Schon bald fliegen die Lufthansa-Airlines wieder einen Großteil der Destinationen von vor der Pandemie an. Dennoch droht ein harter Winter.
Im März 2020 unterhielt sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr mit Vertretern der Pharmabranche. «Die haben über Pandemien geredet wie wir über Flugzeuge», erzählte der Manager am Montag (30. August) bei einem Treffen mit den Medien. Und die Experten sagten etwas, das damals unmöglich erschien: Eine Pandemie dauert zwei Jahre.
Noch in derselben Nacht habe er den Kollegen aus dem Vorstand SMS ausgetauscht und davon berichtet, so Spohr. Und jetzt sehe man: «So falsch lagen die damals nicht.» Was hinzukomme: Die Luftfahrtbranche sei eine der ersten Branchen, die von einem Einschnitt wie einer Pandemie betroffen sei und eine der letzten, die wieder herauskomme.
Vierte Welle kommt
Auch wenn der Ferienflugverkehr «gerade gut läuft», so Spohr, «wir bereiten uns auf einen langen, kalten Winter vor». Denn die vierte Welle kommt.
Doch der Lufthansa-Chef sagt auch: «Wir sind auf dem richtigen Weg.» Denn auch wenn viele Ziele wegen Reiserestriktionen noch nicht so rentabel sind wie früher – die Anzahl der Destinationen liege im nächsten Monat bei 280. Das sind rund 90 Prozent der von der Gruppe vor der Pandemie angebotenen Ziele.
Wann normalisiert sich die Lage?
Auch die Tatsache, dass man wieder «cash-positiv» sei, also Geld erwirtschafte, mit dem man Zahlungen leisten kann, stimmt das Lufthansa-Management optimistisch. Doch das, so fügt der Chef an, «sagt mehr über die Kostensenkung als darüber, wie schnell der Markt zurückkommt.»
Wirklich gut geht es bei Lufthansa in einem anderen Bereich. Man hätte «nicht im Traum» daran gedacht, dass es bei der Lufthansa Cargo so gut laufen werde, so Spohr. Das Frachtbusiness zog als Folge der Pandemie stark an. Noch vor einer Weile sei es undenkbar gewesen, sich beim bereinigten Betriebsgewinn ein Ziel von einer Milliarde zu setzen. Doch jetzt sei das so gut wie gesetzt.
280 Destinationen: Lufthansa stopft Lücken im Streckennetz - aeroTELEGRAPH
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