Unfallgefahr beim Autopiloten: Tesla ruft in China offenbar 285.000 Fahrzeuge zurück - DER SPIEGEL
Rückschlag für Tesla auf dem Auto-Schlüsselmarkt China: Der Konzern muss die Software Tausender Fahrzeuge aktualisieren – weil die unabsichtliche Aktivierung des Autopiloten zu Unfällen führen könnte.
Mehreren Medienberichten zufolge steht Tesla offenbar vor einem Rückruf von mehr als 285.000 in China verkauften Fahrzeugen. Grund dafür ist nach übereinstimmenden Angaben der Nachrichtenagenturen Reuters, Bloomberg und AFP ein Problem mit dem Autopiloten.
Das System könne während der Fahrt zu leicht aus Versehen aktiviert werden und so womöglich zu Unfällen führen, meldet Bloomberg unter Verweis auf die zuständige chinesische Aufsichtsbehörde (hier geht's zum Bericht). Die Aktivierung könne eine unerwartet heftige Beschleunigung des Fahrzeugs auslösen. Betroffen sind demnach 211.000 Autos des Tesla-Typs Model 3, die in China hergestellt wurden. Hinzu kommen 35.000 aus dem Ausland eingeführte Fahrzeuge des gleichen Modells und 38.000 in China gefertigte Model-Y-Wagen.
Rückschläge bei den Bestellungen
Tesla hat angekündigt, ein entsprechendes Softwareupdate auf die Bordcomputer aufzuspielen. Die Entscheidung für den Rückruf wurde nach Abschluss einer behördlichen Untersuchung getroffen.
China ist für den E-Auto-Pionier ein Schlüsselmarkt, auf das Land entfällt etwa ein Drittel aller weltweit neu zugelassenen Teslas. Die Regierung in Peking hat bereits früh auf Elektroautos gesetzt, zudem ist das Land der – mit großem Abstand – größte Absatzmarkt für Neufahrzeuge. Im vergangenen Jahr konnte Tesla seinen Umsatz in China auf 6,6 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln. Bereits vor Jahren hat Tesla mehr als fünf Milliarden Dollar in den Bau einer eigenen Fabrik in Shanghai gesteckt. Das Werk soll eine Produktionskapazität von mindestens 500.0000 Autos pro Jahr erreichen.
Zuletzt gab es in China allerdings auch Rückschläge für den Autobauer. So wurde Teslas Model 3 zuletzt von einem chinesischen E-Fabrikat als beliebtestes E-Auto abgelöst. Zudem sitzen dem US-Konzern weitere Wettbewerber im Nacken, darunter das Elektro-Start-up Nio. Das schlug sich zuletzt auch beim Auftragseingang nieder: Die Vorbestellungen bei Tesla in China haben sich im Mai im Vergleich zum Vormonat April nahezu halbiert.
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