisen konnte - diesmal waren es 1,4 Milliarden Euro. Die Erlöse des Rivalen von Mercedes und BMW legten um 13 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro zu. Im Automobilgeschäft der Sportwagentochter Porsche fiel der operative Gewinn mit 1,2 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch aus wie vor einem Jahr (529 Mio Euro), der Umsatz stieg dank starker Nachfrage um 30 Prozent auf 7,04 Milliarden Euro.
In den vom Konzern konsolidierten Zahlen sind die Ergebnisse jeweiliger Gemeinschaftsunternehmen in China nicht enthalten, wo es im ersten Quartal vergangenen Jahres auf dem Automarkt wegen der Corona-Pandemie nahezu eine Vollbremsung gegeben hatte. Allerdings hatte sich ab Mitte März auch in Europa und Nordamerika wegen Lockdowns das Geschäft deutlich eingetrübt. Die chinesischen Joint Ventures des Volkswagen-Konzerns insgesamt erzielten ein anteiliges operatives Ergebnis von 661 Millionen Euro, vergangenes Jahr waren es in den ersten drei Monaten nur 276 Millionen Euro gewesen.
Hamburg (Reuters / dpa-Afx)
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