Kehrtwende: Deutschland stimmt nun doch für mehr Steuertransparenz in der EU - DER SPIEGEL
Erst wollte sich die Bundesregierung enthalten. Jetzt ist sie doch dafür, dass Konzerne offenlegen müssen, in welchem EU-Land sie wie viele Steuern bezahlen. Finanzminister Olaf Scholz spricht von einem »wichtigen Schritt«.
Lange hat das Thema Steuertransparenz die Große Koalition entzweit, nun gibt es doch noch eine Einigung: Deutschland hat in Brüssel für den jüngsten Kompromiss gestimmt, der Unternehmen zu mehr Steuertransparenz zwingen soll. Finanzminister Olaf Scholz sprach von einem wichtigen Schritt. Der SPD-Kanzlerkandidat hatte der Union zuletzt vorgeworfen, eine Zustimmung Deutschlands zu blockieren – Deutschland hatte sich zunächst enthalten. »Schön, dass unser Werben innerhalb der Bundesregierung die Zweifler überzeugt hat«, sagte Scholz nun.
Der Botschafter-Ausschuss in Brüssel votierte mit großer Mehrheit für den Kompromiss. Multinationale Konzerne müssen künftig offenlegen, in welchem EU-Land sie wie viele Steuern zahlen und wie viele in Steueroasen. Die Industrie kritisiert das sogenannte Country-by-Country-Reporting, weil es Wettbewerbern aus Asien und Amerika einen Informationsvorteil verschafft, was zulasten der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Firmen gehen kann.
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