Die deutsche Autoindustrie will offenbar auf die Pläne der Grünen, Verbrennungsmotoren bis 2030 zu verbieten, vorbereitet sein. Berichten zufolge sattelt Daimler bei vielen Modellen deutlich früher auf E-Mobilität um. Auch Audi und BMW ändern wohl ihren Kurs.
Daimler und Audi drücken Berichten zufolge bei der Umstellung auf Elektroautos aufs Tempo. Daimlers Pkw-Tochter Mercedes-Benz wolle etliche der ab 2024 vorgesehenen neuen Elektroautos ein Jahr früher auf den Markt bringen als geplant, berichtete das "Manager Magazin" mit Verweis auf Konzernkreise.
Mehr als die Hälfte der aktuellen Modelle kämen in der nächsten Generation nur noch als E-Autos auf den Markt, sodass die Varianten mit Verbrennungsmotoren schneller auslaufen. Daimler-Chef Ola Källenius wolle seinen neuen Kurs noch vor der Sommerpause öffentlich vorstellen. Ein Daimler-Sprecher erklärte, das Unternehmen wolle zu Spekulationen keine Stellung nehmen.
Audi-Chef Markus Duesmann habe intern angekündigt, ab 2026 werde die VW-Premiumtochter keine neuen Benzin- oder Dieselmodelle mehr vorstellen, auch keine mit Hybridmotoren, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Die meistverkauften Modelle A3 und A4 bekämen keine Nachfolger als Verbrenner mehr und würden komplett neu konzipiert.
Spätestens ab Anfang der 2030er-Jahre sollen dem Bericht zufolge ausschließlich Batteriemodelle verkauft werden, auch in China, wo Audi noch länger mit Verbrennern plane als in Europa. Duesmann habe die Pläne am Donnerstag Betriebsräten und dem Topmanagement vorgestellt, hieß es weiter. Eine Audi-Sprecherin sagte, das Unternehmen äußere sich nicht zu Spekulationen. Audi hat bereits angekündigt, keine neuen Verbrennungsmotoren mehr zu entwickeln, sondern nur bestehende Motoren zu verbessern.
Beschleunigte "Elektrifizierung" bei BMW
BMW will 2030 mindestens die Hälfte des weltweiten Absatzes mit vollelektrischen Autos einfahren. Der Daimler-Chef hatte zur Hauptversammlung Ende März angekündigt, die "Elektrifizierung des Produktportfolios" zu beschleunigen, äußerte sich seither aber nicht konkreter. Ende 2019 hatte sich die Pkw-Tochter Mercedes-Benz Cars das Ziel gesteckt, bis 2030 einen Absatzanteil elektrifizierter Autos - also reiner E-Autos und Hybridwagen - von mehr als 50 Prozent zu erreichen.
Wie das Wirtschaftsmagazin weiter berichtete, will Källenius Tempo machen, um auf ein Extremszenario eines Verbots von Verbrennerantrieben ab 2030 vorbereitet zu sein. Das fordern die Grünen, die gute Chancen haben, nach der Bundestagswahl im September an der Regierung beteiligt zu sein.
Deren Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hatte Ende Mai bei einem Treffen mit dem Vorstand des Branchenverbands VDA klargestellt, dass der Verbrennungsmotor mit den Grünen keine Zukunft haben werde. Ein genaues Datum für einen möglichen Ausstieg nannte sie jedoch nicht.
Reaktion auf Grünen-Pläne: Daimler will Verbrenner-Ausstieg vorziehen - n-tv NACHRICHTEN
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