Die deutschen Exporte in die weltgrößten Volkswirtschaften USA und China sind im Mai dank der Erholung von der Corona-Krise kräftig gestiegen. Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten wuchsen zum Vorjahresmonat um 40,9 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. In die Volksrepublik wurden Waren im Wert von 8,4 Milliarden Euro exportiert, ein Plus von 17,7 Prozent. Auch das Geschäft mit Großbritannien zieht wieder an: Die Exporte dorthin legten um 44,6 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro zu. Ein Jahr zuvor hatte der Außenhandel noch unter der weltweiten Corona-Rezession gelitten, das mit dem Vereinigten Königreich zusätzlich unter der Brexit-Verunsicherung.
Insgesamt wuchsen die Exporte in die Staaten außerhalb der Europäischen Union im Mai um 27,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 48,4 Milliarden Euro. Gemessen am Vormonat April gab es kalender- und saisonbereinigt allerdings einen Rückgang um voraussichtlich 3,0 Prozent. Der Handel mit den sogenannten Drittstaaten deckt durchschnittlich rund 47 Prozent aller deutschen Exporte ab.
Der Dax, der positiv gestartet, danach aber ins Minus abgedreht war, kehrt in die Gewinnzone zurück. Er notiert 0,6 Prozent im Plus bei 15.547 Punkten. Den Grund für den Kursaufschwung liefern die jüngsten Ifo-Daten.
"Mit der Veröffentlichung kam ein kleiner Satz nach oben", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Wichtig ist: Die deutsche Wirtschaft befindet sich wieder auf Wachstumskurs, der Dienstleistungssektor erholt sich", erläutert sie. "Das hebt die Stimmung - eben auch am Aktienmarkt."
Das Geschäftsklima in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juni etwas besser als erwartet entwickelt. Der vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex stieg auf 101,8 nach 99,2 Punkten im Mai. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 100,5 Punkte prognostiziert. Der Index der Lagebeurteilung erhöhte sich auf 99,6 von 95,7. Erwartet worden waren 97,7 Punkte. Für den Index der Geschäftserwartungen meldet das Institut einen Anstieg auf 104,0 von 102,9 Punkte. Prognostiziert waren 103,6 Punkte. "Die deutsche Wirtschaft schüttelt die Corona-Krise ab", kommentierten di Konjunkturforscher die Daten.
Im verarbeitenden Gewerbe stieg der Index und erreichte den höchsten Wert seit April 2018. Die Unternehmen waren deutlich zufriedener mit den laufenden Geschäften. Die Erwartungen fielen etwas weniger optimistisch aus. Unter der generell sehr guten Entwicklung in den Industriebranchen ragten insbesondere der Maschinenbau und die Elektroindustrie heraus. Sorgen bereiteten vielen Unternehmen die zunehmenden Engpässe bei Vorprodukten.
Im Dienstleistungssektor machte der Geschäftsklimaindex einen deutlichen Sprung nach oben. Die Indikatoren zu Lage und Erwartungen legten merklich zu. Vor allem die Logistikbranche und die IT-Dienstleister berichteten von sehr gut laufenden Geschäften. Die Dienstleister rechneten mit markant steigenden Umsätzen, auch im krisengeplagten Gastgewerbe.
Trotz angehobener Wachstumsziele fallen Siemens um bis zu 1,9 Prozent zurück und liegen damit am Dax-Ende. "Die Latte lag bei Siemens sehr hoch, zudem wollten Analysten in Sparten wie insbesondere bei der Industrieautomatisierung noch mehr sehen", sagte ein Händler. Einige Börsianer hätten die höheren Ziele zudem bereits vorweggenommen und machten nun Kasse.
Die Papiere von Koenig & Bauer werden mehr als drei Prozent fester gehandelt. Am Mittwochabend ging es im Spezialistenhandel knapp vier Prozent nach oben. Positiv wird hier gewertet, dass die Personalziele des Programms P24x bereits erzielt wurden. In der Folge können Restrukturierungsrückstellung aufgelöst werden und so ein außerordentlicher Ertrag von rund 20 Millionen Euro das Konzernergebnis und den Free-Cashflow im laufenden Geschäftsjahr entlasten.
Zur Wochenmitte schließt der Dax auf Tagestief bei 15.456 Punkten. Aber bereits zum Start in den Donnerstagshandel kann der deutsche Börsenleitindex einen Teil der Mittwochsverluste von 1,2 Prozent wieder wettmachen. Der Dax legt 0,6 Prozent auf 15.547 Zähler zu und liegt damit wieder über der charttechnisch durchaus wichtigen 15.500er Marke. "Vor dem Ifo um 10.000 Uhr halten sich die Anleger aber noch etwas zurück", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Spannend dabei: Erholt sich der Dienstleistungssektor und wie geht die Industrie mit den Lieferengpässen um? Impulse für den weiteren Handelsverlauf sind möglich."
Angesichts der überraschend schnellen Erholung der Wirtschaft bereitet sich Südkoreas Notenbank auf Zinserhöhungen für dieses Jahr vor. Er denke über die Erhöhung der Zinsen "innerhalb dieses Jahres" nach, sagte der Gouverneur der Bank of Korea, Lee Ju-yeol. Das exakte Timing und Tempo hingen aber von den wirtschaftlichen Bedingungen ab. Der Rat der südkoreanischen Notenbank hat in diesem Jahr noch vier geldpolitische Sitzungen, im Juli, August, Oktober und November.
Die Notenbank beließ den Leitzins auf dem aktuellen Rekordniveau von 0,5 Prozent, wo er seit Mai 2020 steht.
Die Ölpreise haben im frühen Handel zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 75,23 US-Dollar. Das waren 42 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass WTI stieg um 31 Cent auf 73,16 Dollar. Die Ölpreise bewegen sich damit weiter in der Nähe ihrer mehrjährigen Höchststände.
Leichten Auftrieb erhielten die Preise zuletzt durch neue Vorratsdaten aus den USA. Das American Petroleum Institute (API) meldete gestern Abend einen neuerlichen, deutlichen Rückgang der landesweiten Rohölbestände. Am Nachmittag veröffentlicht das US-Energieministerium die wöchentlichen Bestandsdaten, die am Markt noch stärker beobachtet werden als die API-Zahlen.
Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von Warren Buffett hat im zweiten Quartal bisher offenbar eigene Aktien im Volumen von rund 6,4 Milliarden US-Dollar zurückgekauft. Das geht aus einer Berechnung von Barron's basierend auf einer Pflichtmitteilung des US-Starinvestors für den Zeitraum Ende März bis 21. Juni hervor.
Berkshire hat seine Aktienrückkäufe in den vergangenen Quartalen hochgefahren. So wurden Aktien für rund neun Milliarden Dollar jeweils im dritten und vierten Quartal 2020 zurückgekauft und für 6,6 Milliarden im ersten Quartal dieses Jahres. Die Käufe des zweiten Quartals entsprechen rund 1 Prozent des gesamten Aktienkapitals von Berkshire.
Buffett betrachtet Aktienrückkäufe als die beste Methode, um Kapital an die Aktionäre zurückzugeben. Das Geld sieht er dabei besser eingesetzt als beim Kauf börsennotierter Aktien.
Wegen einer möglichen Beteiligung von Mitarbeitern des Autozulieferers Continental an der VW-Dieselaffäre haben Strafverfolger einem Medienbericht zufolge zwei Unternehmen durchsucht. Am 9. Juni seien Ermittler bei Volkswagen in Wolfsburg und am 17. Juni beim Entwicklungsdienstleister IAV in Gifhorn gewesen, berichtete die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Die Unternehmen seien aufgefordert worden, Unterlagen beziehungsweise elektronischen Daten herauszugeben.
VW und IAV bestätigten dem Blatt die Durchsuchungen, Continental wollte sich wegen des laufenden Verfahrens nicht äußern.
Nach dem gestrigen Rücksetzer werden die europäischen Börsen am Donnerstag wieder im Plus erwartet. So stellt IG den Dax am Morgen bei 15.520 Punkten nach einem Schluss am Vortag bei 15.456 Punkten. Dabei war ein Abgabeüberhang in der Schlussauktion zu sehen, der nun wieder aufgeholt wird. Etwas Unterstützung kommt vom Euro, der etwas schwächer zum US-Dollar handelt. Vorbörslich notierte der Dax bei 15.505 Punkten.
Ansonsten liefern die Notenbanken wie die Konjunkturdaten weiter die Impulse, an denen sich die Investoren zu orientieren versuchen. So steht am Mittag die Bank of England mit ihrer Zinsentscheidung im Fokus, die nach allgemeiner Erwartung ihre Geldpolitik bestätigen dürfte. Damit würde der Leitzins auf dem Rekordtief von 0,10 Prozent verharren und das Kaufprogramm bei dem Gesamtvolumen von 895 Milliarden Pfund.
Am Nachmittag wird dann auf die wöchentlichen Erstanträge Arbeitslosenhilfe sowie den Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter aus dem Mai aus den USA geschaut.
Mit der wieder gewonnenen Reisefreiheit kehren auch die Flugprobleme zurück: Im Mai dieses Jahres war jeder achte Fluggast von Verspätungen oder Ausfällen der Verbindungen betroffen, wie eine Analyse des Fluggastrechteportals Airhelp ergab. Demnach hat zudem jeder zweite betroffene Fluggast Anspruch auf Entschädigung von mehreren hundert Euro.
Der Dienstleister verglich Daten vom Mai 2021 mit den Zahlen vom Mai 2019. Damals erreichten 2,8 Millionen Passagierinnen und Passagiere nicht wie geplant ihr Reiseziel - ein Anteil von 28 Prozent. Im Mai dieses Jahres waren es 151.000 Menschen, allerdings hoben auch nur 16.000 Flüge ab, da der Verkehr erst langsam wieder startet. Der Anteil der von Verspätungen oder Ausfällen Betroffenen lag bei 12,6 Prozent.
Der Volkswagen-Konzern schlägt sich mit einem außergewöhnlichen Problem herum. Wie Business Insider berichtet, fahren Zehntausende Mitarbeiter innerhalb des Dax-Unternehmens einen - oder mehrere - Dienstwagen. Aber nur Mitglieder des Managementkreises haben auch nach ihrem altersbedingten Ausscheiden den Anspruch, Geschäftsfahrzeuge bis zu ihrem Tod zu erhalten.
Wie das Wirtschaftsportal berichtet, versucht der Betriebsrat diese Sonderregelung nun auf andere Mitarbeiter zu übertragen. Demnach sollen auch Tarif-Plus-Beschäftigte eine vertragliche Zusage für ein Rentner-Auto erhalten.
Nun wolle VW aber gegensteuern. In einer Digitalsitzung hätte Vertriebsvorstand Klaus Zellmer erklärt, dass nach einer Gesamtkostenbetrachtung eine Ausweitung der Rentner-Regelung zu teuer wäre und "keinen positiven Business Case" darstellen würde. Derlei kostspielige Privilegien hätten angesichts der momentanen wirtschaftlichen Lage der VW-Marke keinen Spielraum.
Der Online-Modehändler Best Secret erwägt einen Börsengang im kommenden Jahr. Das sagte Jörg Rockenhäuser, Deutschland-Chef des Investors Permira, der "Süddeutschen Zeitung".
Permira kontrolliert dem Bericht zufolge 80 Prozent des Unternehmens aus Aschheim bei München. Der Börsenwert könnte Schätzungen zufolge bei mehr als zwei Milliarden Euro liegen, hieß es weiter.
US-Finanzministerin Janet Yellen erwartet einen Rückgang der Inflationsrate bis zum Jahresende. Die Inflation sollte bis Ende des Jahres von ihrem derzeitigen hohen Niveau zurückgehen, da die von der Pandemie verursachten Lieferengpässe behoben werden, sagte die ehemalige Fed-Chefin vor einem Unterausschuss des Senats über den Haushaltsvorschlag der Administration von Präsident Joe Biden.
Die meisten Indikatoren für die Inflationserwartungen über das nächste Jahr hinaus zeigten, dass die Inflation Ende dieses Jahres oder Anfang 2022 wieder näher an die Zwei-Prozent-Marke herankommt. Das entspricht dem von der US-Notenbank angestrebten Niveau.
Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte haben zunächst keine gemeinsame Richtung gefunden. In Tokio lag der Nikkei 0,2 Prozent höher bei 28.920 Punkten. Der breiter gefasste Topix stieg um 0,1 Prozent und lag bei 1951 Zählern. Die Börse in Shanghai lag 0,1 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verlor 0,1 Prozent.
- "Solange die Anleiherenditen nicht nachhaltig ausbrechen, egal in welche Richtung, bleibt es sehr schwer zu bestimmen, in welche Richtung sich Aktien kurzfristig bewegen werden", schrieben die Analysten von JP Morgan in einer Notiz.
Im asiatischen Devisenhandel gewann der US-Dollar 0,1 Prozent auf 111,02 Yen und legte 0,1 Prozent auf 6,4811 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9193 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1924 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 1,0960 Franken an. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,3959 Dollar.
Viel los an die Börsen war gestern ja nicht - mal sehen, ob es heute anders wird. In Deutschland kann der Ifo-Geschäftsklimaindex für Impulse sorgen. Außerdem veröffentlicht das Statistische Bundesamt den Frühindikator für den Außenhandel.
In den USA werden außerdem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Mai veröffentlicht.
Für Gesprächsstoff dürfte vor allem die Hauptversammlung von Curevac sorgen. Neben der Diskussion über das Geschäftsjahr 2020 wird die Investoren voraussichtlich vor allem die weitere Entwicklung des ersten Corona-Impfstoffs des Tübinger Biopharma-Unternehmens beschäftigen.
Zuletzt hatte Curevac mit einer Mitteilung zu einer vorläufig relativ geringen Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs der ersten Generation für Enttäuschung bei Investoren und in der Politik gesorgt. Der Börsenkurs brach daraufhin ein. Das Unternehmen hat aufgrund hoher Forschungs- und Entwicklungskosten wiederholt hohe Verluste verzeichnet. Zusätzlich zum Corona-Impfstoff der ersten Generation forscht das auf die sogenannte mRNA-Technologie spezialisierte Unternehmen bereits an einem Impfstoff der zweiten Generation, der besser vor neuen Virusvarianten schützen soll.
Nach Börsenschluss in den USA legt Nike die Zahlen für das abgelaufene Quartal vor.
Der Börsen-Tag am Donnerstag, 24. Juni 2021 - n-tv.de - n-tv NACHRICHTEN
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