Der erste Übernahmeversuch der Deutschen Wohnen scheitert an mehreren Hedgefonds. Denen redet Vonovia-Chef Buch nun vor dem dritten Anlauf ins Gewissen. Und er macht ihnen klar: Einen weiteren wird es nicht geben.
Vonovia-Chef Rolf Buch will bei einem Scheitern seines neuen Übernahmeversuchs für den Konkurrenten Deutsche Wohnen keinen weiteren Anlauf starten. "Entweder es klappt jetzt oder es klappt nicht", sagte er in einer Telefonkonferenz: "Das ist das letzte Angebot." Vonovia wolle auch kein Pflichtangebot für den Konkurrenten durch ein Überschreiten der 30-Prozent-Schwelle auslösen.
Der Manager geht außerdem auf Konfrontationskurs mit den am Konkurrenten beteiligten Hedgefonds. Die Deutsche Wohnen habe überwiegend kurzfristig orientierte Aktionäre, sagte Buch. Eine solche Aktionärsstruktur vertrage sich nicht mit der Wohnungswirtschaft. "Wohnungsunternehmen eignen sich nicht für kurzfristige Spekulationen", sagte Buch. Er macht die Hedgefonds für das Scheitern des vorherigen Übernahmeangebots verantwortlich. Weil sie nicht genügend Aktien angeboten hätten, sei Vonovia an der Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent gescheitert.
Die Berliner der Deutschen Wohnen bräuchten einen langfristig orientierten Investor wie Vonovia, sagte der Manager. Der Erfolg des Übernahmeangebotes liege deshalb "im Interesse der gesamten deutschen Bevölkerung".
"Neues Angebot ist eine gute Lösung"
Vonovia will die neue öffentliche Offerte an die Aktionäre der Deutschen Wohnen noch im August vorlegen. Die Finanzaufsicht Bafin hatte am Donnerstag den Weg dafür frei gemacht. Die Bochumer bieten nun 53 Euro je Aktie für den kleineren Rivalen aus Berlin - insgesamt mehr als 19 Milliarden Euro. Der letzte Übernahmeversuch war Ende Juli gescheitert.
"Das neue Angebot ist eine gute Lösung", warb Buch. Jetzt komme es darauf an, dass genug Aktien eingereicht würden, damit Vonovia die erforderliche Schwelle von 50 Prozent der Deutsche-Wohnen-Anteile überspringen könne. Vonovia werde sich dabei von einzelnen Aktionären nicht unter Druck setzen lassen.
Gewinnplus und höhere Prognose
Deutschlands größter Immobilienkonzern startet mit einem Gewinnplus und einer erhöhten Jahresprognose in den neuen Übernahmeversuch. Im ersten Halbjahr erhöhte sich der Gewinn aus dem operativen Geschäft (Group FFO) - die bei Immobilienfirmen zentrale Kennziffer - vor allem durch organisches Wachstum wie Neubau und Modernisierung von Wohnungen um 13,1 Prozent auf 764,7 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern mitteilte. "Wir sind weiterhin auf Kurs", sagte Buch.
Seine Jahresprognose erhöhte der Konzern. Für 2021 peilt Vonovia damit weitere Zuwächse an: Der Group FFO werde nach 1,35 Milliarden Euro im Vorjahr nun in einer Bandbreite zwischen 1,465 und 1,515 Milliarden Euro erwartet - die Spanne wurde damit um 50 Millionen Euro in die Höhe geschraubt. Zudem vermeldeten die Bochumer einen deutlichen Wertanstieg ihrer Immobilien von rund 4,2 Milliarden Euro.
Übernahme der Deutschen Wohnen: Vonovia ruft sperrige Aktionäre zur Ordnung - n-tv NACHRICHTEN
Read More
No comments:
Post a Comment