Wankender Immobilienriese: Evergrande-Chef will »dunkelste Stunde« überwinden - DER SPIEGEL
Zahlungsprobleme des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande sorgen weltweit für Unruhe. Mit einem Brief an die Mitarbeiter versucht Verwaltungsratschef Hui Ka Yuan jetzt, Optimismus zu verbreiten.
Der Verwaltungsratschef des von der Zahlungsunfähigkeit bedrohten Immobilienriesen China Evergrande, Hui Ka Yuan, zeigt sich zuversichtlich. Es sei sicher, dass das Unternehmen »seine dunkelste Stunde« hinter sich lassen werde, schrieb Hui in einem Brief an die Mitarbeiter, über den lokale Medien berichteten.
Zugleich versprach der Evergrande-Chef, die Firma, die seit Wochen Anleger rund um den Globus in Atem hält, werde Immobilienprojekte wie versprochen beenden und Verantwortlichkeiten gegenüber Käufern, Investoren und Banken erfüllen. Ein Sprecher von Chinas zweitgrößtem Immobilienentwickler bestätigte den Inhalt des Briefes.
Evergrande hat einen 305 Milliarden US-Dollar schweren Schuldenberg aufgetürmt und nun Probleme, Gläubiger zu bedienen. Am Wochenende hatte der angeschlagene Konzern angekündigt, Investoren seiner Vermögensverwaltungsprodukte mit Immobilien auszahlen zu wollen. So sollen sich Anleger, die an der Rückgabe von Vermögensverwaltungsprodukten gegen Sachwerte interessiert seien, an ihre Anlageberater wenden oder eine lokale Niederlassung aufsuchen.
Aktienkurs sinkt weiter, Dax stabilisiert sich
Am Dienstag verlor die Evergrande-Aktie erneut deutlich. In diesem Jahr ist sie bereits um mehr als 84 Prozent eingebrochen. Sorgen vor einer Ausweitung der Krise des chinesischen Immobilienkonzerns hatten zu Wochenbeginn die weltweiten Aktienmärkte erfasst. In diesem Sog war auch der Deutsche Aktienindex (Dax) zwischenzeitlich mit 15.019 Punkten auf das tiefste Niveau seit Mai gefallen.
Am Dienstag stabilisierte sich der Dax zunächst. Er kletterte in den ersten Handelsminuten um 0,58 Prozent auf 15.220,06 Punkte. Auch der MDax der mittelgroßen Börsenwerte erholte sich etwas von seinen jüngsten Verlusten mit plus 0,36 Prozent auf 34.923,65 Zähler. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 zog um 0,95 Prozent auf 4081,85 Punkte an.
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