Frankfurt Der Chemiekonzern BASF hat nach einem starken dritten Quartal seine Prognose für 2021 zum dritten Mal angehoben. Trotz einer leichten Abschwächung der Konjunkturdynamik geht er nun davon aus, seinen Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen auf 7,5 bis acht Milliarden Euro und den Umsatz auf 76 bis 78 Milliarden Euro zu steigern.
Der Betriebsgewinn dürfte damit um eine halbe Milliarde Euro, der Umsatz um rund zwei Milliarden Euro besser ausfallen als bisher angenommen. Gegenüber den schwachen Vorjahreswerten entspricht die neue Prognose einer Umsatzsteigerung von knapp einem Drittel und einer Ergebnisverbesserung um 110 bis 125 Prozent.
Die Nachfrage nach BASF-Produkten sei über die Sommermonate stabil geblieben und habe ein weiterhin profitables Wachstum ermöglicht, erklärte BASF-Chef Martin Brudermüller. „Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres konnten wir die Preise um 36 Prozent und die Mengen um sechs Prozent erhöhen“, so Brudermüller.
Der Chemiekonzern verweist in seinem Ausblick allerdings auch darauf, dass sich die allgemeine Wachstumsdynamik im Vergleich zum Vorquartal aufgrund von Lieferengpässen in vielen Wertschöpfungsketten des verarbeitenden Gewerbes abschwächt.
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„Neuerliche pandemiebedingte Unterbrechungen von Produktion und Logistik in Asien verschärften weltweit die Knappheit an Vorprodukten. Insbesondere die globale Automobilindustrie war von einem Chipmangel betroffen, der zu deutlichen Produktionskürzungen führt“, heißt es in der Mitteilung zum Quartalsbericht.
Darüber hinaus hätten Stromabschaltungen in einigen Provinzen Chinas die Produktion vor allem in den energieintensiven Industrien beeinträchtigt. Dagegen sei die globale Nachfrage nach Gebrauchsgütern und dauerhaften Konsumgütern stabil geblieben. Für die globale Industrie- und Chemieproduktion geht die BASF jetzt nur noch von einem Wachstum von sechs Prozent (gegenüber bisher 6,5 Prozent aus).
Massiv steigender Absatz mit Basischemikalien und Kunststoffen
Für das dritte Quartal weist der Konzern eine Umsatzsteigerung um 42 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro und eine Verdreifachung des bereinigten Ebits auf knapp 1,9 Milliarden Euro aus. In den gesamten ersten drei Quartalen legte der Umsatz der BASF damit um 36 Prozent auf 58,8 Milliarden Euro zu, während sich das bereinigte Ebit um 167 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro verbesserte.
Der Nettogewinn verbesserte sich auf 4,6 Milliarden Euro gegenüber einem Verlust von 2,1 Milliarden Euro im Vorjahr, als die BASF pandemiebedingt starke Einbußen verkraften musste und die Zahlen zudem durch Wertberichtigungen auf verschiedene Assets belastet waren.
Im laufenden Jahr kamen dem Konzern vor allem massiv steigende Absatzmengen, Preise und Margen im Geschäft mit Basischemikalien und Kunststoffen zugute. Hier hat sich die positive Ertragsentwicklung im dritten Quartal zum Teil sogar noch beschleunigt.
Im Konzernsegment Chemicals, das die Geschäfte mit Petrochemikalien und anderen Chemiezwischenprodukten umfasst, hat sich der Betriebsgewinn in den ersten neun Monaten verzehnfacht und im dritten Quartal allein von 46 auf 850 Millionen Euro erhöht. Die Erträge im Kunststoffgeschäft legten in den ersten neun Monaten von 346 Millionen Euro auf mehr als zwei Milliarden Euro zu.
Im Geschäft mit Ernährungs- und Pflegevorprodukten sowie in der Agrochemiesparte dagegen verbuchte die BASF Ertragseinbußen. Hier schlugen unter anderem höhere Energie-, Rohstoff- und Logistikkosten durch.
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