2021 ist für die Aktien-App Robinhood turbulent: Das gesamte Geschäftsmodell steht auf der Kippe.
Bis Januar 2021 hat die Trading-App Robinhood ihrem Namen alle Ehre gemacht. Selten war es so einfach, als Kleinanleger schnell und günstig mit Aktien zu handeln und am Smartphone von überall an der Wallstreet mitzuspielen. Dann aber folgte im Rahmen des Gamestop-Hypes ein Skandal um gesperrte Funktionen während heftiger Kursbewegungen und ein ebenso turbulenter Start der eigenen Aktien an der New Yorker Börse.
Doch was am ersten Handelstag zunächst nach einer späten Rache der Reddit-Nutzer aussah, die noch immer sauer auf Robinhood waren, entwickelte sich für die Entwickler wenig später als lukrativ - der Kurs stieg und hielt.
Nun aber droht dem Unternehmen die nächste Krise. In einem Interview mit der US-Anlegerzeitung Barron's erklärte der Chef der US-Börsenaufsicht SEC, dass man über das Verbot einer bestimmten Wertpapierhandelsart, dem sogenannten Payment for Order Flow (PFOF), nachdenke. Die Crux: Auf nichts anderem basiert das Geschäftsmodell von Robinhood.
Unfaire Vorteile durch Datenanalyse
Hinter Payment for Order Flow verbirgt sich eine Art Vermittlungsgebühr: Ein Händler (also Robinhood) gibt Bestellungen seiner Kunden an ein größeres Handelshaus weiter und erhält dafür eine Provision. Das aber führe dazu, dass Händler stets über Angebot und Nachfrage Bescheid wüssten, was je nach Nutzung der Daten zu unfairen Vorteilen am Markt führen könne, so das Interview weiter.
Sollte PFOF künftig verboten werden, dürften Trading-Apps mit kostenlosen Handelsmodellen ebenso schnell verschwinden, wie sie entstanden sind. Dem App-Handel per se steht das nicht im Wege, aber der Handel mit Aktien wäre dann wieder bei jedem Anbieter kostenpflichtig. Der Aktie von Robinhood versetzte der Bericht einen Schlag, ein tatsächliches Verbot wäre wohl der vorläufige Knock-out.
Aktien per App: Geschäftsmodell der Trading-App Robinhood gefährdet - Golem.de - Golem.de
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