Einer der Hedgefonds, die sich bei Aktienwetten gegen den Videospielanbieter GameStop die Finger verbrannt haben, macht laut »Financial Times« (»FT«) dicht. Der in London ansässige White Square Capital habe seinen Anlegern mitgeteilt, seinen Hauptfonds zu schließen und das eingeflossene Kapital diesen Monat zurückzuzahlen, berichtete die Zeitung.
Der Hedgefonds habe zu seinen besten Zeiten 440 Millionen Dollar verwaltet. Beim Zocken gegen GameStop habe White Square Capital dann Verluste im zweistelligen Prozentbereich gemacht. Die Schließung des Fonds soll aber nicht damit in Zusammenhang stehen, sagten Insider gegenüber der »FT« (hier geht's zum kostenpflichtigen Original-Artikel).
Vielmehr funktioniere das Geschäftsmodell insgesamt nicht mehr. Es seien »zu viele Fische im Teich« zitiert die Zeitung Hedgefonds-Manager Florian Kronawitter. In einem Brief an die Anleger hieß es, der Hedgefonds habe sich von den GameStop-Verlusten einigermaßen erholt und hätte sogar frisches Geld bekommen. Man habe sich trotzdem zur Schließung entschieden. Es gebe eine Trendwende weg von Hedgefonds hin zu günstigeren Alternativen.
White Square Capital und weitere Hedgefonds wie Melvin Capital hatten sich bei Wetten gegen GameStop verzockt. Die Investoren hatten auf fallende Kurse bei dem Videospielehändler gesetzt. Sie hatten die Aktie »leer« verkauft. Das bedeutet: Sie leihen sie sich bei großen Fonds, verkaufen sie, warten den Preisverfall ab, kaufen sie billiger wieder ein und geben sie dem Verleiher zurück; die Differenz aus Kauf- und Verkaufspreis abzüglich Leihgebühr ist ihr Gewinn.
Doch Kleinanleger hatten sich online vernetzt, den Kurs des Videospielehändlers durch Käufe hochgetrieben und damit die auf fallende Kurse setzenden Profianleger in die Bredouille gebracht. Der Kurs der GameStop-Aktie hatte sich binnen Tagen verzehnfacht – obwohl die reale Geschäftsentwicklung des Videospielehändlers trist ist. Die Hedgefonds machten bei den Wetten teils riesige Verluste.
White Square Capital: Hedgefonds-Verlierer bei GameStop-Wette wird abgewickelt - DER SPIEGEL
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