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In den Monaten Juni bis August lag der Konzernumsatz von ABOUT YOU zwischen 390 und 400 Millionen Euro, das entspricht laut dem Unternehmen einem Zuwachs von mehr als der Hälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Vor allem das Segment in Deutschland, Österreich und der Schweiz habe im zweiten Quartal beim Wachstum zulegen können im Vergleich mit dem Vorquartal, im Rest von Europa habe sich der Zuwachs hingegen verlangsamt. Vergleichszahlen zum Vorjahresquartal legte ABOUT YOU für die Regionen zunächst nicht vor.
Kumuliert mit dem ersten Geschäftsquartal ergibt sich für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2021/2022 ein Umsatz von 812 bis 822 Millionen Euro nach 513 Millionen Euro im Vorjahr. Der Geschäftsverlauf in der ersten Jahreshälfte sei erwartet stark gewesen und der Start in die Herbst- und Wintersaison ebenfalls "planmäßig" verlaufen, hieß es von ABOUT YOU-Chef Tarek Müller in der Mitteilung.
Das Hamburger Unternehmen ist weiterhin bestrebt, profitabel zu werden, konnte aber auch im zweiten Geschäftsquartal die Verluste nur begrenzen. Das bereinigte Ergebnis (Ebitda) lag im zweiten Quartal zwischen minus 11 und minus 16 Millionen Euro und damit auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Die bereinigte operative Marge wurde im zweiten Quartal auf eine Spanne von minus 2,8 bis minus 4,0 Prozent verbessert, im Vorjahresquartal waren es laut Mitteilung noch minus 5,0 Prozent. Zum Nettoergebnis machte ABOUT YOU zunächst keine Angaben.
Die verbesserte Profitabilität sei durch eine höhere Bruttomarge infolge geringerer Rabatt- und Abverkaufs-Maßnahmen getrieben, teilte ABOUT YOU mit. Die Bruttomarge sei zusätzlich durch Umsatz-Mixeffekte mit einem größeren Anteil an Großhandelsumsätzen mit hoher Marge gesteigert worden. Im Segment Tech, Media und Enabling (TME), in dem ABOUT YOU eine digitale White-Label-Plattform für Kunden anbietet, ist das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits profitabel.
Im dritten Geschäftsquartal könnte sich die Marge insgesamt hingegen wieder etwas verschlechtern, kündigte ABOUT YOU an. Das Unternehmen investiert stark in seine Expansion und plant, die Marketingausgaben besonders in Südeuropa weiter zu erhöhen. Die finalen Geschäftszahlen für das vergangene Quartal will ABOUT YOU am 9. November vorlegen.
Aktie von ABOUT YOU zeitweise weiter erholt
Das angehobene Umsatzziel hat den Papieren des Online-Modehändlers ABOUT YOU am Dienstag zwischenzeitlich viel Auftrieb verliehen. Im XETRA-Handel rückten die erst seit Juni an der Börse gehandelten Aktien in der Spitze bis auf 24,20 Euro vor. Zum Handelsschluss gaben sie in einem mehr als schwachen Umfeld ihre Gewinne jedoch wieder vollständig ab, sodass sie sich letztlich unverändert bei 23,20 Euro aus dem Handel verabschiedeten.
Der Online-Modehändler nahm gute Eckdaten zum zweiten Geschäftsquartal, das Ende August endete, zum Anlass für einen optimistischeren Umsatzausblick. Am Markt gab es in ersten Reaktionen positives Feedback sowohl für die neuen Ziele als auch die vorgelegten Eckdaten.
Analystin Georgina Johanan von JPMorgan sieht das Unternehmen mit seinen Wachstumsinitiativen auf einem guten Weg. Die Expertin beurteilte die Quartalszahlen als stark - ähnlich wie ihr Kollege Richard Edwards von Goldman Sachs. Dieser lobte in einem ersten Kommentar einen guten Start in die Herbst- beziehungsweise Wintersaison. Im deutschen Sprachraum profitiere das Modegeschäft in der Pandemie von den wieder gelockerten Beschränkungen.
Der Börsengang im Juni war zunächst noch gut verlaufen, vom Ausgabepreis zu 23 Euro waren die Aktien am ersten Tag in der Spitze bis auf fast 27 Euro gestiegen. Dann aber begann es für die Aktionäre holprig zu werden: Nach einem kurzen Aufbäumen im Juli bis auf 26,80 Euro ging es bis Mitte September deutlich auf 21,20 Euro bergab. Am vergangenen Donnerstag startete dann eine deutliche Erholung, die nun ihre Fortsetzung erhält.
Am Donnerstag hatte das Analysehaus AlsterResearch die ABOUT YOU-Aktien in einer Erstbewertung mit einem Kursziel von 26,50 Euro zum Kauf empfohlen. Alexander Zienkowicz zeigte sich in seiner Studie beeindruckt von der Agilität des Geschäftsmodells und den Wachstumsperspektiven, die auf langanhaltenden und strukturellen Treibern fußten. Der Experte erwähnte allerdings auch, dass vorerst hohe Anlaufkosten die Expansion bremsten. Er rechnet erst 2023/24 damit, dass das Unternehmen operativ profitabel wird.
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HAMBURG (dpa-AFX)
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