Eine Behörde in Irland hat Whatsapp wegen Verstößen gegen die DSGVO zur bislang zweithöchsten Strafe in der EU verdonnert.
Whatsapp soll nach einer Entscheidung der Data Protection Commission (DPC) in Irland eine Strafe von 225 Millionen Euro zahlen. Die Zahlung sei fällig, weil Whatsapp die EU-weit geltenden Datenschutzbedingungen missachtet und gegen sie verstoßen habe.
Wie der staatliche irische Rundfunk RTE meldet, wurde die Untersuchung vor drei Jahren gestartet, nachdem ein neues Regelwerk zum Datenschutz in der EU in Kraft getreten ist. Hintergrund ist die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die den personenbezogenen Informationsaustausch zwischen Nutzern und Unternehmen regelt.
Ursprünglich hatte die DPC eine Strafe von 50 Millionen Euro vorgesehen. Nachdem das Ergebnis der Untersuchung, wie in den Regeln der DSGVO vorgesehen, an andere europäische Behörden zur Einsicht weitergegeben wurde, setzten diese die Strafe allerdings auf 225 Millionen Euro herauf.
Whatsapp muss Umgang mit Nutzerdaten verbessern
Neben der Geldstrafe wird Whatsapp verwarnt und dazu aufgefordert, die Datenerfassung gemäß der DSGVO neu auszurichten. Whatsapp ist mit der Strafzahlung nicht einverstanden und hat angekündigt, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen. Diese kann vor dem Obersten Gerichtshof Irlands oder dem Europäischen Gerichtshof eingereicht werden.
Die irische Datenschutzbehörde stand in der Vergangenheit wegen zu lascher Ermittlungen und Untätigkeit in der Kritik. Der österreichische Datenschutzaktivist Max Schrems, der seit Jahren wegen Datenschutzvergehen gegen zahlreiche Unternehmen klagt, begrüßt die jetzige Entscheidung, kritisiert aber gleichzeitig die DPC.
Die jetzige Strafe sei gegen den Willen der DPC durchgesetzt worden, entspricht aber immer noch nur 0,08 Prozent des Umsatzes der Facebook-Gruppe. "Die DSGVO sieht Strafen bis zu einer Höhe von 4 Prozent des Umsatzes vor. Das zeigt, wie funktionsunfähig die DPC ist", so Schrems.
DSGVO: Whatsapp muss 225 Millionen Euro Strafe zahlen - Golem.de - Golem.de
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