Der Dax steigt und steigt: Nach positiven Inflationsdaten aus den USA ist der Leitindex auf ein neues Allzeithoch geklettert. Manche Firmen profitierten davon besonders.
Der Dax hat am Mittwoch nach frischen US-Inflationszahlen zugelegt und genau vier Wochen nach seinem letzten Rekordhoch einen weiteren Höchststand erreicht. Der Leitindex kletterte am Nachmittag bis auf 15.887 Punkte, bröckelte im späten Handel jedoch wieder ab und ging mit einem Plus von 0,35 Prozent bei 15.826,09 Zählern aus dem Handel. Der MDax der mittelgroßen Werte sank hingegen um 0,25 Prozent auf 35.760,31 Punkte. Er hatte am Vortag einen Rekord erreicht.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,44 Prozent auf 4.206,33 Zähler vor. Der Pariser Cac 40 kletterte um 0,55 Prozent nach oben und der FTSE 100 in London um 0,83 Prozent. An der Wall Street stieg der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss um rund ein halbes Prozent.
Die Anleger hätten mit Erleichterung aufgenommen, dass die US-Inflation nicht mehr steige, wenngleich sie weiterhin auf einem hohen Niveau sei, hieß es aus dem Markt. Im Juli stagnierten die US-Verbraucherpreise zum Vormonat bei plus 5,4 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem leichten Rückgang auf 5,3 Prozent gerechnet.
Große Überraschung ausgeblieben
Die große Überraschung bei der US-Inflation sei ausgeblieben, kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners die Daten. "Wie erwartet steht bei der Jahresrate zum dritten Mal in Folge die 5 vor dem Komma. Mit einer Teuerungsrate von 5,4 Prozent im Jahresvergleich verharre die US-Inflation damit auf ihrem 13-Jahres-Hoch. Der Handlungsdruck auf die Notenbank Fed habe nicht weiter zugenommen, er sei aber auch nicht geringer geworden.
Marktteilnehmer gehen bei weiter steigender US-Inflation davon aus, dass die Fed ihre Geldpolitik eher straffen könnte. Dies könnte sich nachteilig auf den Aktienmarkt auswirken, weil andere Anlageklassen dann wieder attraktiver werden.
Diese Aktien profitieren und verlieren
Die Aktien von Munich Re profitierten von Anschlusskäufen durch Investoren, die nach dem zuletzt guten Lauf noch auf den Zug aufspringen wollten. Sie bauten ihre Gewinnserie um 2,3 Prozent aus und waren damit Spitzenreiter im Dax. Am Vortag hatten sie bereits positiv auf die finalen Quartalszahlen reagiert.
Der Versorger Eon unterrichtete über seine jüngste Geschäftsentwicklung und erhöhte seine Jahresziele. Der Gewinn im ersten Halbjahr sei besser als erwartet ausgefallen, sagte ein Händler. Die Titel prallten jedoch gleich zu Beginn an ihrem Zwischenhoch aus dem Mai ab, verloren anschließend deutlich und erholten sich wieder. Letztlich gewannen sie 0,5 Prozent.
Thyssenkrupp verloren nach der Bekanntgabe von Quartalszahlen als MDax-Schlusslicht 5,4 Prozent. Die Erwartungen an den Industriekonzern seien nicht hoch gewesen, aber die Kürzung des Free-Cashflow-Ziels belaste den Kurs, sagte ein Börsianer. Auch der Spartenmix kam bei den Analysten nicht gut an.
Hohe Verluste von 4,0 Prozent verbuchten ferner Hella . Die Kaufgebote für den Autozulieferer dürften eher unter dem zuvor kolportierten Preis liegen, hieß es am Markt. Am Montag waren die Papiere des Autozulieferers und Scheinwerfer-Spezialisten nach neuen Übernahmespekulationen um mehr als 11 Prozent hochgesprungen. Medien zufolge konkurrieren die beiden französischen Automobilzulieferer Faurecia und Cie Plastic Omnium in der Endausscheidung um eine Mehrheitsbeteiligung an dem deutschen Wettbewerber.
Auch Euro stieg an
Der Euro stieg nach den US-Daten zur Preisentwicklung auf Tageshoch und wurde zuletzt mit 1,1736 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1722 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,52 Prozent am Vortag auf minus 0,50 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel gegen Mittag um 0,12 Prozent auf 146,15 Punkte. Der Bund-Future stieg am Nachmittag um 0,03 Prozent auf 176,65 Punkte zu.
Dax steigt auf Rekordhoch – diese Aktien profitieren und verlieren - t-online.de
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