Klagen in den USA wegen Krebsrisiken: Bayer verliert weiteres Glyphosat-Berufungsverfahren - DER SPIEGEL
Im Streit über angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat hat der Bayer-Konzern vor einem US-Gericht erneut eine Niederlage kassiert. Doch die Rechtsstreitigkeiten gehen weiter.
Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hat auch im dritten seiner US-Berufungsverfahren wegen angeblicher Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat eine Niederlage kassiert. Das zuständige Gericht in San Francisco bestätigte am Montag ein Urteil, dass Bayer für Krebserkrankungen der Kläger Alberta und Alva Pilliod haften muss. Eine Geschworenenjury hatte den Konzern 2019 zunächst zu Schadensersatz- und Strafzahlungen von rund zwei Milliarden Dollar an das Ehepaar verurteilt. Später war der Betrag auf 86,7 Millionen Dollar (73,9 Millionen Euro) reduziert worden.
Ein Sprecher von Bayer sagte, dass das Unternehmen die Entscheidung des Gerichts respektiere, damit aber nicht einverstanden sei. Das Urteil sei nicht durch die Beweislage beim Prozess oder geltendes Recht gedeckt. Der Konzern sondiere seine Optionen für eine erneute Überprüfung des Falls.
Nur drei Fälle wurden bislang abschließend vor Gerichten verhandelt, alle drei Prozesse verlor der Dax-Konzern. Auch in Berufungsverfahren hatte Bayer bislang keine Erfolge. Die Leverkusener setzen aber große Hoffnungen darauf, eines der Urteile vom Obersten US-Gerichtshof kippen zu lassen. Für den Fall, dass der Supreme Court sich mit dem Glyphosat-Verfahren nicht befassen will oder gegen Bayer entscheidet, bildete der Konzern jüngst weitere Rückstellungen von 4,5 Milliarden Dollar. Zuvor hatte Bayer bereits mehr als 11 Milliarden Dollar für ein Vergleichspaket zur Beilegung von US-Klagen zur Seite gelegt.
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